Gut vernetzt

Die Lehrkräfte der Anne-Frank-Schule arbeiten eng mit städtischen Einrichtungen zusammen. Hinter dem Schlagwort „Community education“ verbirgt sich ein gut funktionierendes Netz mit einem umfangreichen Ganztagsangebot

Projektdaten

Klassenstufen:
alle

Anzahl der Schüler/innen:
alle

Anzahl der Lehrer/innen:
alle

Fachbereiche:
alle

Wochenstunden:
alle

Das Projekt

Die Anne-Frank-Schule hat bereits 1990 die programmatischen Grundlagen für die Vernetzung von schulischer und städtischer Jugendarbeit im Sinne einer „Community education“ formuliert. Mit dem Ganztagszentrum als Gebäude und dem Jugendarbeitsteam (JAT) der Stadt Bargteheide als personellem Rahmen ist mittlerweile ein funktionsfähiges Netzwerk entstanden, das eine tragfähige Grundlage für die Weiterentwicklung zum „Bargteheider Bildungsnetz für Kinder und Jugendliche“ darstellt. Die Besonderheit des Projekts besteht in der Vernetzung zweier Bereiche von Jugendarbeit, die sonst oft unverbunden gesehen werden, nämlich schulische und städtische Jugendarbeit. Es wird ein engmaschiges Netz für Kinder und Jugendliche geknüpft, das alle neben der Familie relevanten Sozialisationsinstanzen von Schule über kommunale Jugendhilfe bis hin zu Vereinen und anderen Trägern freier Jugendhilfe umfasst. Dazu gehören auch Kooperationen beispielsweise mit dem Schachverein Bargteheide, der Tanzsparte des TSV Bargteheide, dem „Kinderhaus Blauer Elefant“ des Deutschen Kinderschutzbundes, der Evangelischen Kirchengemeinde Bargteheide sowie der Volkshochschule der Stadt Bargteheide. Gemeinsam sind wir auf dem Weg zu einem Netzwerk von Bildungsmöglichkeiten im schulischen und Freizeitbereich, dem „Bargteheider Bildungsnetz für Kinder und Jugendliche“. In diesen Prozess wurden auch andere städtische Schulen einbezogen, die sich zu offenen Ganztagsschulen entwickeln wollen.

Der Auslöser

1990 wurde die Anne-Frank-Schule als Integrierte Gesamtschule mit Ganztagsbetrieb gegründet. Nachdem über lange Jahre keine räumlichen und kaum personelle Ressourcen für einen geordneten Ganztagsbetrieb zur Verfügung standen, änderte sich dies mit der Errichtung des Ganztagszentrums im Jahr 2000. Der Bau umfasst einen Mensabereich, einen Mehrzwecksaal mit Bühne und verschiedene Gruppen- und Werkräume für den Ganztagsbetrieb. Von Beginn an stimmten Schule und Kommunalpolitik überein, das Ganztagszentrum über den eigentlichen Schulbetrieb hinaus im Sinne von Community education zu nutzen. Daher wurde es durch einige Kellerräume

Der Weg

Alle pädagogischen Kräfte der städtischen Jugendarbeit wurden unter dem neu gebildeten Dach des Jugendarbeitsteams organisatorisch zusammengefasst. Die Leitung des Ganztagszentrums und des Jugendarbeitsteams übernahm der Schulsozialpädagoge der Anne-Frank-Schule. Neben den beiden Schulsozialpädagogen der städtischen Schulen gehören zum JAT ein weiterer Sozialpädagoge, zwei Erzieherinnen, eine sozialpädagogische Assistentin, ein Hausmeister für das Ganztagszentrum sowie freie Mitarbeiter/innen, die die Gruppen des JAT leiten. Die Einbindung des festen pädagogischen Personals aus dem freiwilligen Jugendhilfebereich bildet dabei eine wesentliche konzeptionelle Grundlage für die Vernetzung beider Bereiche. In der Schule organisiert der Sozialpädagoge den innerschulischen Freizeitbereich und hat eine Beratungsfunktion für Schüler/innen, Eltern und Lehrkräfte. Dazu gehören eine von den Schüler/innen eigenständig betriebene Cafeteria und eine Spieleausleihe. Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder und Jugendlichen stehen im Vordergrund. Den Schwerpunkt bilden musisch-kreative, freizeitsportliche und medienpädagogische Neigungsgruppen, die Workshops. Ein weiterer Teil des Konzepts ist die geschlechtsspezifische Arbeit mit Mädchen und Jungen. Das Workshop-Programm des JAT richtet sich an Kinder ab dem Schuleintrittsalter und hat thematisch bedingte Altersschwerpunkte (z.B. Bastel- und Malclub für Sechs- bis Achtjährige, Breakdance für Zwölf- bis Vierzehnjährige). Außerdem gibt es so genannte familienergänzende Betreuungsangebote wie „Betreuter Mittagstisch“ und „Schularbeitenbegleitung“ sowie Projekte wie Lesenächte oder Mitternachtssport.

Probleme und Lösungen

Zwischen der ersten Vision bei Gründung der Schule im Sommer 1990 und der Errichtung des Ganztagszentrums im Winter 2000 lag eine lange Durststrecke. Ein Glücksfall war die gute Zusammenarbeit mit unserem Sozialpädagogen, der die Bestrebungen der Schule voll und ganz unterstützte. Ihn in die Schulleitungsarbeit der Anne-Frank-Schule einzubeziehen erwies sich als nützlich. Hilfreich ist auch die Bereitschaft des Schulträgers zu finanziellem und personellem Engagement, das weit über seine gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht.

Blitzlicht

In einer Veranstaltung 2004 erarbeitete die Anne-Frank-Schule zusammen mit Teilen des Jugendarbeitsteams und unter Mithilfe professioneller Moderatoren weitere Ideen, wie die Vernetzung von Schule und JAT fortentwickelt werden kann. Entstanden ist die Vision eines Schulforums als Erweiterung des Ganztagszentrums und Standort des künftigen Bargteheider Bildungsnetzes. In Kooperation mit der Anne-Frank-Schule und unter Einbeziehung interessierter Schulen wird die bauliche und inhaltliche Konzeption des Schulforums (Lernateliers, Beratungsbereiche, offene Zonen) in enger räumlicher Anbindung an das Ganztagszentrum vorangetrieben, denn für die fortschreitende Vernetzung ist die räumliche Infrastruktur des Ganztagszentrums längst nicht mehr ausreichend.

Schule

Schulname
Anne-Frank-Schule IGS Bargteheide

Schulart
Integrierte Gesamtschule

Schulangebote
gebunden

Schulanschrift
Anne-Frank-Schule IGS Bargteheide Emil-Nolde-Str. 9 22941 Bargteheide

E-Mail
afsvw@afs-bargteheide.de

Anzahl der Schüler/innen
507

Anzahl der Lehrer/innen
43

Sonstiges pädogogisches Personal
1 städtischer Sozialpädagoge

Ansatz der Schule
Community education, Vernetzung der schulischer Ganztagsarbeit mit außerschulischer Jugendarbeit

Zeitstruktur
Ganztagsschule an 5 Tagen

Netzwerke der Schule
GGG; AK Reformpädagogisch orientierter Schulen; SINETplus; SINUS Transfer; unesco-projekt-schule; Baltic Sea Project

Programme der Schule
SINUS Transfer; SINETplus

Wettbewerbe der Schule
Fit for job; Schule & Wirtschaft; Känguru

Sozialraum der Schule
kleinstädtisch

Zusammensetzung
städtische Schule mit weitem ländlichen Einzugsgebiet

Besonderheiten
abgerundete Konzeption der Berufs- und Lebensorientierung; Vernetzung über unesco-projekt-schulen mit Partnerschulen in Polen und Tansania; Schule auf dem Weg: Schwerpunkt Entwicklung der Unterrichtsqualität, Professionalisierung der Lehrkräfte

Referenzen

Das Projekt ist Preisträger des 1. Ganztagsschulwettbewerbs „Zeigt her eure Schule“ und gehört zu den 10 besten Beiträgen.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />

Autoren

  • Angelika Knies