Rhythmus auf Zeit

DKJS/D. Ibovnik
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An der bernsteinSchule Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern) können Kinder das Forschen lernen, z.B. in den sogenannten „Forscherwochen“. Das heißt für alle Kinder Forschungspläne zu schmieden, die Laptops zu nutzen, Ergebnisse im Weblog zu präsentieren und die Forschungen zu dokumentieren.

Der „Forschungsplan“ unterstützt die Kinder beim selbstständigen Arbeiten. Die Lehrerinnen und Lehrer verändern ihre Rolle und werden „Forschungspaten“. Bewertungspunkte werden in den Forscherwochen eher für das „Wie“, als für das „Was“ vergeben. Das zeichnet das neue Profil des Lernens an der Bernsteinschule aus, getreu dem Motto: „Der Weg ist das Ziel!“. Mit der Ausgangsfrage „Was haben Vögel mit Geometrie zu tun?“ forschten Fynn und Konrad. Mittendrin allerdings meint Fynn: „Da wäre noch die Frage zu klären, warum braunschalige Eier, im Gegensatz zu weißen, mehr Gewicht aushalten.“ Geometrische Betrachtungen zur Form der Eier führten beide Schüler zu einem Experiment, bei dem Vorstellungen zur Belastbarkeit der Kalkschale revidiert wurden und den Eltern sogar empfohlen wurde, Getränkekisten beruhigt auf vollen Eierpackungen abzustellen. Verblüffung auf allen Seiten. Die ganze Klasse machte sich auf diese Weise auf eigene Forscherwege. Zwei Forscherwochen fordern zum selbstständigen Arbeiten heraus. Unterschiedliche Lerntypen können für sich geeignete, unterschiedliche Lernwege einschlagen. Die Forscherwochen folgen dem eigenen Rhythmus der Schülerinnen und Schüler, da diese die angelegten Tagessegmente selbst steuern. Neben den eigentlichen Forschungen wird Zeit für fortlaufende Planung, Dokumentation, Qualifikation und Reflexion eingeräumt. Die Pausen finden in gewohnter Weise statt.

Der Forschungsplan leitet die Schüler durch die Vorbereitung und Durchführung ihres Forschens. Schließlich kann die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten nicht vorausgesetzt werden, sie muss selbst erlernt werden. Die Anwendung des Plans wird nicht nur empfohlen, sondern gefordert, wie auch die Bewertung erkennen lässt: Wird diese Arbeit vernachlässigt, fallen die sogenannten „Strategienoten“ schlechter aus. Der Forschungsplan versteht sich als „roter Faden“, der die individuellen Forschungswege einer Vielzahl von Schülerteams sammelt. Unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ sind die Schüler verantwortlich, ihre vielfältigen Schritte zu notieren. Die Arbeit mit dem Plan ist mit seinen Prozessfragen und Dokumentationsvorlagen (Anhang Forschungsplan) nicht nur Orientierungshilfe und Redaktionsrahmen für individuelle Lernprozesse, sondern auch die wichtigste Grundlage für die individuelle Lernberatung. So unterstützt der Forschungsplan die Organisation des Forschens mit folgenden Fragen (Aufgaben):

 

 

Datum: 18.05.2012

DKJS 2018
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