Grundschule mit Medienkonzept

Neue Medien sind auch in der Ganztags-Grundschule wichtige Begleiter für die Unterrichtsergänzung

Projektdaten

Klassenstufen:
alle

Anzahl der Schüler/innen:
alle

Anzahl der Lehrer/innen:
alle

Fachbereiche:
alle

Wochenstunden:
flexibel

Das Projekt

Einsatz der Medien sollte nicht dem Selbstlauf überlassen werden. Bereits im Programm „Medieneinsatz in Ganztagsschulen“ hat die Grundschule gezeigt, dass ein integrativer Einsatz der Computertechnologie planbar ist. Auch am neuen Projekt von Schulen ans Netz e.V., „Freie Lernorte – Raum für mehr“, das durch das BMBF gefördert wird, ist die Hunsrück-Grundschule auf Grund ihres vorbildlichen Medien- und Ganztagskonzeptes beteiligt. Dies nehmen wir von Schulen ans Netz e.V. zum Anlass, diese Schule hier näher vorzustellen.

Der Auslöser

Die Hunsrück-Grundschule ist erst seit Beginn des Schuljahres 2004/2005 eine Ganztagsgrundschule. 16 Jahre hat es gedauert, bis aus den ersten Überlegungen zur Umwandlung in eine Ganztagsschule der Schritt tatsächlich vollzogen werden konnte. Jahre, in denen • ein Architektenwettbewerb zur baulichen Umgestaltung stattfand • der Baubeginn wegen mangelnder Finanzierung mehrmals verschoben werden musste • von 1998 bis 2000 ein Neubau für Mensa, Mehrzweckraum, Bibliothek und Medienraum entstand • die ganze Schule im Jahr 2000 ausgelagert wurde an einen ca. 500 Meter entfernten Standort • 2001 endlich die Asbestsanierung sowie der Umbau des alten Schulgebäudes und die Restaurierung früherer Gewerbebauten begann • im Zusammenhang mit der Initiative der Bundesregierung für die Einrichtung von Ganztagsschulen das inhaltliche Konzept durch das Kollegium völlig verändert wurde. Seit August 2004 kann am alten Standort in der Manteuffelstraße 79 in großzügigen Räumlichkeiten gearbeitet werden. Zu den 30 Lehrerinnen und Lehrern sind zwölf Erzieherinnen dazugekommen, die die Betreuung der Kinder in den Freizeiten sichern und den Schulpädagogen helfen, die ca. 400 Kinder auch mit dem sozialpädagogischen Blick zu betrachten.

Der Weg

Der Schulstandort verfügt über einen Ballspielplatz, einen großen Spielbereich mit zwei Klettergerüsten und Tischtennisplatten, einen Schulgarten sowie einen idyllischen, ruhigen Remisenhof. In den Gebäuden gibt es Räume für Tischtennis, Billard, Tischfußball, eine Töpferwerkstatt, eine Holzwerkstatt, ein Malatelier, eine Fahrradwerkstatt, eine Mensa mit angeschlossener Übungsküche, einen Mehrzweckraum sowie eine Schülerbibliothek und einen Computerraum mit derzeit 16 Arbeitsplätzen. Außerdem verfügt jede Klasse über einen eigenen Unterrichtsraum mit daran angeschlossenem Freizeitraum. Damit sind räumliche Bedingungen geschaffen, die einen ganztägigen Aufenthalt für die Kinder sehr attraktiv machen. Neben den herkömmlichen Differenzierungsformen haben die Kolleginnen und Kollegen der Hunsrück-Grundschule auch die Vorzüge eines Unterrichts erkannt, der die Arbeit mit und am Computer einbezieht. Das schwache soziale Umfeld der Schule bietet nur wenigen Schülerinnen und Schülern einen außerschulischen Zugang zu neuen Medien. Die Schule trägt zur Chancengleichheit bei, indem sie allen Schülern die Arbeit an und mit Computern ermöglicht. Die Qualität des Unterrichts wird verbessert, da Computer • Möglichkeiten der Differenzierung bieten (Vertiefung, Vereinfachung) • Gruppenarbeit und damit soziales Lernen fördern • zur Veranschaulichung des Unterrichts dienen (Multimedia) • variables Üben ermöglichen • die Lernmotivation der Schüler steigern • hochwertige Schüler- und Unterrichtsprodukte ermöglichen. Die Schulgebäude sind vollständig vernetzt, und jede Klasse verfügt über eine Medienecke mit mindestens zwei PCs und einem Drucker. Daneben hat der Medienraum auch noch 16 PCs, Scanner und Drucker. Auch die Arbeit mit dem SMART Board (einer interaktiven Projektionswand), dem Digitalfotoapparat und der digitalen Videokamera gewinnt stetig an Bedeutung. Die Schule verfügt auch noch über Freinet-Druckereien, die im Unterricht und in Arbeitsgemeinschaften zum Einsatz kommen. In den beiden Lehrerzimmern stehen den Lehrerinnen und Lehrern insgesamt 43 Arbeitsplätze zur Verfügung. Vier dieser Arbeitsplätze sind mit PCs ausgestattet, die allen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung stehen. Die PCs sind mit dem Kopierer vernetzt, sodass die erstellten Arbeitsbögen dort direkt ausgedruckt werden können. Außerdem ist selbstverständlich auch der Zugang zum Internet möglich. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen nutzen Computer privat und für die Unterrichtsvorbereitung. Es wird angestrebt, dass noch mehr Kolleginnen und Kollegen neue Medien nutzen. Im Rahmen von SchiLF (Schulinterne Lehrerfortbildung) wird ihnen dabei Hilfe angeboten. Eine unkomplizierte Hilfe bei konkreten Fragestellungen hat sich bewährt und wird einem „Lernen auf Vorrat“ vorgezogen. Kompetente Schülerinnen und Schüler werden in dieses Konzept einbezogen. Es gibt „20-Minuten-Fortbildungen“, in denen Kolleginnen und Kollegen sich gegenseitig überschaubare Inhalte mit konkretem Nutzen für den Schulalltag vermitteln.

Probleme und Lösungen

Eine „Expertenkartei“ wird angestrebt, die im Lehrerzimmer aushängt. Dort ist verzeichnet, wer bei welchen Fragen helfen kann. In der Schule finden regelmäßig Fortbildungen statt, die sich an den Bedürfnissen des Kollegiums und den Zielen der Schule orientieren.

Blitzlicht

Schule

Schulname
Hunsrück-Grundschule

Schulart
Grundschule

Schulangebote
gebunden Montag bis Donnerstag 8–16 Uhr, Freitag halbtags

Schulanschrift
Manteuffelstraße 79 10999 Berlin

E-Mail
hunsrueck.grundschule@web.de

Anzahl der Schüler/innen
400

Anzahl der Lehrer/innen
30

Sonstiges pädogogisches Personal
12 Erzieherinnen

Ansatz der Schule
integrativer Medieneinsatz

Zeitstruktur
rhythmisierter Ganztag

Programme der Schule
„Begleitung von Ganztagsschulen“ von Schulen ans Netz e.V.

Modellversuche der Schule
„Freie Lernorte in der Ganztagsschule“ von Schulen ans Netz e.V.

Referenzen

Modellschule Schulen ans Netz e.V.  im Projekt „Freie Lernorte – Raum für mehr“ gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Autoren

  • Cordula Pohl-Gerhard