Gemeinsam lernen in zwei Schulen

In der Schule Am Luisenhof regelt ein Kooperationsvertrag die Zusammenarbeit von Haupt- und Realschule

Projektdaten

Klassenstufen:
alle

Anzahl der Schüler/innen:
750

Anzahl der Lehrer/innen:
60

Fachbereiche:
alle

Wochenstunden:
alle

Das Projekt

Die beiden Schulleiter führen das Schulzentrum seit 1992 gemeinsam. Sie konzipierten einen Kooperationsvertrag, der von der zuständigen Schulbehörde genehmigt wurde und die Zusammenarbeit beider Schulen fixiert. Ziel dieser Kooperation ist es, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen und damit Unterricht zu sichern und die Bandbreite der Wahlpflichtkurse und Arbeitsgemeinschaften zu erweitern. Die Kooperation findet auf allen Ebenen statt, beginnend bei den Schulleitern, die sich alle anstehenden Aufgabenbereiche nach ihren jeweiligen Stärken aufteilen. Die Schulen verwalten und nutzen die beiden Haushaltsetats gemeinsam. Durch die gemeinsame Finanzverwaltung können die Etats sehr viel effektiver eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Ausstattung der Fachlehrräume. Jede Schule hat einen eigenen Schülerrat bzw. Schulelternrat, die in der Regel gemeinsam tagen. Alle Klassen- und Fachräume werden gemeinsam genutzt, es finden gemeinsame Klassenfahrten statt, das gesamte Schulleben wird gemeinsam geplant und durchgeführt. Alle Arbeitsgemeinschaften stehen grundsätzlich den Schülern beider Schulformen offen. Sie sind laut Kooperationsvertrag jahrgangs- und schulformübergreifend. Die Lehrkräfte beider Schulen unterrichten in der jeweils anderen Schulform. Die Kooperation wirkt bis in den Unterricht hinein, auch Teile des Wahlpflichtunterrichts der höheren Klassenstufen finden schulformübergreifend statt.

Der Auslöser

Am Anfang waren beide Schularten getrennt, mit jeweils eigenem Freizeitangebot. Es gab immer wieder Engpässe bei der Besetzung der Lehrerstellen, und so wuchs auf beiden Seiten der Wunsch nach Kooperation. Da es hierfür kein Modell gab, wandten sich die beiden Schulleiter an das Kultusministerium und arbeiteten im Rahmen eines Modellprojekts am Entwurf für einen Erlass mit, der die Kooperation im Schulzentrum regeln sollte.

Der Weg

Durch die enge Kooperation der beiden Schulen konnte das Angebot an Arbeitsgemeinschaften deutlich erweitert werden. Diese Erweiterung – mittlerweile gibt es 42 gemeinsame Arbeitsgemeinschaften – führte dazu, dass das Schulzentrum im Jahr 1996 zur Ganztagsschule umgewandelt wurde. Der gemeinsame Unterricht in weiten Teilen der Wahlpflichtkurse hat das Angebot für die Hauptschüler/innen um die Standardkurse der Realschule erweitert. So können sie die Fächer Informatik und Französisch wählen und die Bewertung dieser Fächer regulär ins Zeugnis eintragen lassen. Der schulübergreifende Unterricht beginnt ab Jahrgangsstufe 6. Die gemeinsamen Wahlpflichtkurse beginnen für die Hauptschüler/innen in Jahrgangsstufe 8, für die Realschüler/innen in Jahrgangsstufe 9. Nach dem Schulgesetz besteht die Möglichkeit, sechs Schulstunden pro Woche frei zu wählen. Am Schulzentrum wird zwischen schulformrelevanten und schulformübergreifenden Wahlpflichtkursen unterschieden. Beide sind versetzungsrelevant. Schulformübergreifende Wahlpflichtkurse gibt es dort, wo sie aus Sicht der Schulleiter einen Sinn haben. Laut Kooperationsvertrag sind alle gemeinsamen Wahlpflichtkurse auf Realschulniveau konzipiert. Bei der Vermittlung des Stoffes wie bei der Bewertung der Leistung müssen die Lehrerinnen und Lehrer Rücksicht darauf nehmen, aus welcher Schulform die Schüler kommen und welcher Anspruch an die Leistung gerechtfertigt ist. Hierbei darf keine Willkür entstehen, die Bewertung muss transparent sein. Bei der Bewertung muss auch der Lernzuwachs berücksichtigt werden, dies erfordert von den Lehrkräften eine sehr genaue Beobachtung. Für Schülerinnen und Schüler mit über- oder unterdurchschnittlichen Leistungen besteht – auch während des laufenden Schuljahres – die Möglichkeit zum Wechsel in eine Klasse der anderen Schulform. Nach erfolgreichem Abschluss der Hauptschule steht Schülern mit entsprechendem Notendurchschnitt der Weg in die freiwillige 10. Klasse offen, die zur Mittleren Reife führt.

Schule

Schulname
Schule am Luisenhof

Schulart
Hauptschule/Realschule

Schulangebote
offen

Schulanschrift
Schule am Luisenhof Am Luisenhof 26954 Nordenham

E-Mail
schule.luisenhof@t-online.de

Anzahl der Schüler/innen
750

Anzahl der Lehrer/innen
60

Sonstiges pädogogisches Personal
1 Sozialpädagogin

Ansatz der Schule

Zeitstruktur
Mo–Do: bis 15.30 Uhr 12.30–13.30 Uhr: Mittagessen 13.15–14 Uhr: Hausaufgabenbetreuung 13.15–14 Uhr: Förderunterricht 14–15.30 Uhr: Arbeitsgemeinschaften

Netzwerke der Schule
Region des Lernens

Programme der Schule
Schulen ans Netz

Wettbewerbe der Schule

Sozialraum der Schule
Kleinstadt; sozialer Brennpunkt

Zusammensetzung

Besonderheiten

Referenzen

Schule aus dem DJI-Projekt „Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren“

Autoren

  • Andrea Behr-Heintze