Von anderen Schulen lernen, sich inspirieren lassen und das Ergebnis mit den eigenen Strukturen in Einklang bringen – der Dialog mit anderen Ganztagsschulen ist für die staatliche Realschule ein wichtiger Faktor der Schulentwicklung. Sie engagiert sich in schulischen Netzwerken in Bayern aber auch deutschlandweit und lässt sich dabei zu ihren je aktuellen Entwicklungsschritten beraten. Dabei gibt sie auch ihr eigenes Praxiswissen weiter und unterstützt damit wiederum andere Ganztagsschulen in ihrer Schulentwicklung.
Kollegialer Fachaustausch
Im Schuljahr 2013/2014 nahm die Schule am bundesweiten Netzwerk des Ganztagsschulprogramms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ mit dem Themenschwerpunkt „Vielfalt unterstützen – voneinander lernen“ teil. Zehn Ganztagsschulen unterschiedlicher Schulformen aus insgesamt acht Bundesländern trafen sich vier Mal um ihre Ideen vorzustellen, Ziele zu diskutieren, Konzepte zu schmieden sowie erste Ergebnisse zu präsentieren. Das Entwicklungsziel der staatlichen Realschule war es, den Schultag neu zu strukturieren. Es sollten mehr Zeiten für Entspannung und Förderung geschaffen werden. Umfang und Ausgestaltung dieser Zeiten waren zu Beginn der Netzwerkarbeit noch offen. Während der Netzwerktreffen konkretisierten sich die Themen Rhythmisierung des Schultages sowie Methoden des eigenverantwortlichen Arbeitens. Erste Konzepte wurden formuliert. Alle zehn Netzwerkschulen tauschten sich zu den Themen, die sie bewegten aus, brachten ihre Erfahrungen ein und dachten die einzelnen Inputs hinsichtlich ihrer bundeslandspezifischen Vorgaben weiter. In dem Zusammenhang hospitierte eine Delegation der Schule auch an zwei Partnerschulen und ließ sich von deren Ansatz eines rhythmisierten Schultages inspirieren und probierte das Erlebte unter den heimischen Rahmenbedingungen aus.
Erfolgreich durch Vernetzung
Im Rahmen des bundesweiten Schulnetzwerks „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ erhielt das Team der staatlichen Realschule Impulse für die Reflexion, Planung und Evaluation ihres Projektvorhabens. Gleichzeitig begleitete es auch die anderen teilnehmenden Schulen bei der Realisierung ihrer Projekte. Auf den Netzwerktreffen wurde der eigene Prozess mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Schulen im Rahmen des Peer-Feedbacks besprochen und kommentiert, woraus sich die nächsten wichtigen Fragen und Meilensteine ableiten ließen. Neben dem kollegialen Austausch lernte das Schulteam hilfreiche Projektmanagement-Methoden kennen, die halfen, den Entwicklungsprozess zu strukturieren.
Auch zwei Jahre später bedeutet voneinander lernen – also von anderen Schulen Ideen aufzunehmen, aber auch die eigenen Konzepte zur Verfügung zu stellen – für die Realschule lebendige Schulentwicklung. Das Gesehene und Erlebte wird zurück in die eigene Schule getragen und dort keineswegs einfach übernommen, sondern an die Bedürfnisse der Schülerschaft und die vorhandenen Rahmenbedingungen angepasst. Vielfältiger Praxis-Input hat für die Schule einen hohen Stellenwert, so nutzt sie jede Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Ganztagsschulen auf Fachtagen, in regionalen Netzwerken und Hospitationsreihen.
Bezüglich ihrer Ausgangsfrage nach der Umstrukturierung des Ganztags hat die Schule basierend auf ihren Erfahrungen im Netzwerk diverse Neuerungen eingeführt: einen offenen Beginn sowie Studierzeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler selbstständig arbeiten und dort von Tutoren aus älteren Jahrgängen unterstützt werden. Diese und andere Ideen, die an anderen Schulen ihr Interesse geweckt hatten, wurden dem eigenen Standort angepasst und zielführend umgesetzt.