KEYNOTES, VORTRÄGE UND WORTWECHSEL
Kompetenzen im 21. Jahrhundert: Was sollen wir lehren und wofür
ausbilden?
Die Digitalisierung stellt unsere Gesellschaft in allen Bereichen vor neue Fragen und Herausforderungen. Das gilt auch für Schulen: Was müssen Schülerinnen und Schüler heute lernen? Wofür müssen sie ausgebildet werden? Die technische Entwicklung ist mittlerweile so weit fortgeschritten – es erscheint nicht mehr abwegig, dass Roboter in Zukunft die Arbeit von Anwälten oder Ärzten übernehmen können. Schulen stehen vor der Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf Jobs vorzubereiten, die heute noch nicht existieren. Kinder und Jugendliche brauchen Kompetenzen, um eines Tages Probleme zu lösen, die wir heute noch nicht kennen. Rasmus Andreassen erläutert in seiner Keynote, wie sich der Unterricht und das Lernen heute weiterentwickeln müssen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
Rasmus Andreassen ist Schulleiter an der Sønderskov Skolen in Sønderborg (Dänemark). In seinem Vortrag stellte er das Programm LEAPS (Lernen und Engagement durch authentische Projekte mit Fokus auf Naturwissenschaften) vor.
Moderation: Volker Wieprecht
Bildergalerie, Dokumentation, Präsentation
Mehr Chancen ermöglichen: Bildungsgerechtigkeit und
Ganztagsschule
Durch ein Mehr an Zeit haben Ganztagsschulen die Chance, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und ihre Bedürfnisse für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung in den Blick zu nehmen. An sie richtet sich die Erwartung, Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft zum Bildungserfolg zu führen. Doch wie müssen Ganztagsschulen sein, damit mehr Kinder und Jugendliche mehr Bildungserfolg haben? Was können Ganztagsschulen tun, um sozialen Zusammenhalt herzustellen, sodass sich Kinder und Jugendliche zu starken, selbstbewussten und zukunftssicheren Menschen entwickeln?
Prof. Dr. Jutta Allmendinger ist seit 2007 Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Thematische Schwerpunkte ihrer Forschung sind Bildungssoziologie, soziale Ungleichheit und Soziologie des Arbeitsmarktes.
Moderation: Henry Steinhäuser, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Bayern, und Maren Wichmann, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Lehren und Lernen neu denken: Digitale Medien in der Ganztagsschule
Die rasante digitale Entwicklung verändert das Lernen und Lehren grundlegend. Es herrscht weitgehend Einigkeit, dass Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen brauchen und dass der Einsatz digitaler Technologie große Potenziale birgt. Dabei rücken Stichworte wie informatorische Grundbildung, Medienkompetenz oder kreatives Gestalten in den Fokus. Doch was müssen Kinder und Jugendliche in der Ganztagsschule vor allem lernen, um an der digitalisierten Welt teilzuhaben? Tablet-Klassen, „Bring your own device“ und
Lernmanagement-Systeme: Welche Konzepte wirken und bringen Schülerinnen und Schüler tatsächlich voran? Und wie lässt sich der Medieneinsatz in Unterricht und Ganztagsangeboten gezielt planen?
Prof. Dr. Stefan Aufenanger lehrt Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der Universität Mainz. Einen besonderen Arbeitsschwerpunkt bildet dabei das Thema „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“.
Moderation: Henry Steinhäuser, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Bayern, und Maren Wichmann, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Bildergalerie, Dokumentation, Präsentationen
WORTWECHSEL 1
Chancengerechtigkeit und Empowerment in der Ganztagsschule:
Wie können alle Kinder und Jugendlichen erfolgreich lernen?
Chancengerechtigkeit ist das gemeinsame Ziel vieler bildungspolitischer und pädagogischer Maßnahmen – der Weg dorthin kann jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Mehr Personal und Ausstattung oder kooperatives Lernen im jahrgangsübergreifenden Unterricht: In der deutschen Bildungslandschaft stehen sich häufig strukturelle und pädagogische Ansätze gegenüber. Doch welcher Ansatz trägt eher zum Bildungserfolg und Empowerment von Schülerinnen und Schülern bei? Und welche Rolle kommt dabei der Ganztagsschule zu?
Oggi Enderlein setzt sich als Gründungs- und Vorstandsmitglied der Initiative für Große Kinder e.V. dafür ein, dass die Perspektiven und Interessen der 6- bis 13-jährigen Kinder in Familie, Schule, Freizeit und Stadtplanung stärker berücksichtigt werden.
Jan-Christopher Rämer ist Bezirksstadtrat in Berlin-Neukölln und leitet die Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport. Mit dem Projekt „Campus Efeuweg“ werden in Neukölln Schul- und Stadtentwicklung eng miteinander verbunden, um Bildungschancen und Lebensqualität im Wohnumfeld zu erhöhen.
Moderation: Volker Wieprecht
Bildergalerie, Dokumentation, Präsentationen
WORTWECHSEL 2
Individualisiertes Lernen wirkungsvoll gestalten
Zu den Kernanforderungen an gute Ganztagsschule gehört inzwischen, in individualisierten Lernsettings den Kompetenzerwerb von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Trotz vieler guter Praxisbeispiele bleiben bei der Umsetzung von individualisiertem Lernen zahlreiche Herausforderungen bestehen: zum einen für die Pädagoginnen und Pädagogen, die diese Lernsettings gestalten – zum anderen für die Unterstützungssysteme, die die Fachkräfte hierfür qualifizieren und begleiten. Wie können individualisierte Lernsettings Schülerinnen und Schüler beim Kompetenzerwerb unterstützen? Und was befähigt Pädagoginnen und Pädagogen, diese Settings zu gestalten?
Prof. Dr. Katrin Höhmann forscht an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg unter anderem zu Schulentwicklung und der Gestaltung individualisierter Lernprozesse. Sie ist Mitglied im Fachbeirat des Programms „LiGa – Lernen im Ganztag“.
Prof. Dr. Josef Keuffer leitet das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg, das Schulen, Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal qualifiziert und berät. Er ist ebenfalls Mitglied im LiGa-Fachbeirat.
Moderation: Volker Wieprecht