Kongress 2011: Unternehmen Schule – Schulleiter als Manager?

Workshop am Freitag, 16:00 – 18:00 Uhr, in Raum A3

Von der Fördermittelbeschaffung über das Schreiben von Zwischenberichten bis hin zur Mitarbeiterführung: Schulleitungen sehen sich in ihrer täglichen Arbeit verstärkt mit klassischen Management-Aufgaben konfrontiert. Der Workshop verdeutlicht, welche unternehmerischen Kompetenzen Schulleitungen in Veränderungsprozessen benötigen und welche Methoden aus der Wirtschaft sich auf Schule übertragen lassen. Umgekehrt wird deutlich, dass auch Vertreter aus der Wirtschaft von den Herausforderungen des Schulalltags lernen können. Es werden Beispiele für einen gelingenden Transfer von Know-how gezeigt und Anregungen gegeben, wie Verfahren und Methoden aus der Wirtschaft in der Schule anwendbar werden.

Referenten

Oliver Beyhs, KPMG; Mario Dobe, ehem. Schulleiter der Hunsrück-Grundschule in Berlin-Kreuzberg; Silke Ramelow, BildungsCent e. V.

Moderation

Gerhild Vollherbst, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung; Annekathrin Schmidt, Serviceagentur Berlin

 

Aus der Diskussion:

  • Bei der Teilnahme an einem solchen Kooperationsprojekt ist die Freiwilligkeit entscheidend. Dadurch dass beide Partner die Kooperation wollen, passiert es selten, dass die Projekte scheitern.
  • Es geht nicht um die Privatisierung des deutschen Schulsystems, sondern es geht um die Frage, welche Leitungskonzepte gibt es in der Wirtschaft, die man übernehmen kann.
  • Schulen brauchen die Möglichkeit der Beratung und Moderation. Da können zurzeit Stiftungen und Vereine einspringen und die Nachfrage organisieren. Auf lange Sicht ist die Frage, wie man das verstetigen kann.
  • Das lebhafte Gespräch der beiden Referenten Herr Beyhs und Herr Dole veranschaulichte, wie die Arbeit im Tandem funktionieren kann und was Wirtschaft und Schule voneinander lernen können.
Ein Teilnehmer sagte zu dem Gespräch: „Man hat den Eindruck die beiden Herren haben sich gesucht und gefunden.“


Zitate und Statements:

  • Zur Rolle des Schulleiters, Zitat einer Schulleiterin: „Ich sehe mich eher als Reiseleitung. Die Kollegen bringen alle etwas für Schule mit. Das abzuholen, das bringt den Zug voran.“
  • „Ich würde so einen Austauschprozess auch sehr gerne machen, aber nicht unter vier Augen sondern mit meinem Leitungsteam.“
  • Herr Dobe zur Rolle der Schulleitung: „Wenn ich an die Rolle einer Schulleitung denke, fallen mir die verschiedenen Teile des Autos ein: Man ist natürlich Motor, aber man ist auch Gaspedal und Bremse, Lenkrad im Sinne der Steuerung, Klimaanlage, da man ein gutes Klima in der Schule schaffen muss, Hupe – man setzt Achtungszeichen. Aber man ist auch Kupplung zwischen Politik und operativem Bereich.“
  • „Verantwortlich delegieren, das ist das, was wir Schulleitungen von der Wirtschaft lernen können.“
  • Frau Ramelow zum Abschluss: „Schule wird immer in einem Defizitmodus gesehen. Man sollte aber auch die Stärke von Schule sehen. Da gibt es so viel Know-How und Praxiserfahrung. Ich frage mich immer, wie kommen wir den Diskurs mehr dahin gedreht.“
DKJS 2018
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