My mówimy po polsku!

Im Schlossgymnasium Gützkow spricht man nicht nur über die Europäische Union, dort wird sie auch gelebt

Projektdaten

Klassenstufen:
5–13

Anzahl der Schüler/innen:
alle

Anzahl der Lehrer/innen:
alle

Fachbereiche:
alle

Wochenstunden:
nach Bedarf

Das Projekt

Die Europaschule unterhält seit 1994 feste vertragliche Partnerbeziehungen zu einer polnischen Schule. Seitdem entstand ein gut funktionierendes Netz an Schulpartnerschaften mit gemeinsamen Projekten und Schüleraustauschen.

Der Auslöser

Aus der anfänglichen Zusammenarbeit mit einer polnischen Schule entstand eine stabile Partnerschaft. Sie entwickelte sich zu einem festen Bestandteil unseres schulischen Lebens und ist aus dem Schuljahreskalender nicht mehr wegzudenken. Polnische Schüler/innen besuchten uns, wir erlebten den Alltag als Gäste an der polnischen Schule. Durch den jährlichen Austausch lernten wir einander gut kennen. Wir stellten Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. In vielen Projekten konnten wir gemeinsam lernen, musizieren, künstlerisch arbeiten oder Sport treiben. Die schönen Erlebnisse ermutigten uns, Kontakte auch mit Schulen aus anderen europäischen Ländern zu suchen. Über das geeinte Europa im Unterricht nur zu sprechen reichte uns nicht aus. Wie sehen Schüler/innen in Schweden, Finnland, Russland und Frankreich auf das Weltgeschehen? Darüber wollten wir uns persönlich mit Gleichaltrigen ein Bild machen. Da wir auch mit Schulen aus anderen europäischen Ländern an Projektideen arbeiten wollten, beteiligten wir uns an einem Comenius-Projekt von 1998 bis 2000. Cultural Identity hat uns ermutigt, ähnliche Konzepte auf bilateraler Basis und mit unterschiedlichen Klassenstufen auszuprobieren.

Der Weg

Zunächst wurde ein Partnerschaftsvertrag mit der polnischen Schule in Szczecinek abgeschlossen. Dieser Vertrag sieht unter anderem einen wechselseitigen Besuch vor. Über Partnerschaftsbörsen haben wir dann Kontakte zu anderen Schulen im europäischen Raum gesucht und gefunden. Die Herausbildung von Traditionen an unserer Schule, die eng mit der weiteren Entwicklung der Europäischen Union verbunden sind, waren Grundlage für die Bewerbung um den Titel Europaschule. Da wir ihn mit Stolz führen und behalten wollen, bauen wir unsere Beziehungen ständig qualitativ weiter aus. Neue Kontakte ergaben sich zum Beispiel mit Russland und Litauen, für weitere Projektideen werden die Rahmenbedingungen aufgebaut und gemeinsam geplant. Direkte Erfahrungen mit den polnischen oder französischen Bildungssystemen und der Austausch von Unterrichtsprojekten wirkten sich positiv auf die Gesamthaltung unserer Schüler/innen aus. Sie weckten eine größere Lust am Lernen allgemein. Außerhalb des gewöhnlichen Unterrichtsalltags begannen Schüler/innen unserer Schule Polnisch zu lernen, lehrten Deutsch, nutzten ihre Fremdsprachenkenntnisse in Französisch und Englisch, beteiligten sich an Kunst- und Musikworkshops, Sporttrainingslagern sowie an Unterrichtsbesuchen im Ausland. Die Begegnungen forderten Ideen und Einfallsreichtum heraus, weil sich Jugendliche mit ihrer ganzen Persönlichkeit in direkten Zusammenkünften bewähren wollten, wie es Unterrichtsstunden kaum ermöglichen.

Probleme und Lösungen

Natürlich fallen organisatorische Absprachen oder Terminabstimmungen in Fremdsprachen nicht immer leicht. Verabredete und geplante Vorhaben müssen sich jeweils den Abläufen der Schulen im europäischen Ausland und deren inhaltlichen Vorstellungen anpassen. Dazu kommen manchmal Schwierigkeiten, finanzielle Mittel aus Förderungen rechtzeitig zu erhalten oder Ideen auch praktisch umzusetzen. Andererseits verhalfen Spontaneität und Improvisation oft zu erstaunlichen Ergebnissen, wie zum Beispiel bei der künstlerischen Ausgestaltung des Schülercafés in unserem Schlosskeller. Eine langfristige Planung der dauerhaft verantwortlichen Ansprechpartner mit der polnischen und französischen Schule hat sich daher als sehr günstig erwiesen. Anstrengend wurde die Begegnung mit Schülerinnen und Schülern aus St. Petersburg, die recht unvermittelt andere Vorstellungen offenbarten und sich als vorwiegend konsumorientiert zeigten.

Blitzlicht

Besondere Höhepunkte im Schuljahr sind die Europawoche oder auch der Europatag. Hier können die Schüler/innen speziell eigene Ideen zum europäischen Gedanken konkret umsetzen. Es war etwas Besonderes, mit einem polnischen Lehrer eine Woche lang seine Muttersprache zu lernen und dann in Gesprächen mit polnischen Schüler/innen die gerade erworbenen Kenntnisse anzuwenden. Stolz wurden sofort Kolleg/innen getestet, ob sie dabei mithalten könnten, und es ergaben sich einige spaßige Situationen.

Schule

Schulname
Schlossgymnasium Gützkow

Schulart
Gymnasium

Schulangebote
teilgebunden

Schulanschrift
Schlossgymnasium Gützkow Parkstr. 18 17506 Gützkow

E-Mail
Schlossgym.verwaltung@gmx.de

Anzahl der Schüler/innen
660

Anzahl der Lehrer/innen
43

Sonstiges pädogogisches Personal
1 Schulsozialarbeiterin

Ansatz der Schule
Europaschule; bilingualer Unterricht

Zeitstruktur
keine flexible Rhythmisierung der Stundentafel; 2. Halbjahr 2004/2005: Blockstunden geplant

Netzwerke der Schule
Arbeitskreis Lernen am PC beim Schulamt Ostvorpommern; Comenius-Partner

Programme der Schule
Sokrates (Comenius)

Modellversuche der Schule
Selbstständige Schule im Modellversuch Mecklenburg-Vorpommern

Wettbewerbe der Schule
Mathematikolympiade; Fremdsprachenolympiaden; Talentwettbewerbe; Geografieolympiade; Schola-21; Landeswettbewerb Medien-initiative

Sozialraum der Schule
kleinstädtisch, ländlich; weites Einzugsgebiet

Zusammensetzung
sehr geringer Migrationshintergrund

Besonderheiten
hoher Anteil an Fahrschüler/innen

Referenzen

Das Projekt hat erfolgreich am 1. Ganztagsschulwettbewerb „Zeigt her eure Schule“ teilgenommen.

Autoren

  • Egbert Motzkus