Porta Technikum

Praxisorientierte Gesamtschule und ein Unterstützungsnetzwerk als Konzept gegen hohe Schulabbrecherquoten im Salzlandkreis

Projektdaten

Klassenstufen:
5. – 10.

Anzahl der Schüler/innen:
ca. 900 (aus drei Schulen des Netwerkes)

Anzahl der Lehrer/innen:
variabel

Das Projekt

Wie in so vielen Regionen Deutschlands, geht auch im Salzlandkreis die Bevölkerung zurück. Umso mehr bemühen sich die Verantwortlichen, die Region und die Innenstadt zu revitalisieren und der demografischenn Entwicklung entgegen zu wirken. Dabei steht der geplante Campus Technicus, eine Fusion aus drei Sekundarschulen, mitten in der Stadt im Zentrum der Bemühungen. „Wir bauen die Stadt nach innen zurück“, bringt Paul Koller, Dezernent in der Stadt Bernburg das gemeinsame Vorhaben auf den Punkt. Aber das ist nicht der wichtigste Grund für das ehrgeizige Projekt. Bei einer aktuellen Schulabbrecherquote von 20% hat es für die Beteiligten noch mehr Bedeutung, den Salzlandkreis als Bildungsregion zu stärken und die Qualität der Sekundarschulen zu verbessern.

Der Auslöser

Eine Ganztagsschule mitten in der Innenstadt, direkt neben dem geschichtsträchtigsten Gebäude der Stadt, dem Schloss: Das ist der Plan für den Campus Technicus, an dem auf Hochtouren gearbeitet wird. Drei Schwerpunkte werden die Sekundarschule auszeichnen: Die Berufs- und Praxisorientierung, ein Schwerpunkt im musisch-kulturellen und ein Schwerpunkt im gesundheitsfördernden Bereich. Bis zu 900 Schüler werden dort fachliche und übergreifende Kompetenzen entwickeln. Durch gezielte Kooperationsvereinbarungen mit der regionalen Wirtschaft wird für nachhaltige und systematische Berufsorientierung gesorgt, und zwar von Klasse 5-10. Konsequent soll darüber hinaus der Naturwissenschaftsunterricht mit technisch relevanten Problemstellungen aus der betrieblichen Praxis verbunden werden. Über die Schule hinaus soll der neue Campus Bildungszentrum auf die gesamte Stadt ausstrahlen. Im angliederten so genanntes „Treibhaus“ werden Werkstätten eingerichtet, die Praxis orientiertes Lernen ermöglichen. Dort sind auch BürgerInnen der Stadt willkommen, wenn sie Freizeit- oder Fortbildungsangebote wahrnehmen. Das Treibhaus wird dafür sorgen, dass Stadt und Schule zusammenwachsen, Schule sich nach außen öffnet und Bürger sich für Bildung interessieren. „Das Treibhaus soll zum Koordinationspunkt für die Netzwerkarbeit in der lokalen Bildungslandschaft werden“, erklärt Angret Zahradnik, Schulleiterin der Sekundarschule „SüdOst“ in Bernburg. Sie hat das Projekt im Bewusstsein mit vorangebracht, dass die mit ihrer Umgebung vernetzte Schule die Schule der Zukunft ist: „Hier kann man Schulentwicklung mit Stadtentwicklung zusammenbringen.“

Der Weg

Höhepunkte in der Aufbauphase Seit April 2008 koordiniert eine vierköpfige Steuerungsgruppe den Prozess. Sie arbeitet mit VertreterInnen des Landkreises, der Stadt, der Schulen und der Wirtschaft zusammen. Jugendhilfe, freie Träger und kulturelle Einrichtungen, wie das Theater oder das Museum, wurden bereits in die Arbeit mit eingebunden. „Bereits jetzt hat unser Projekt eine große Ausstrahlungskraft auf die Stadt Bernburg“, erklärt Zahradnik und verweist auf mehrere Veranstaltungen, in denen das Projekt den Bürgern und den Kreis- und Landtagsabgeordneten vorgestellt wurde.

Probleme und Lösungen

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen und es gibt Zweifler, die nicht an den Erfolg des Projektes glauben. Erst letztens sagten bei einer Feedback-Runde nach einem Netzwerktreffen mehrere Beteiligte: „Also ich glaube jetzt wirklich, dass der Campus kommt“. Für Prozessbegleiterin Maren Campe war es ein Meilenstein in der Entwicklung, nach dem die Arbeitsstrukturen verbindlicher wurden.

Blitzlicht

„Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie die Vertreter der unterschiedlichen Institutionen gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, das Projekt zu fördern“, lobt Petra Czuratis, Dezernentin im Salzlandkreis, die konstruktive Zusammenarbeit der vielen Akteure, die auf unterschiedlichsten Ebenen zusammenarbeiten. Dabei ist ein enges Miteinander zwischen Verwaltungen, zwischen Schulleitungen und Bildungsträgern so fruchtbar wie unerlässlich. „Da fließt ein Schatz an Erfahrungen zusammen, der gebündelt werden muss“, weiß Czuratis, die das Projekt leitet.

Schule

Schulname
Sekundarschule Bernburg-Talstadt
Sekundarschule Südost
Sekundarschule Heinrich-Heine

Schulart
Sekundarschulen

Schulangebote
Ganztagsschule mit dem Schwerpunkt auf praxisorientierter, technischer Bildung

Schulanschrift
Sekundarschule Bernburg-Talstadt; Vor dem Nienburger Tor 88, 06406 Bernburg; Tel.: 03471 350322; Email Sekundarschule Südost; Krummacherring 45, 06406 Bernburg; Tel.: 03471 319628; Email Sekundarschule Heinrich-Heine; Leipziger Straße 4, 06406 Be

Anzahl der Schüler/innen

Sonstiges pädogogisches Personal

Netzwerke der Schule
Lebenswelt Schule http://www.lebenswelt-schule.net/

Autoren

  • Deutsche Kinder- und Jugendstiftung