„Das Leitbild der Inklusion zielt – im Gegensatz zur Integration
– auf alle Menschen und setzt damit das Ziel, Schule für alle
zu einem anregenden und angenehmen, fördernden und herausfordernden Ort des Lernens zumachen. Die ganze
Schule gewinnt.“ Wilfried W. Steinert, Schulleiter Waldhofschule Templin

Unterschiede wahrnehmen und allen Heranwachsenden die Chance geben, aktiv am Lernen beteiligt zu sein, das meint inklusive Schule. Dabei geht es nicht nur um Kinder mit und ohne körperlichen und geistigen Einschränkungen oder Kinder unterschiedlicher Herkunft. Inklusion folgt in der Pädagogik dem Prinzip der Wertschätzung von Unterschieden. Kinder mit verschiedenen Lernvoraussetzungen, aber auch verschiedenen Begabungen und Haltungen, sind der Grund für eine differenzierte Lernbegleitung. Heterogenität ist eine Gegebenheit.

„Es geht bei Inklusion um viele Dimensionen vorhandener Heterogenität. Es geht um Möglichkeiten und Einschränkungen, Geschlechterrollen, sprachlich-kulturelle und ethnische Hintergründe, soziale Milieus, sexuelle Orientierungen, politisch-religiöse Überzeugungen und was auch immer mehr. Neben dem institutionellen Rahmen wird vor allem auch die emotionale und die soziale Ebene des gemeinsamen Lebens und Lernen in den Blick genommen, wird jede Person als wichtiges Mitglied der Gemeinschaft unabhängig von ihren Möglichkeiten und Einschränkungen, die sich ohnehin bei allen Menschen nur graduell unterscheiden, wertgeschätzt.“ Prof. Dr. Andreas Hinz

Deutschland hat sich mit der 2006 beschlossenen UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verpflichtet, ein „inclusive education system“ zu errichten, in dem der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung der Regelfall ist.

Wir empfehlen folgende Beiträge:

„Inklusion heißt Lernen ohne Gleichschritt“

Inklusion ist weit mehr als das gemeinsame Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern. Der Hamburger Bildungswissenschaftler Prof. Thomas Trautmann beschreibt Inklusion als die Vision, allen Kindern gerecht zu werden. Eine Vision, die umsetzbar ist. An Schulen, die sich trauen, Unterricht und die Rolle von Pädagogen zu verändern. öffnen

Schulportrait der IGS Hannover Linden: Inklusion inklusive

An der integrierten Gesamtschule Hannover-Linden lernen alle Schüler gemeinsam – ob sie einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben oder nicht. Dafür öffnet die Schule ihren Unterricht und verwandelt sich einmal im Jahr in eine Fabrik. öffnen

Schulportrait: Zeit für pädagogische Teamarbeit

Pädagogischer Schwerpunkt der Grund- und Gemeinschaftsschule „Die Brücke“ Neuss ist das Thema „Inklusion“. Damit alle Schüler individuell gefördert werden können, setzt die Schule auf multiprofessionelle Teams: So arbeiten Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Integrationshelferinnen und Ehrenamtliche eng zusammen. öffnen

Schulportrait: Schule mit Vielfalt

Die Roland zu Bremen Oberschule ist von „oben bis unten“ inklusive Schule. In multiprofessionellen Teams werden geeignete Lernkonzepte „im Gehen“ entwickelt. Erfolgreiches wird nachhaltig verankert. Die Schulorganisation hält sich flexibel und folgt den Ansprüchen von vielfältiger Lernkultur. Außerdem ist das schuleigene Jugendbüro Impulszentrum für Verantwortungslernen. öffnen

Alan Dyson: „Gute Schulen sind oft nicht mehr gut genug“

Was können wir aus internationalen Entwicklungen über Inklusion, Schulentwicklung und außerunterrichtliche Bildung lernen? Braucht Politik die Unterstützung der Bildungsforschung? Prof. Alan Dyson von der University of Manchester, Gründungsmitglied des Internationalen Forschungsnetzwerkes zu außerunterrichtlichen und außerschulischen Bildungsangeboten (NEO ER), im Gespräch mit www.ganztagsschulen.org. öffnen

Materialien zum Thema

Die Entwicklung inklusiver Schulen: drei Perspektiven aus England

Prof. Dr. Alan Dysons Beitrag im Fachmagazin „Die Deutsche Schule“ (2010 Heft 2) bereichert die deutschen Debatten rund um das Thema Inklusion. Dabei beschreibt Dyson drei Einzelfallbeispiele aus England, in denen inklusive Schulen entwickelt wurden. Basis des Beitrages sind Studien die Alan Dyson beteiligt war. öffnen

Waldhofschule Templin – Eine Schule für alle

Eine Förderschule für geistig Behinderte entwickelt sich zur inklusiven Grundschule. Wilfried W. Steinert berichtet über die Veränderungen an seiner Schule und liefert damit ein Beispiel, wie es gehen könnte. Die Schule wurde 2010 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet. öffnen

Inklusive Bildung – Die UN-Konvention und ihre Folgen

Unter dem etwas sperrigen Begriff „Inklusive“ gibt es seit gut drei Jahren einen neuen qualitativen Aspekt in der Bildungspolitik. Es geht dabei zu- nächst nicht allein um schnelle und vordergründige Maßnahmen, sondern um ein neues Denken. Das Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung hat in einer Veranstaltung am 17. Mai 2010 in Berlin die praktischen und theoretischen Aspekte der Inklusion diskutiert. Unter anderem bietet die Broschüre Beiträge von Karin Babbe (Schulleiterin der Erika-Mann-Grundschule Berlin) und Wilfried W. Steinert (Schulleiter der Waldhofschule Templinöffnen

Gemeinsam lernen. Inklusion leben.

In Deutschland ist im März 2009 die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kraft getreten. Damit haben Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf einen Rechtsanspruch darauf, gemeinsam mit Kindern ohne Förderbedarf unterrichtet zu werden. Vor diesem Hintergrund sowie an aktuelle Diskussionen in der Kultusministerkonferenz anknüpfend will die vorliegende Studie einen Beitrag zu einer an der Zielsetzung “Inklusion“ orientierten Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems leisten. Das Material geht auf die Anforderungen und Herausforderungen ein. öffnen

Auszeichnung für inklusive Schulpraxis

Der Jakob Muth-Preis für inklusive Schule zeichnet vor allem Schule aus, in denen Kinder mit Behinderungen vorbildlich lernen. Die Anerkennung soll Schulen mit inklusiver Lern- und Schulkultur bekannter machen. Namensgeber Jakob Muth hat sich als Wissenschaftler an der Universität Bochum für die Entwicklung inklusiver Schule eingesetzt. Auf der Seite der Veranstalter finden Sie Filme über Schulpraxis und Informationen zur Bewerbung. öffnen

Index für Inklusion

Der Index für Inklusion versteht sich als ein Fundus, aus dem Schulen schöpfen können. Schulen, die eine Schule für alle Kinder sein, oder werden wollen, können sich mit dem Index selbstevaluieren. So muss nicht jede Schule das „Rad neu erfinden“, bemerkt Andreas Hinz von der Universität Halle. Die Systematik unterstützt die Umsetzung realistischer Veränderungsideen. öffnen

Veranstaltungen zum Thema

3. Transferforum „Inklusion und Ganztagsschule“

In Bremen findet am 22.03.2012 das Transferforum zum Thema „Inklusion“ statt. Es geht um die Diskussion zahlreicher Fragen, z.B. Wie funktioniert Lernen in heterogenen Schülergruppen? Was kann man dafür tun, dass Kinder und Jugendliche von dieser Vielfalt profitieren und miteinander lernen? Welche Strukturen müssen dafür vorhanden sein? Informieren Sie sich hier über die Veranstaltung.

Literatur zum Thema 

Empfehlungen öffnen

Stöbern Sie hier in weiteren Beiträgen zum Thema „Inklusion“.

 

24.03.2012
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