Lernen neu denken

Lernen neu denken
DKJS/S. Schweder

Wie kann das Lernen von Schülerinnen und Schüler gelingen? Ganztägiges Lernen verwirklicht sich zu meist durch individualisierendes Lernen. Gute Ganztagsschulen haben konkrete Vorstellungen davon, wie sie ihren Unterricht entwickeln und damit Entwicklungsprozesse, aber vor allem Lernen begleiten. Der einfachste Einstieg in eine individualisierende Unterrichtspraxis ist das Entwickeln oder Nutzen zieldifferenzierenden Lernmaterials und eine darauf ausgerichtete Lernumgebung. Zieldifferenz bedeutet, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler das gleiche Lernen, um den Bildungsanforderungen gerecht zu werden. 

Schule im Aufbruch –
Individualisierung im weitesten Sinne.
Ganztagsschule entdecken für sich immer öfter das Konzept des Lernbüros. Die Initiative „Schule im Aufbruch“ bietet das entsprechende „Toolkit“, das auf den Erfahrungen an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum aufbaut. informieren

Bildungsstandards als Grundlage individualisierenden Lernens

Mit der Ausgabe von Bildungsstandards haben sich nun tatsächlich Instrumente wie Kompetenzraster, Lernweglisten und Lernfahrpläne entwickelt. Diese werden in fächerübergreifenden Zeitfenstern oder in eigens eingerichteten Lernformaten (Lernbüros) eingesetzt, meistens als Alternative oder Ergänzung zum gelenkten und vermittelnden Unterricht.

Individualisierung braucht neue Formen der Leistungsrückmeldung

„Wer A sagt muss auch B sagen!“ beschreiben Lehrerinnen und Lehrer ihre Erfahrungen bei der Umstellung der Lernkultur an der Impulsschule Schmiedefeld in Thüringen. Individualisieren zieht immer auch eine Veränderung der Leistungsbewertung nach sich. Somit verändern sich nicht nur Aufgabenstellungen und Lernformate, sondern auch Messen und Rückmelden von Lernergebnissen. Eine erweiterte Leistungsermittlung und Leistungsbewertung erfordert somit andere Formen des Dokumentierens. Dabei gilt, dass nicht nur Lernergebnisse sondern auch Lernprozesse sichtbar werden.

Die Praxis zeigt, dass diese Herausforderung am einfachsten durch Portfolios, in denen Schülerinnen und Schüler eigenständig und mit Struktur ihre Lernerfolge und Ergebnisse „auffangen“, gelingt.  Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) hat Unterlagen zur Einführung von Portfolioarbeit als Leistungsdokumentation entwickelt. informieren

Datum: 22.04.2016