In Jahrgangsteams arbeiten

(c) DKJS / D. Ibovnik
DKJS/D. Ibovnik

Die besondere Relevanz dieser Teams liegt vor allem im sozialen, erzieherischen Bereich. Wenn alle Lehrkräfte einer Klasse gleich und berechenbar mit den gleichen Anforderungen und Sanktionen (im menschlichen Rahmen natürlich) reagieren, profitieren alle Schüler davon enorm. Man kann präventive Erziehungsarbeit leisten und Elterngespräche miteinander verbinden. Gibt es besondere Auffälligkeiten, sind diese allen bekannt und die Probleme eines Elternhauses müssen nicht von jedem neu entdeckt werden.

Es gibt also viele Vorteile, die Arbeit in solchen Teams zu koordinieren. Richtig durchgeführt schaffen sie Arbeitserleicherung und informellen, positiven Austausch, der allen Beteiligten zugute kommen kann.

Mit allen gemeinsam kleine Schritte gehen

In der Entwicklung und der Realisierung der Jahrgangsarbeit sind folgende Einsichten sehr hilfreich:

  • Die Entwicklung braucht Zeit. Einige Ideen können nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Zentral ist für alle Beteiligten das Erleben der Machbarkeit durch kleinschrittiges ständig hinterfragtes Vorgehen.
  • Die Umsetzung braucht eine fehlerfreundliche Kultur. Bei Schwierigkeiten und Hindernissen gilt es, vorwurfsfrei alternative Wege zu finden oder die bisherigen Maßnahmen zu optimieren. Anvisierte Ziele können sich in der Umsetzung als nicht praktikabel erweisen oder unerwünschte Nebeneffekte mit sich bringen, so dass die Zielstellung im Prozessverlauf jederzeit hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert werden muss.
  • Die Beteiligung aller Kolleginnen und Kollegen im 5. Jahrgang in der Planungsphase und bei der Realisierung bestimmter Maßnahmen ist erwünscht, kann aber nicht erzwungen werden. Es gilt bei Widerstän-den nochmals die Vorteile aufzuzeigen und Bereiche der erfolgreichen Teilbeteiligung auszumachen.
  • Der Informationsfluss zum Kollegium muss immer vorhanden sein. Die großformatige Visualisierung des Prozessverlaufs und der bisher schon geleisteten „Wegstrecke“ ist eine gute Methode, um für alle Beteiligten eine Orientierungshilfe zu gewährleisten.

Ziele und Aufgaben für das Jahrgangsteam

  • Mehrfach (ca. 3 – 4 Mal pro Schuljahr ) auf Jahrgangskonferenzen Fortschritte in der Teamarbeit für alle sichtbar machen, über Schwierigkeiten und Behinderungen sprechen, Ziele justieren.
  • Regelmäßig (mind. 2 Mal pro Schuljahr) auf Gesamtkonferenzen den Status der Arbeit im Jahrgangsteam präsentieren und an Beispielen konkretisieren.

Am guten Beispiel orientiert …

Teamarbeit wird für Schulen in jeder Beziehung wichtiger. Um im Team gemeinsam erfolgreich zu sein, brauchen alle, die an Schulen zu tun haben – seien es Erwach-sene, Jugendliche oder Kinder – entsprechende Kompetenzen und geeignete Strukturen.

Das Arbeiten in Jahrgangsteams bietet vielfältige Möglichkeiten, um genau diese Kompetenzen zu erlangen und einzusetzen. Bei der Entwicklung eines Jahrgangsteams für den 5. Jahrgang ist das Schulzentrum an der Ronzelenstraße in Bremen im Schuljahr 2007 / 2008 mit gutem Beispiel vorangegangen. Der vorliegende Jahrgangsplaner basiert auf Vorarbeiten, Erkenntnissen und Erfahrungen, die dort gemacht wurden. Er bietet Informationen und Materialien, die praxisnah und effektiv dabei helfen können, Jahrgangsteams zu entwickeln und in Jahrgangsteams zu arbeiten.

 

Datum:
2.07.2010