Zeit für Selbstständigkeit

Zeit ist ein Thema für die Schüler des GanztagsGymnasiums Klosterschule. Studienzeit zum Üben, Anwenden, Präsentieren – für mehr Selbstständigkeit beim Lernen

Projektdaten

Klassenstufen:
5 und 7

Anzahl der Schüler/innen:
220

Anzahl der Lehrer/innen:
18

Fachbereiche:
Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Mathematik

Wochenstunden:
2

Das Projekt

Die Förderung des selbstständigen Lernens ist für uns zum übergeordneten Ziel geworden und wir haben dafür für die Jahrgänge 5 und 7 sogenannte Studienzeiten eingerichtet. Die Schülerinnen und Schüler können einen Teil ihrer (Haus-)Aufgaben unter der kundigen Anleitung ihrer Fachlehrkräfte innerhalb der Schule erledigen. Dies bietet große Vorteile gegenüber der bloßen Beaufsichtigung durch Hilfskräfte auf Honorarbasis.

Der Auslöser

Eine zeitliche Entlastung bei den Hausaufgaben war notwendig, doch nicht ohne qualitative Verbesserungen. Deshalb haben wir versucht, das Thema „Hausaufgaben“ nicht nur unter dem zeitlichen Gesichtspunkt zu betrachten, sondern als komplexes pädagogisches Problem zu begreifen.

Der Weg

In der Studienzeit arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig. und strukturieren größere Arbeitsvorhaben selbst.

Um die Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken, muss das Lehrerkollegium Möglichkeiten für selbstständiges Arbeiten schaffen. Der veränderten Umgang mit (Haus-)Aufgaben verfolgt die Ziele:

  • Steigerung der inhaltlichen Qualität und Sorgfalt
  • Einüben und Festigung weiterer Techniken des Arbeitens und Lernens (allein und in der Gruppe)
  • Eröffnen von Zugängen zu Hintergrundwissen (Nachschlagewerke, Internet etc.), die zu Hause nicht verfügbar sind
  • Hilfe zur selbstständigen Arbeit
  • Überwinden der für viele Kinder unfreiwilligen und kontraproduktiven Einsamkeit beim Arbeiten
  • Üben und Lernen sowie Vermitteln von Vorbildern für konzentriertes und selbstständiges Arbeiten
  • Anregungen für unterrichtsergänzende außerschulische   Freizeitbeschäftigungen
     

Probleme und Lösungen

Es gibt an der Schule nur wenige große Klassenräume und gleichzeitig einen große Zulauf, den wir seit Jahren als erstes und lange Zeit einziges Hamburger Ganztagsgymnasium erfahren. Abhilfe soll ein Neubau aus Mitteln des Bundesprogramms „Bildung und Betreuung“ schaffen.

Trotz der gegenwärtig schwierigen Raumsituation konnten wir in kleineren Räumen je ein Zimmer für die beiden neuen Jahrgangsteams der Stufen 5 und 7 einrichten. Außerdem können die Schüler im einladend gestalteten Flur, der die Klassenräume des Jahrgangs 7 verbindet, selbstständig arbeiten. Für den Jahrgang 5 konnten wir einen kleinen „Studienraum“ einrichten. All diese Räume haben wir, ebenso wie die Klassenräume der beiden Pilotjahrgänge, mit Teppichboden ausgestattet – so dass die Fünft- und Siebtklässler auch auf dem Boden arbeiten können.  Zwar können die beiden Jahrgänge zudem in unserer ständig zugänglichen Bibliothek und den beiden gut ausgestatteten Computerräumen lernen, doch werden diese Räumlichkeiten natürlich auch von allen übrigen Jahrgängen genutzt.

Als tragfähige Lösung möchten wir uns ein „Studienzentrum“ einrichten – mit Schülerbibliothek, (Internet-)Arbeitsplätzen und einem abgeschirmten Kleingruppenbereichen. Das Zentrum soll den gesamten Schultag frei zugänglich sein. Neben Lehrkräften sollten dort studentische Honorarkräfte, verantwortliche Schülern und Eltern arbeiten. Das Studienzentrums ist in der Architektenplanung für den Neubau untergebracht; allerdings noch nicht im Finanzierungskonzept.
 

Schule

Schulname
GanztagsGymnasium Klosterschule

Schulart
Gymnasium

Schulangebote
teilgebunden

Schulanschrift
GanztagsGymnasium Klosterschule Westphalenweg 7 20099 Hamburg

E-Mail
info@klosterschule-hamburg.de

Anzahl der Schüler/innen
740

Anzahl der Lehrer/innen
57

Sonstiges pädogogisches Personal
10

Ansatz der Schule
selbstständiges Lernen; Persönlichkeitsentwicklung; interkulturelle Kompetenz

Zeitstruktur
8–16 Uhr: Unterricht im 90-Minuten-Rhythmus; 11.30–12.45 Uhr: Mittagspause, 45 Minuten Studienzeit vor oder nach der Mittagspause

Netzwerke der Schule
Intel-Projekt-Schule

Programme der Schule
„Theater und Schule“ („TuSch“), Partner: Thalia Theater Hamburg

Modellversuche der Schule
Reinigung der Klassenräume durch Schüler/innen

Wettbewerbe der Schule
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten; Jugend debattiert; Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen; Schüler experimentieren; Mathematik-Olympiade; Fremdsprachen-Wettbewerb; Plakatwettbewerb der Verkehrspolizei; Theater macht Schule; Schultheater der Länder

Sozialraum der Schule
Stadtzentrum, nahe am sozialen Brennpunkt, weites Einzugsgebiet

Zusammensetzung
großes soziokulturelles Spektrum aus vielen, sehr unterschiedlich geprägten Stadtteilen, hoher Migrationshintergrund

Besonderheiten
Bildende Kunst als optionales Schwerpunktfach; ständiges Musiktheater-Projekt aller Jahrgänge; Förderung der Basis- und Schlüsselqualifikationen u.a. durch Entwicklung der Lesekompetenz und naturwissenschaftliches Experimentieren in den 5. und 6. Klassen; wöchentlicher Klassennachmittag in den Klassen 5–10; Förderung des selbstständigen Lernens durch Wochenplanarbeit in Studienzeiten und Arbeit in jahrgangsbezogenen Lehrerteams

Referenzen

Das Projekt wurde als gutes Praxisbeispiel auf dem 1. Ganztagsschulkongress 2004 vorgestellt. Die Nominierung der Schule erfolgte durch das Ministerium des Landes.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />

Autoren

  • Ruben Herzberg