Die, um die es eigentlich geht …

 

Jugendliche auf dem vierten Ganztagsschulkongress

 

Dass sich solch eine Heterogenität einer Gruppe positiv auswirkt zeigte sich sehr deutlich in ihrer Arbeit auf und vor dem Kongress. Um eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema „Bildungslandschaften“ schon vor Veranstaltungsbeginn zu ermöglichen, organisierte das SV-Bildungswerk als Vor- und Nachbereitungstage den Donnerstag und den Sonntag. Das hieß für die Jugendlichen vier Tage Berliner Luft schnuppern – für alle ein echtes Highlight und für Stimmung und Motivation ein ausschlaggebender Faktor.

Während des offiziellen Kongresses arbeiteten Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Forum 2 „Neue Perspektiven: Kinder und Jugendliche gestalten lokale Bildungslandschaften“. Herausgekommen sind viele Forderungen, die für Möglichkeiten eigene Bildungslandschaften mitzugestalten grundlegend sind. Vor allem dreht es sich hier um Dinge wie soziale Gerechtigkeit; Bildung und ihre verschiedenen Facetten nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig zu machen. Doch nicht nur als Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestalteten Jugendliche den vierten Ganztagsschulkongress mit.

Ein weiteres Element der Jugendbeteiligung auf dieser Veranstaltung war der Infoscouteinsatz. Zwölf Jugendliche, an ihren orangen T-Shirts erkennbar, vernetzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander. So kamen Erwachsene mit Jugendlichen ins Gespräch, Erwachsene untereinander und die Infoscouts lernten viele interessante Projekte kennen, über die sie im Nachhinein eine Sammlung erstellten. Diese kann unter www.jugendbeteiligung.info kostenlos heruntergeladen werden. Auch in der Vortragsreihe im Kuppelsaal standen die Jugendlichen auf der Bühne, zwei Mal sogar. So wurde zum einen der Film „Lernen von hier nach dort“ von und mit Jugendlichen aus Düren in Nordrhein Westfahlen, die ihre Bildungslandschaft mal genauer unter die Lupe nahmen, präsentiert, zum anderen berichteten Finnische und Deutsche Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt „schools’r’us“, einem Online-Austausch Projekt zwischen diesen beiden Ländern, über Ähnlichkeiten und Unterschiede ihrer Bildungslandschaften und den vorhandenen Partizipationsmöglichkeiten.

Während des Kongresses war das Zusammenspiel zwischen alt und jung wichtig, um eben nicht nur einen Standpunkt zu hören, an unbequemen Diskussionen nicht vorbei zu schlittern und gemeinsam Ideen für eine bessere Schule zu bekommen. Letzteres hat für die Jugendlichen auf jeden Fall stattgefunden, wie am Sonntag in den Abschlussrunden deutlich wurde. Jugendbeteiligung und Schülervertretung muss gestärkt werden – aber vor allem darf sie nicht alleine da stehen, sondern muss in Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Erwachsenen stattfinden – das hat diese Veranstaltung wieder einmal gezeigt.

 

Autorin: Claudia Schönsee

Datum: 10.10.2007
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