Vielfalt ermöglichen

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DKJS/ D. Ibovnik

Kinder sehen das meist ganz klar: Es ist nicht gerecht, wenn nicht alle mitmachen dürfen. Was vom Spielplatz her jeder kennt, spielt auch im Bildungssystem eine zunehmend größere Rolle – spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009. Die Diskussion um Inklusion wird seitdem unter verschiedenen Gesichtspunkten geführt: ethisch, finanziell, organisatorisch, juristisch, mal mehr sachlich, mal eher emotional. Häufig wird befürchtet, dass gute Schüler in ihrer Entwicklung gebremst oder Schüler mit Förderbedarf nicht ausreichend unterstützt werden.

Dass in einer Schule für alle auch alle profitieren können zeigen mittlerweile viele gute Beispiele.

Preisgekrönt – Praxisbeispiele für Inklusion

Mit dem Jakob Muth-Preis werden jährlich Schulen ausgezeichnet, in denen Kinder mit und ohne Förderbedarf vorbildlich gemeinsam lernen. Die diesjährigen Preisträger – die Offene Schule Kassel-Waldau, die Schule an der Trießnitz Jena und die Kettelerschule Bonn – zeigen beispielhaft, wie sie ihren Schulalltag gestalten. Mehr

Inklusion als Prozess

Bei dem Thema Inklusion in der Schule geht es immer um mehr als das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen mit oder ohne Behinderung, es geht um alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Vielfalt. Es geht darum, dass jedes Kind und jeder Jugendliche seine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wahrnehmen kann und die Möglichkeit erhält, seine persönlichen Lernziele erfolgreich zu bewältigen. Auch wenn der Weg dorthin beschwerlich scheint, so macht die Aussage der Montag-Stiftung Mut: „Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein Prozess. Inklusion ist eine Leitidee, an der wir uns konsequent orientieren und an die wir uns kontinuierlich annähern, selbst wenn wir sie nie vollständig erreichen können.“ 

Praktische Arbeiten mit dem Index für Inklusion

Der Index für Inklusion bietet Schulen die Möglichkeit, sich dem Thema sukzessive zu nähern. Am Anfang stehen die Reflexion über die momentane Situation sowie die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses darüber, wie die „Schule für alle“ aussehen soll. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stellt fünf Phasen für die praktische Arbeit mit dem Index für Inklusion vor, bei denen die Ganztagsschule im Mittelpunkt steht. öffnen

 28.10.2013