Qualitativer Ausbau – Neuer Raum fürs Lernen im Ganztag
(C) Bettina Wolf

Qualitativer Ausbau – Neuer Raum fürs Lernen im Ganztag

Schulentwicklung ist immer ein Zusammenspiel aus Konzept und Raum. Denn mehr Raum bedeutet nicht nur mehr Fläche. Vor allem heißt es, das eigene schulische Konzept mit anderen Orten neu zu denken und bereits vorhandene Räume zu integrieren und umzugestalten.

Nicht umsonst wird der Raum als „dritter Pädagoge“ im Lerngefüge bezeichnet. Eine veränderte Lernkultur hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Nutzung des Innen- und Außenbereichs einer Schule. Wer an Rhythmisierung und an individuelle Förderung denkt, meint immer auch Einzel- und Gruppenarbeit, zeitliche Intervalle von Anspannung und Entspannung in unterschiedlichen Räumen, selbstbestimmte Auszeiten aber auch Präsentationsflächen und freier Zugang zu den Lehr- und Lernmitteln. Oder wer an Methodenvielfalt und unterschiedliche Lernsettings denkt, meint unter anderem Bewegung im Innen- und Außenbereich, arbeiten in Werkstätten, lernen in Laboren und Schulgärten etc. Mit diesen Einzelbeispielen wird schnell deutlich, dass der architektonische Aus- und Umbau von Schulen nicht losgelöst von der Lern- und Schulkultur zu denken ist.

In den vergangenen Jahren haben viele Schulen mit dem Ausbau zur Ganztagsschule wahre Wunder vollzogen, wenn es um die Um- und Neugestaltung ihrer verfügbaren Flächen für den erweiterten Schulalltag ging. Die Grundschule Comeniusstraße in Braunschweig beispielsweise hat sich vom Frontalunterricht zugunsten unterschiedlicher Lernzeiten verabschiedet. Eine flexible Raumnutzung macht jahrgangs- und klassenübergreifendes Lernen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit möglich. Und Dank verschiedener Kooperationen eröffnen sich für die Grundschüler im Nachmittagsangebot neben vielen Aktivitäten in der Schule auch neue Räume außerhalb des Schulgebäudes.

Wie Werkstätten und Projekträume forschendes Lernen bei den Schülerinnen und Schülern befördern, zeigen einige zusammengestellte Schulbeispiele aus der Praxis, bei denen man sich Inspiration und Anregungen holen kann. 

Auf dem Ganztagsschulkongress 2013 fand ein lebhafter „Wortwechsel“ zum Thema „Lebensort Schule – wie man Pädagogik an der Raumgestaltung erkennt“ statt. Hier geht es zum Bericht und Material des „Wortwechsels“.