Alle Kinder wollen lernen, aber jedes Kind lernt anders. Schule muss sich auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, Interessen und Potenziale jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers einstellen. Die Zusammenarbeit mit Partnern, die außerhalb der Schule Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben, kann dabei helfen. Es gibt viele erfolgreiche Wege, wie Schüler gemeinsam mit Partner individuell gefördert werden können.

Ganztagsschulen bieten ganz unterschiedliche Gelegenheiten zum Lernen und eröffnen neue Bildungswelten – sowohl inner- als auch außerhalb der Schule. Wenn Partner und Experten einbezogen werden, können innovative Unterrichtsformen und neue Lernarrangements entstehen: Lernbüros, Projekte und Werkstätten ebenso wie Theater-, Lese- oder Sportgruppen und Schülerfirmen.

Ganztagsschulen bieten mehr Zeit und durch die Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher Berufsgruppen kann das Lernen neu organisiert werden. Der Schulalltag kann dem Rhythmus der einzelnen Schüler angepasst werden und Konzentration und Entspannung können sich sinnvoll abwechseln. Für Lehrkräfte, Pädagogen und die außerschulischen Partner ergeben sich größere Gestaltungsräume: vom einzelnen Schultag über die rhythmisierte Schulwoche bis zum strukturierten Schuljahr.

Materialien zum Thema:

Kompetenzraster „Selbstkompetenz“

Unter der Überschrift „Selbstkompetenz“ unterstreicht das Raster unterschiedliche Entfaltungsstufen. Darauf Bezug zu nehmen, lohnt sich vor allem für die Schülerinnen und Schüler. Wenn neben fachlichen Leistungen auch soziale und individuelle Lernerträge beschrieben werden, verändert sich auch die Einstellung für das selbstständige Lernen.

Lernkompetenzen einschätzen

Selbständiges und damit indivualisiertes Lernen entfaltet Lernkompetenzen. Diese können durch eine Fachzensur nicht dargestellt werden. Dennoch sollten die Lernerträge nicht unbenannt bleiben. Mithilfe eines Kompetenzrasters wird das in einfacher Weise umöglich. Das Raster unterstützt die Beschreibung von Lernerträgen, die in einer Zensur nicht zu beschreiben wären.

Gütesiegel für individuelle Förderung

Das Material versteht sich als ein Qualitätsrahmen für Schulen, die individuelle Förderung in ihrem Schulalltag verankern wollen. Referenzschulen in NRW haben den Leitfaden erarbeitet. Mit diesem werden jährlich neue Schulen zertifiziert. Der Leitfaden gibt Hinweise, wie auf den Ebenen von Unterrichts-, Personal- und Schulentwicklung nachhaltige Veränderungen erzielt werden. öffnen

Wir empfehlen Ihnen folgende Beiträge:

Ein Haus voller Individuen

Das Prinzip des offenen Unterrichts ermöglicht es den Schülern am Elsa-Brandström-Gymnasium Oberhausen, eigenständig zu lernen. Die Lehrkräfte nehmen eine Beraterrolle ein und können so dem individuellen Förderbedarf der Kinder gerecht werden. öffnen

Selbsterfahrung mit Bertold Brecht

Zwei Greifswalder Ganztagsschulen, die Maria-Montessori-Schule und das Humboldt-Gymnasium, haben Zeit und Geld in neue Raumkonzepte und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern gesteckt. Diese Investitionen lohnen sich jetzt und neue Konzeptideen zeigen Erfolge. In Greifswald entdecken die Schüler beim Theaterspielen ihre individuellen Stärken. Lesen Sie hier weiter.

„Individuelle Förderung ist kein Garantieversprechen“

Individuelle Förderung sollte eine Selbstverständlichkeit an Schulen sein, erklärt der renommierte Bildungsforscher und Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Eckhard Klieme: Wenn Schüler gemäß ihren Bedürfnissen gefördert werden, werden sie sich in der Schule vermutlich weniger langweiligen. Und dennoch ist sie keine Garantieversprechen. Das Interview finden Sie hier.

Hinweise zur Weiterentwicklung von Lehrer-Kompetenzen

Das Handeln und die Kompetenzen von Lehrkräften werden bestimmt durch Wissen, Können, Wollen, durch die eigenen Einstellungen und „subjektiven Theorien“. Die Weiterentwicklung von Kompetenzen in Bezug auf individuelles Fördern muss sich deshalb auf all diese Bereiche richten. Hinweise von der Professorin für Schulpädagogik Karin Bräu finden Sie hier.

Individualisiertes Lernen mit dem Logbuch

Mit differenzierten Lernformen wird die Grundschule Landsberger Straße in Herford (NRW) den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder gerecht. Die individuelle Arbeit der Schüler wird in einem Logbuch strukturiert, mit dem die Kinder und Lehrkräfte jeweils Woche für Woche planen. Ein Porträt der Schule lesen Sie hier.

Stöbern Sie hier in weiteren Beiträgen zum Thema „Individuelle Förderung“ 

Datum: 25.02.2012