Qualität gemeinsam entwickeln
Bildungsexpertinnen und -experten heben immer wieder die Bedeutung des Ganztags für mehr Chancengerechtigkeit hervor – etwa im OECD-Bericht zur Bildungsgerechtigkeit von 2018. Doch nach wie vor schöpfen Ganztagsschulen ihre Potenziale nicht aus.
Deshalb unterstützen die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und die Stiftung Mercator mit ihrer Initiative „LiGa – Lernen im Ganztag“ seit 2016 die Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen. Der besondere Ansatz des länderübergreifenden Programms besteht darin, die Zusammenarbeit von Schulaufsicht und Schulleitung zu stärken.
Ziele des Programms
…auf der Steuerungsebene
Schulleitungen und Mitarbeitende der Schulaufsicht fördern die Qualität von Ganztagsschulen durch eine dialogische, zielorientierte und systematische Schul- und Unterrichtsentwicklung. Sie schaffen gemeinsam gute Rahmenbedingungen, stoßen die Entwicklung pädagogischer Ganztagskonzepte für die Schulen an und machen wirksame Unterstützungsangebote für Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeitende verfügbar.
…auf der Schulebene
Die Pädagoginnen und Pädagogen an Ganztagsschulen – Schulleitungen, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte – ermöglichen Schülerinnen und Schülern erfolgreiche Bildungsprozesse, indem sie individualisiertes Lernen in Ganztagsschulen unterstützen.
Rückblick: Erste Programmphase von 2016 bis 2019
In Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben in der ersten Programmphase rund 300 Schulen und 80 Mitarbeitende der Schulaufsicht an „LiGa – Lernen im Ganztag“ teilgenommen. Jede Schule hat ein eigenes Entwicklungsvorhaben zum individualisierten Lernen konzipiert und umgesetzt. Zentrales Unterstützungsinstrument für die Ganztagsschulen waren schulische Entwicklungsnetzwerke.
Zweite Programmphase von 2020 bis 2024
Die zweite Phase von „LiGa – Lernen im Ganztag“ ist eine Transferphase. Erfolgreiche Maßnahmen, Strukturen und Module aus „LiGa – Lernen im Ganztag“ sollen in den teilnehmenden Ländern vertieft, verbreitet und verstetigt werden – über die Laufzeit des Programms hinaus. Unter anderem wird es darum gehen, Qualifizierungsangebote für die Schulaufsicht im staatlichen Regelsystem zu verankern. Transfer bedeutet auch, Ergebnisse und gute Praxis zur Steuerung von Ganztagsqualität länderübergreifend zu diskutieren und für die Bildungsverwaltung und Fachöffentlichkeit aufzubereiten.
Beteiligt an der zweiten Programmphase sind die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.