Lernzeiten am Gymnasium

Lernzeiten am Gymnasium
DKJS/Sabine Schweder

Gelerntes vertiefen, Zeit zum Üben, selbstständiges Lernen entwickeln – Hausaufgaben sind ein etabliertes schulisches Element und die Ganztagsschule hat es noch immer nicht leicht, andere Formate zu entwickeln und nachhaltig zu implementieren. Trotzdem wird das Lernen ohne „Nacharbeiten“ zuhause mit dem Besuch einer Ganztagsschule immer selbstverständlicher.

Gymnasium ohne Hausaufgaben?

Ganztagsschulen bieten zeitliche Ressourcen, um den Zwecken der Hausaufgabe mit anderen Formaten zu begegnen. Mittlerweile sind vielfältige Konzepte, meist unter dem Titel „Lernzeit“ entwickelt worden und haben sich bewährt. Im Rahmen des Projekts „Lernpotentiale. Individuell fördern im Gymnasium“ haben knapp ein Viertel aller Gymnasien in Nordrhein-Westfalen in einem Zeitraum von zwei Jahren schulinterne Konzepte und Maßnahmen zur individuellen Förderung entwickelt, vor allem auch, um die Hausaufgaben neu zu denken.  

Dabei ist das Konzept von „Lernzeiten“ entstanden. Mittlerweile ist dies ein Sammelbegriff, der für all jene Phasen steht, in denen Lernarrangements gestaltet werden und die Raum für spezifische Fördermöglichkeiten und Binnendifferenzierung bieten. Effektive Lernprozesse sind auf Ruhe, Aufmerksamkeit und Konzentration angewiesen. Lernzeiten lassen sich unter diesem Ansatz mit jeweils unterschiedlichen Lernansätzen und Raumkonzepten gestalten. Es hängt von den schulinternen Strukturen und Bedarfen ab, wie und mit welchem Arrangements sie in den Schulalltag integriert werden.

Lernzeiten folgen dem Prinzip der differenten Ziele und können als Lernwerkstatt, Neigungsprojekte und Lernstudios zur Förderung selbstständigen Lernens gestaltet werden. In allen Formaten geht es vor allem um 

  1. Anschlussfähigkeit

  2. Nutzungsfähigkeit

  3. Kontextualisierung von Wissen. 

Damit soll der Ansammlung von „trägem Wissen“ entgegengewirkt und die Entwicklung von „intelligentem Wissen“ gefördert werden.  

Das vorliegende Material gibt einen Überblick über Lernzeitkonzepte, die sich vor allem am Gymnasium bewährt haben und bietet Hinweise zu Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Lernzeiten:

  • Lernstrategien: Neurodidaktische Zugänge zur Gestaltung von Lernzeiten

  • Niveaudifferenzierte Aufgabenstellungen im Rahmen von Lernzeiten

  • Lernzeiten: Von der Wissensvermittlung zum Lerncoaching — die sich verändernde Rolle der Lehrkräfte

  • Potenziale und Herausforderungen bei der Ausgestaltung von Lernzeiten an Ganztagsgymnasien — empirische Befunde der Bildungsberichterstattung Ganztagsschule NRW

    Lernzeit mit 80+10

    Rhythmisierung am
    Hansa-Gymnasium Stralsund
    Webseite

Gemeinsame Partner und Förderer sind die Stiftung Mercator und das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen (MSW). Das Projekt wird durchgeführt vom Institut für soziale Arbeit (ISA) als Träger der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ NRW.
 

Broschüre Lernzeiten am Gymnasium Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Praxisbeispiele öffnen

 

Datum: 08.11.2016