Mit ihrem Schulinterventionsprogramm hilft die Goethe-Grundschule Schülern mit Lernschwierigkeiten, Sozialkompetenzen und Spaß am Lernen zu entwickeln.
Mit ihrem Schulinterventionsprogramm hilft die Goethe-Grundschule Schülern mit Lernschwierigkeiten, Sozialkompetenzen und Spaß am Lernen zu entwickeln.
Projektdaten
Klassenstufen:
alle
Anzahl der Schüler/innen:
6-8
Wochenstunden:
8-10
Das Projekt
Die Mainzer Goethe-Grundschule, das Jugendamt der Stadt und der Deutsche Kinderschutzbund haben ein gemeinsames Schulinterventionsprogramm (SchIP) ins Leben gerufen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Maßnahmen, die in der Regel außerhalb der Schule stattfinden, findet dieses Programm direkt an der Schule statt. So soll es sich schneller und gleichzeitig nachhaltiger auf das Verhalten der Schüler auswirken.
Der Auslöser
Kinder, deren Verhalten ihre eigenen Lernfortschritte und die ihrer Mitschüler massiv behinderten, wurden meistens am Nachmittag in therapeutischen Tagesgruppen gefördert. Diese wurden vom Jugendamt finanziert. Aufgrund der räumlichen und personellen Zweigleisigkeit war es sehr schwierig, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Tagesgruppe so zu gestalten, dass in der Schule nachhaltige Erfolge sichtbar geworden wären.
Der Weg
Der erste Schritt ging von der Schulleitung aus, die dem Jugendamt die Problematik darstellte und vorschlug, dass die Maßnahmen in der Schule stattfinden müssen. Als Träger war bald der Deutsche Kinderschutzbund gefunden. In einem längeren Prozess über etwa anderthalb Jahre wurde nun von Seiten des Jugendamts die Finanzierung nach den Vorgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes geklärt. Der Deutsche Kinderschutzbund entwickelte ein inhaltliches Konzept und stellte die finanziellen Mittel für die Einstellung einer festen Mitarbeiterin bereit. Die Schule übernahm es, dieser Psychologin, das vergleichsweise wenig genutzte Arztzimmer als eigenen Raum herzurichten, der dann vom DKSB mit entsprechenden Möbeln und Materialien ausgestattet wurde. Die Lehrkräfte wurden auf Mitarbeiter- und Dienstbesprechungen immer wieder über den Stand der Dinge informiert.
Probleme und Lösungen
Kleinere Probleme traten anfangs bei Terminvereinbarungen auf. Zur Lösung wurde dann für die Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes ein Fach im Lehrerzimmer eingerichtet, damit schriftliche Notizen leichter ausgetauscht werden können. Künftig sollen regelmäßige Treffen zwischen der Mitarbeiterin des Deutschen Kinderschutzbundes und den beteiligten Lehrkräften stattfinden, um sich über die inhaltliche Arbeit und Organisatorisches auszutauschen.
Blitzlicht
Für viele Lehrkräfte ist es eine Entlastung, sich auszutauschen und eine Fachkraft aus einer anderen Profession „greifen zu können“, die bei Problemen der Schüler und deren Familien „mitdenkt“. Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler bringt die scherzhafte Aussage eines siebenjährigen Jungen aus der zweiten Klasse seine Erfolgserlebnisse in der sozialtherapeutischen Gruppe zum Ausdruck: „Ich werde die Schule schmeißen und nur noch in die Gruppe gehen!“
Schule
Schulname
Goethe-Grundschule
Schulart
Grundschule
Schulangebote
teilgebunden
Schulanschrift
Goethe-Grundschule Scheffelstr. 2 55118 Mainz
E-Mail
schule.gs-goethe@stadt.mainz.de
Anzahl der Schüler/innen
330
Anzahl der Lehrer/innen
25
Sonstiges pädogogisches Personal
1 Sonderpädagogin, 1 Türkischlehrer, 2 Deutsch als Fremdsprache -Lehrerinnen, 1 Referendarin
Ansatz der Schule
Integration von Kindern mit Migrationshintergrund
Zeitstruktur
Mo–Do: 8–16 Uhr Fr: 8–12/13 Uhr vormittags: 50-Minuten-Rhythmus nachmittags: 60-Minuten-Rhythmus
Programme der Schule
Aufbau eines Comenius-Projekts
Wettbewerbe der Schule
„Buntes Land Rheinland-Pfalz. Ein Land lebt Vielfalt“ (Förderpreis); „Zeit für mehr – so stellen wir uns unsere Schule vor“ (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Sozialraum der Schule
randstädtisch; sozialer Brennpunkt; enge Wohnbebauung
Zusammensetzung
sehr hoher Migrationshintergrund; hoher Antei an sozial schwachen und so genannten bildungsfernen Familien; hoher sonderpädagogischer und sozialpädagogischer Förderbedarf
Besonderheiten
Wir versuchen, die Schule als ein kulturelles Zentrum in diesem Stadtteil zu etablieren: enge Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten; Kooperation mit den verschiedenen Stadtteilgruppen; Elternabende zu allgemeinen pädagogischen Themen; Deutschkurse für Mütter
Referenzen
Das Projekt wurde für den Endausscheid des 1. Ganztagsschulwettbewerbs „Zeigt her eure Schule“ nominiert und gehört zu den besten 20 Beiträgen.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />