Qualitätsentwicklung zwischen Bewährtem und Innovativen: Innovation schafft Lösungen für neue oder alte Probleme, für neue Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und der Mitarbeitenden. Im besten Falle wird die Ganztagsschule dadurch wirksamer und attraktiver. Aber neu ist nicht per se besser und Innovationen halten nicht immer, was sie versprechen. Was unterscheidet dann aber echte Innovation, die eine Ganztagsschule besser macht, vom alten Wein in neuen Schläuchen?

Innovation durch Erfinderwerkstätten

Auf die Frage, wie man zu neuen Lösungen und innovativen Ideen kommt, hat die Kunst eigene Antworten. Das Beratungsforum „Auf dem Weg zur guten Ganztagsschule“ am 18.5.2017 hat den künstlerischen Antworten Raum geboten. Prof. Ursula Bertram und Judith Klein aus der [ID]factory der Technischen Universität Dortmund haben in einer Erfinderwerkstatt gezeigt, wie man Querdenken üben kann und damit Innovationsprozesse auslöst. Ursula Bertram nennt das non-lineares Denken. Beim non-linearen Denken geht man den Umweg zu gehen, der nicht den Gewohnheiten entspricht. Kinder können das noch. Erwachsene haben es meist verlernt und müssen es wieder neu lernen und üben, sagt Ursula Bertram. Sie stellt in Erfinderwerkstätten z. B. die Frage: Was ist das Gegenteil von Frosch? Darauf gibt es keine lineare Antwort. Sofort werden sinnliche Vorstellungen ausgelöst. Diese Frage verlangt neue Denkwege. Eine der wichtigen Voraussetzungen für eine gelungene Erfinderwerkstatt ist aus Sicht von Ursula Bertram und Judith Klein, dass Menschen freiwillig da sind und neugierig sind. Die Menschen müssen Vertrauen aufbauen und Befürchtungen vor Bewertung abbauen. Die künstlerischen Methoden unterstützen dabei. Im Artikel „Non-lineares Denken und Handeln entwickeln“ (Zeitschrift Praeview, Ausgabe 2014/1) wird kurz und knapp der Ansatz erläutert. Auf der Internetseite der [ID]factory kann man Ursula Bertram in einem Vortrag erleben.