Wenn Schülerinnen und Schüler den ganzen Tag in ihrer Schule bleiben, dann vor allem, weil sie sich dort wohlfühlen und Gemeinschaft erleben. Pädagogen und Schüler treffen im Ganztag nicht nur im Unterricht aufeinander, sondern sie begegnen sich z.B. auch beim Essen und im Freizeitbereich. Dabei entsteht meist eine größere Nähe, aber gleichzeitig auch der Bedarf, sich mit einem breiteren Themenspektrum gemeinsam auseinanderzusetzen.
Zahlreiche Strategien und Instrumente wurden in den letzten Jahren entwickelt, die den Austausch zwischen Pädagogen und ihren Schülerinnen und Schülern unterstützen.
Und sehr erfolgsversprechend ist dabei die Idee der Just Community (wörtlich: „gerechte Gemeinschaft“), so zeigen es zumindest Untersuchungsbefunde aus der Schweiz. Es konnte empirisch nachgewiesen werden, dass durch regelmäßigen Austausch aller an Schule Beteiligten über Probleme der Klassen- und Schulgemeinschaft dauerhafte positive Effekte auftreten. Und je mehr sich Lehrkräfte in die Gespräche einbringen, desto größere Anerkennung erfahren sie seitens der Kinder und Jugendlichen. Grundlage des Just-Community-Ansatzes ist das Theoriemodell Kohlbergs zur moralischen Kompetenzentwicklung. In den Schweizer Untersuchungen stellte sich heraus, dass mit „Schule als gerechter Gemeinschaft ein Klima des Vertrauens, der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gefördert werden kann.“ Es herrscht eine Kultur, die auf den Stärken der Schule und den Potenzialen der Beteiligten aufbaut. Bei den Lehrpersonen wie auch bei den Schülerinnen und Schülern ist eine hohe Bereitschaft spürbar, gemeinsame Spielregeln zu akzeptieren.“, so wird es im folgenden Material beschrieben. Hier finden sich auch Schlüsselindikatoren, anhand derer sich Schulkultur hinterfragen lässt. Material öffnen