Schülerinnen und Schüler wachsen heute in einer hoch technologisierten Lebenswelt auf. Sie nutzen zunehmend eigene Informations- und Kommunikationsmittel, nicht mehr nur solche, die der ganzen Familie zur Verfügung stehen. Durch WLAN und Smartphones können sie im Prinzip ständig – auch unbeaufsichtigt – online sein. So verwundert es nicht, dass auch das Mobbing sich verstärkt ins Netz verlagert.
Jugendliche pflegen Freundschaften und Beziehungen heutzutage ganz selbstverständlich über Internet und Handy. Cyber-Mobbing (oder auch Cyberbulling) kann jeden treffen, wobei sich Täter und Opfer meistens kennen. Die Auslöser und Gründe sind so vielfältig wie die Formen: Neid, Rachegefühle, unglückliche Liebesbeziehung oder fehlende Anerkennung, für gewöhnlich kommen mehrere Faktoren zusammen. Die Täter greifen die Opfer persönlichen zum Beispiel in Sozialen Netzwerken an oder blamieren sie durch das Veröffentlichen von verletzenden Bildern oder Videos.
Mehr als ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler, hierunter vor allem Mädchen und jüngere Kinder, haben schon persönliche Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht.
Cyber-Mobbing ist keinesfalls ein Problem, welches sich auf das Privatleben beschränkt. Immer häufiger wird auch die Schule zum Schauplatz von Cyber-Mobbing, wobei sowohl Lehrer als auch Schüler davon betroffen sein können.
Was ist so neu an Cyber-Mobbing?
Mobbing ist schon ein lange bekanntes Phänomen, Cyber-Mobbing unterscheidet sich hiervon in einigen Punkten:
- Eingriff rund um die Uhr in das Privatleben.
- Das Publikum ist unüberschaubar groß. Inhalte verbreiten sich extrem schnell.
- Es kann anonym gehandelt werden.
Um Cyber-Mobbing besser verstehen zu können, lohnt ein Blick auf den vermeintlichen „Nutzen“, den Mobbing für die Täterinnen und Täter haben kann:
- Entlastung: Mobbing dient als Ventil für aufgestaute Aggressionen.
- Anerkennung: Mobbing wird dazu verwendet, sich einen bestimmten Ruf zu verschaffen, z. B. besonders „cool“ zu sein.
- Stärkung des Gemeinschaftsgefühls: Mobbing geschieht meist in der Gruppe nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark“.
- Demonstration von Macht: Mobbing wird eingesetzt, um Stärke zu zeigen, um klar zu stellen, wer „das Sagen hat“.
- Angst: Oft spielen auch Versagensängste oder die Angst, selbst zu einem Mobbing-Opfer zu werden, eine Rolle. Vor allem „MitläuferInnen“ wollen ihre Zugehörigkeit zur Gruppe nicht riskieren.
(Quellen: www.saferinternet.at und www.klicksafe.de)
klicksafe
ist eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission. Aktionsfelder des Projektes sind Inhalte/Qualifikation, Kampagne/Marketing sowie die Vernetzung bundesweit mit Partnern und Akteuren. Die Webseite stellt umfangreiche Materialien zum Umgang mit Cyber-Mobbing vor. öffnen
Medienkompetenz entwickeln
Die vom Bundesfamilienministerium gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Medienlandschaft durchgeführte Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hat zusammen mit Medienpädagogen ein Coaching-Programm zu Fragen der Medienerziehung für Eltern entwickelt. Das kostenlose Angebot mit dem Titel „Medienfit in 30 Tagen“ unterstützt Eltern dabei, ihre Kinder aktiv beim Umgang mit Medien zu begleiten.
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