Kinderschutz macht Ganztagsschule

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DKJS/D. Ibovnik

Situationen, in denen das Wohl von Kindern gefährdet ist, entstehen nicht von heute auf morgen. Sie sind häufig das Ergebnis immer drängender werdender Überforderungen von Familien. Probleme, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut oder soziale Isolation gehören immer häufiger – zumindest zeitweise – zum Erfahrungshorizont von Familien.

Wie erkenne ich eine Gefährdung des Kindes?

Kindeswohlgefährdung ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Denn meistens gibt es anfangs nur einzelen Beobachtungen. Eine Einzelwahrnehmung lässt jedoch oft noch keine Aussage zu, ob sich eine Kindesmisshandlung oder -vernachlässigung dahinter verbirgt. Solche Situationen sind von hoher Ungewissheit für den Beobachter, zum Beispiel die Lehrkraft, gekennzeichnet. Sie erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit, um frühzeitiges Handeln zu ermöglichen.

 

Kinderschutz macht Schule

Handlungsoptionen, Prozessgestaltungen und Praxisbeispiele zum Umgang mit Kindeswohlgefährdungen in der offenen Ganztagsschule Herausgegeben vom Institut für soziale Arbeit e.V. Münster und der Serviceagentur„Ganztägig lernen“ in NRW öffnen

Instrumente zur Einschätzung von Gefährdungen des Kindeswohls dienen vor allem dazu, die eigenen Wahrnehmungen und Beobachtungen besser einordnen zu können.In der Broschüre „Kinderschutz macht Schule“ findet sich hierzu ein Beispiel auf den Seiten 22-23.

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Vorteile der Ganztagsschule

Die Ganztagsschule hat – von ihren Grundstrukturen her gute Voraussetzungen für den Aufbau bzw. die Mitwirkung beim Aufbau sozialer Frühwarnsysteme:

  • Die multiprofessionelle Zusammensetzung ihres Personals ermöglicht differenzierte, verschiedene Blickwinkel einbeziehende Einschätzungen und den interdisziplinären kollegialen Austausch.
  • Der ganztägige Zugang zu den Kindern erleichtert ihre systematische und umfassende Beobachtung in unterschiedlichen Situationen.
  • Die auf eine längerfristige Perspektive ausgerichtete Zusammenarbeit mit Kindern und Eltern eröffnet Chancen für den Aufbau einer soliden Vertrauensbasis und für die gemeinsame Erarbeitung von Problembewältigungsstrategien – und das frühzeitig, also bevor Gefährdungssituationen für Kinder entstehen oder sich verfestigen.