Schule im Naturpark

Um sich aktiv in die nachhaltige Entwicklung der Region einzubringen, entwickelte die Pestalozzi-Gesamtschule Lychen das spezielles Schulprofil „Schule im Naturpark“

Projektdaten

Klassenstufen:
übergreifend

Anzahl der Schüler/innen:
variabel

Anzahl der Lehrer/innen:
variabel

Fachbereiche:
übergreifend

Wochenstunden:
je nach Projekten

Das Projekt

Im Naturpark Uckermärkische Seen im Norden des Landes Brandenburg gelegen, hat die Ganztagsschule Gesamtschule Lychen sich in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Projekten als „Schule im Naturpark“ ökologisch profiliert. In Kooperation mit dem Naturpark Uckermärkische Seen werden Projekte zur Förderung der Bio-Landwirtschaft sowie zum Natur- und Landschaftsschutz durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Lychen und der kommunalen Wirtschaft ist Teil des Schulprogramms. Im Unterricht und in Projekten werden regionale Themen regelmäßig behandelt. Zudem wurde in diesem Schuljahr ab Klasse 9 das Fach Ökologie verpflichtend eingeführt. Die Schule sieht es als ein Ziel für sich an, einen Beitrag zur zukunftsfähigen Entwicklung ihrer Stadt und Region zu leisten und umweltgerechtes Verhalten attraktiv zu machen. Das wird auch an der Maxime der Schule deutlich: Die Vermittlung von Wissen und das Sammeln von Erfahrungen über die Region sowie die Einbeziehung der Schüler in konkrete Entwicklungsaufgaben ist fester Bestandteil der schulischen Arbeit. Auch in Projektinhalten, wie z.B. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Interessen (z.B. Naturschutz vs. Landwirtschaft), die Teilhabe an diesen Auseinandersetzungen und die Mitwirkung an Lösungen, spiegelt sich das wieder. Eines dieser Projekte, die Erstellung eines Vermarktungskonzeptes für einen Ökolandwirt, wird unten näher vorgestellt.

Der Auslöser

Die Teilnahme am BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wurde durch die Lehrerkonferenz im Herbst 1999 nach eingehender Diskussion, auch mit den Schülern sowie den Elternvertretungen beschlossen. Mit der Teilnahme am Programm sollte das Engagement der Schule in Lychen und der Region ausgedehnt und qualitativ verbessert werden. Eine weitere Motivation stellte das Anliegen vieler Lehrkräfte, „frischen Wind“ in die Schule zu bringen, dar. Man war der Ansicht, dass man zu oft an Grenzen stieß, die zu überschreiten es außerschulische Partner gebraucht hätte. „Handlungsorientierter Unterricht, der praxisbezogen ist, ist nur durch partizipatorisches Lernen, d.h. Lernen im sozialen Umfeld, zu verwirklichen“, meinte hierzu der Schulleiter Dr.Heesch. Zudem bot das BLK-Programm zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten und Anregungen für das schulische Arbeiten. Die Schule arbeitet im Modul Partizipatives Lernen mit dem Schwerpunkt „Gemeinsam für die nachhaltige Region“.

Der Weg

Nach dem Beschluss am BLK-Programm „21“ teilzunehmen, wurde in der Schule eine Zukunftswerkstatt mit dem Thema „Wie kann sich die Schule aktiv in die Entwicklung der Region einbringen?“ durchgeführt. Aus den Ergebnissen dieser Konferenz entstanden zahlreiche Anregungen und Ideen für schulische Projekte und damit für die Arbeit im BLK-Programm. Um die Zusammenarbeit mit dem außerschulischen Kooperationspartner Landesanstalt für Großschutzgebiete (Naturpark Uckermärkische Seen) zu regeln, wurde ein win-win-Kooperationsvertrag zwischen Schule und dieser Institution geschlossen. Die Schule verpflichtet sich in diesem Vertrag Untersuchungsaufträge und Pflegeleistungen im Naturpark durchzuführen. Im Gegenzug wird die Schule mit einer Aufwandsentschädigung und Sachmitteln unterstützt. Es wurde ein Konzept, das die Aktivitäten im Rahmen des BLK-Programms „21“ regelte, verfasst. Dabei lag der Schwerpunkt der Aktivitäten im Unterricht, Arbeitsgemeinschaften ergänzten das Angebot, wie der vorliegende Projektplan mit Meilensteinen zeigt:

Probleme und Lösungen

Die Teilnahme der Schule am BLK-Programm „21“ wird, laut Annelie Liebe, die das Projekt in einem Werkstattmaterial des Programms (s. unten) dokumentiert hat, positiv bilanziert, da es sowohl in der schulischen wie auch außerschulischen Arbeit gelungen ist, die Idee der Nachhaltigkeit und des partizpativen Lernens Schülern und Eltern nahe zu bringen und die Qualität der schulischen Arbeit zu steigern. Die Beteiligten haben die Erfahrung gesammelt, dass sich der Mehraufwand an Arbeit in Projekten lohnt: Diese Arbeitsform erhöht die Motivation der Schüler und schafft Möglichkeiten für sonst nicht mögliche Erlebnisse. Als wichtig angesehen werden bei der Durchführung von Praxisprojekten eine gute strukturierte Vorbereitung und konkrete Regelungen und Absprachen mit den Kooperationspartnern. In Zukunft soll die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark wieder intensiviert werden, da die Kooperation aufgrund der Personalsituation einige Zeit erschwert wurde.

Blitzlicht

Ein interessantes Projekt der Schule war die Erstellung eines Vermarktungskonzeptes für einen Ökolandwirt. Die Schüler eines Geographie-Leistungskurses der 12. Klasse beschäftigten sich intensiv mit einem alternativ wirtschaftenden Landwirtschaftbetrieb und entwickelten ein Vermarktungskonzept, das sowohl den Anforderungen des Landwirtes gerecht wurde, aber auch Touristen und Konsumenten der Bio-Produkte Informationen vermittelte. Im folgenden wird dieses Projekt kurz skizziert: Nach der Teambildung und der Regelung der Zusammenarbeit mit den Partnern wurden zunächst grundlegende Inhalte, wie z.B. Marktsituation und Probleme, Ökolandwirtschaft, Grundlagen und Ziele, Tourismus etc., durch eine Exkursion zum kooperierenden Ökolandwirtschaftsbetrieb und durch Eigenrecherche erarbeitet. Danach erstellten die Schüler ein Betriebsprofil des Ökohofes. Anschließend beschäftigten sich die Schüler in unterschiedlichen Arbeitsgruppen mit den Themenkomplexen: Landwirtschaft und ökologischer Landbau, Verbraucherbefragung zum Kauf ökologisch erzeugter Produkte, Gestaltung einer Homepage für den Island-Pferde Hof, Urlaub auf dem Bauernhof (sanfter Tourismus, Gestaltung eines flyers). Nachhaltiger Tourismus im ländlichen Raum (Video über Lychen), Bodenuntersuchungen. Die Arbeitsergebnisse wurden der Öffentlichkeit mit großem Erfolg präsentiert.

Schule

Schulname
Pestalozzi-Gesamtschule Lychen

Schulart
Gesamtschule

Schulangebote
Die Pestalozzi-Gesamtschule Lychen ist eine Ganztagsschule. Es finden wöchentlich Arbeitsgemeinschaften statt. Während der Mittagspausen haben die Schüler diverse Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten: auf dem Sportplatz, in der Cafeteria, in

Schulanschrift
Friedericke-Krüger-Str. 1; 17279 Lychen Tel.: +49 (0) 3 98 88 / 24 34

E-Mail
gesamtschule@lychen.de

Anzahl der Schüler/innen
ca. 540

Anzahl der Lehrer/innen
ca. 47

Sonstiges pädogogisches Personal
Bibliothekarin (1)

Ansatz der Schule
Die Pestalozzi-Gesamtschule liegt im Naturpark Uckermärkische Seen im Norden des Landes Brandenburg. Die Ganztagsschule hat sich in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Projekten als „Schule im Naturpark“ ökologisch profiliert.

Zeitstruktur
Kernzeit: 7.30 Uhr – 15.25 Uhr

Netzwerke der Schule
Da der Einzugsbereich der Schule sehr groß ist – er umfasst bis zu 30 km entfernte Orte – haben viele Schüler sehr lange Fahrzeiten.

Modellversuche der Schule
– BLK-Programm „21“ (1999-2004) – BLK-Programm Transfer-21 (seit 01.08.2004)

Wettbewerbe der Schule
Regelmäßige Teilnahme an mathematischen und naturwissenschaftlichen Wettbewerben.

Besonderheiten
Besonderheiten Die Pestalozzi-Gesamtschule Lychen ist bemüht, das Thema Nachhaltigkeit in alle Fächer zu integrieren. Ab der 9. Klasse wird das Fach Ökologie unterrichtet.

Referenzen

Modellschule im Programm Transfer-21 der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

Autoren

  • Sabine Preusser