Das geflügelte Wort vom Raum als „dritten Pädagogen“ trifft auf Ganztagsschulen ganz besonders zu. Sie sind Lernorte und Lebensorte, und sie werden zunehmend aktiver Bestandteil des Stadtviertels oder der Gemeinde.
Die Erkenntnis, dass das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern eine wesentliche Voraussetzung für ihren Bildungserfolg ist, fließt in pädagogische Konzepte ein. Folgende Themen und Fragen stehen bei diesem Monatsthema im Vordergrund:
- Lernort Ganztagsschule: Wie sehen Räume aus, die Kreativität, gemeinsames Arbeiten und Konzentration befördern?
- Lebensort Ganztagsschule: Wohlfühlen, lernen, chillen, sich zurückziehen können, toben, mit anderen gemeinsam etwas tun und essen. Was gehört zu einem vielfältigen Raumkonzept?
- Raumgestaltung als ideales Feld der Partizipation. Wie sehen Beteiligungsprozesse aus?
In diesem Monat finden Sie hier Hintergrundmaterial und Beispiele:
Die Vision pädagogisch wirksamer und funktionaler Räume in Ganztagsschulen auch in Zeiten knapper öffentlicher Mittel umzusetzen, ist zugleich eine architektonische, wirtschaftliche und pädagogische Herausforderung und erfordert kluge, vorausschauende Planung. öffnen
Ganztagsschule als Lebens- und Lernwelt
Lernetagen für jahrgangsgemischte Gruppen, ein Kunst- und Handwerksatelier, Forscherlabor und Meditationsraum sind einige der neuen Räume an der Hannah-Höch-Grundschule, einer gebundenen Ganztagsschule in Berlin. Mitbestimmung schafft Identifikation …. und neue Lernwelten.
Lernräume aktuell – Beispiele gelungener pädagogischer Architektur
Unterschiedliche Anlässe stellen Schulen und Schulträger vor die Herausforderung, ihr Raumkonzept zu überdenken und ihr Schulgebäude neu bzw. umzubauen. Neben der Entwicklung von der Halbtags- zur Ganztagsschule kann es dabei auch um die Zusammenlegung unterschiedlicher Standorte und Schulformen, die Anforderungen einer inklusiven Schule oder akute sicherheitstechnische, gesundheitsfördernde und Energiesparmaßnahmen gehen. öffnen
Wenn der Raum das Lernen unterstützt
Innere Unkonzentriertheit und Unruhe findet ihren Ausdruck im äußeren Raum. Kinder, Jugendliche und auch wir Erwachsene, Lehrer, Erzieher und Eltern, brauchen ruhige, klare und liebevoll gestaltete Räume für freudvolles Arbeiten und Lernen, besonders auch in schwierigen Zeiten.“ (Beate Prügner) öffnen
„In der Arbeitswelt kommt der Werkstatt als Produktionsstätte und Ort praktischen Tuns eine enorme Bedeutung zu. Aktives Handeln und praktisches Lernen spielen aber auch in der Schule eine zentrale Rolle. Aufgrund ihrer Nähe zur Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen können sie die Vermittlung von Lerninhalten effektiv unterstützen und so zu erfolgreichem Lernen beitragen.“ öffnen
Eine Ganztagsschule, an der alle Kinder und Jugendlichen gut lernen und sich frei bewegen können, unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Voraussetzungen und Fähigkeiten, ist immer eine barrierefreie Schule. Was „Barrierefreiheit“ genau heißt und welche baulichen Anforderungen damit verbunden sind, erläutert die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. öffnen
Auch wenn Schüler und Lehrer keine Experten für Architektur sind, so sind sie doch Experten in der Nutzung von Räumen. Der Beitrag beschreibt Methoden zur Beteiligung bei der Gestaltung von Räumen. öffnen
Ganztagsschule braucht mehr Raum
Schulräume sind Lernräume – in der Ganztagsschule werden sie außerdem zu Oasen der Ruhe, Orten des Zusammentreffens, der Bewegung und vieles mehr. Bei der Planung und Gestaltung treffen sich Schulträger, Pädagogen, Schüler und Eltern. öffnen
Dr. Wilfried Buddensiek unterstützt mit Problemanalysen und Lösungsvorschlägen eine Neuorientierung der Raumgestaltung. In seiner Broschüre „Lernräume als gesundheits- und kommunikationsfördernde Lebensräume gestalten“, geht er davon aus, dass eine durchdachte Lernraumgestaltung die physische, psychische und soziale Gesundheit auf vielerlei Weise fördern kann. öffnen
„Eine Investition in Schularchitektur ist immer eine nachhaltige Investition. Sie prägt über Jahrzehnte hinweg das Lernen und Lehren. Die Schulgebäude des 21. Jahrhunderts sollen für den Stadtteil attraktiv sein, (…) sie sollen kleine Schülergruppen und selbständiges Arbeiten ermöglichen, flexibel auf wachsende Konzepte, organisatorische Anforderungen sowie demografische Entwicklungen reagieren können.“ öffnen
01.12.2012