Prima organisiert

„Fördern und Fordern“ stellt eines der wesentlichen Ziele des Schulprogramms der Grundschule Ehrentrup dar. Für die Qualitätssicherung wurde eine neue Organisationsform gefunden

Das Projekt

Mit dem Schuljahr 2004/05 startete die Offene Grundschule (OGS). Zentrale gemeinsame Aufgabe von Schule und OGS ist „Fördern und Fordern“. In klassen- und jahrgangsübergreifenden Kursen werden unsere Schülerinnen und Schüler ihrem jeweiligen Bedarf entsprechend in den Bereichen Sprache, Lesen und Mathematik gefördert. Leistungsstarke Schüler/innen fordern wir in den Arbeitsgemeinschaften Zeitung, Computer, Schach und England. Der Bereich „Fördern und Fordern“ macht insgesamt einen Umfang von 40 Wochenstunden aus. Einen Ausgleich zu den intellektuellen Anforderungen bietet das sportliche und musische Angebot. Dies umfasst insgesamt 16 Wochenstunden. Während den durch die OGS betreuten Schüler/innen das Komplettangebot zur Verfügung steht, können die Schüler der Regelschule jedoch nur an den Maßnahmen und Veranstaltungen teilnehmen, die von Lehrer/innen und Musikschule durchgeführt werden.

Der Auslöser

Im Verlauf der vergangenen Jahre veränderte sich der Anteil der teilzeitbeschäftigten und der vollzeitbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen in erheblichem Maße. Auf Grund des ständig wachsenden Anteils der Vollzeitbeschäftigten schrumpfte das Kollegium. Mit dem Schuljahr 2002/03 waren Doppelbesetzungen innerhalb der Kernzeiten des Unterrichts nicht mehr möglich, da alle Kolleg/innen Klassenlehrerfunktion übernommen hatten. Der größte Teil des Förderunterrichts fand nur noch in den lernbiologisch ungünstigen ersten und sechsten Randstunden statt. Darüber hinaus hatten leistungsschwache Schüler mit einem erhöhten Förderbedarf oft einen unzumutbar langen und somit anstrengenden Lernvormittag.

Der Weg

Im Schuljahr 2002/03 wurde ein wesentlicher Teil der Fördermaßnahmen in die Nachmittagsstunden verlegt. Nun fand für die nach einer Mittagspause entspannten und ausgeruhten Schüler/innen der Förderunterricht in einem motivierenden und förderlichen Lernklima statt. Zunächst erschienen die Schüler/innen jedoch nicht regelmäßig beziehungsweise gar nicht zum Förderunterricht. Die Ursache lag in verschiedenen Freizeitangeboten und der Betreuung in der Kindertagesstätte, aber auch in mangelnder Verantwortung und Kontrolle seitens der Eltern. Im Schuljahr 2003/04 wurde auf Grund dieser Erfahrungen der Versuch einer Ganztagsbetreuung unter der Trägerschaft des Fördervereins gestartet. Durch die Möglichkeit einer gemeinsamen Mittagsmahlzeit und durch zusätzliche Arbeitsgemeinschaften sollte für die Schüler/innen ein attraktives Angebot geschaffen werden, das sie motiviert, auch am Nachmittag die Schule zu besuchen beziehungsweise in der Schule zu verbleiben. Dieser Versuch fand große Akzeptanz bei allen Beteiligten, sodass für das Schuljahr 2004/05 der Start der Offenen Grundschule vorbereitet worden ist.

Blitzlicht

Im September 2004 begann die OGS mit ca. 40 Schülerinnen und Schülern. Im Oktober war sie mit 50 Schülern bereits ausgebucht. Die Warteliste für den Februar 2005 war lang, und schon heute liegt eine große Zahl von Anmeldungen für das Schuljahr 2005/06 vor. Den wenigen Abmeldungen im ersten halben Jahr steht eine große Zahl von Meldungen auf der Warteliste entgegen. Einige Eltern haben sich auch schon dafür entschuldigt, dass sie es versäumt hatten, ihr Kind rechtzeitig für die OGS anzumelden.

Referenzen

Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb „Zeigt her eure Schule“ teilgenommen.

Autoren

• Dieter Rochow