Labor Lernkultur

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DKJS/D. Ibovnik

 

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) startet im Rahmen des Begleitprogramms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ eine länderübergreifende Offensive zur Qualitätsentwicklung im Unterricht. Unter dem Titel „Labor Lernkultur“ schließen sich Beraterinnen und Berater der Serviceagenturen (SAG) sowie Lehrerinnen und Lehrer zusammen und entfalten sich anhand konkreter Praxisvorhaben in ihren Rollen.

Aus diesem Ansatz ergeben sich im Labor Lernkultur zwei Blickrichtungen:

Qualität durch guten Unterricht

Ganztägiges Lernen fordert eine abwechslungsreiche Lernkultur. Die Schüler stehen im Mittelpunkt und werden „Regisseure des eigenen Lernens“. Das gelingt vor allem durch einen abwechslungsreichen und schülerorientierten Unterricht. Ganztagsschulen werden eingeladen geeignete Konzeptionen zu entwickeln und unter den Aspekten der individuellen Förderung erfolgreich umzusetzen. Im Rahmen dieser Herausforderung dokumentieren ihre Erfahrungen und diskutieren diese im Netzwerk des Labors. Die Umsetzung des selbstentwickelten Vorhabens gelingt mit Einbeziehung der Mitarbeiter der Serviceagentur.

Qualität durch gute Beratung

Durch die intensive Begleitung ausgewählter Ganztagsschulen, wird Qualitätsentwicklung anhand eines konkreten Unterrichtsvorhabens unterstützt. Berater aus der Regionalen Serviceagentur begleiten das qualitätssteigernde Projekt an jeweils einer Schule. Dabei werden die Kriterien guter Beratung zugrunde gelegt und entfaltet. Die gesammelten Erfahrungen werden dokumentiert und im Rahmen des gegründeten Netzwerkes zwischen den beteiligten Agenturen diskutiert. Die vielfältigen Beratungsansätze erweitern das Methodenrepertoire der Mitarbeiter und unterstützen die Professionalisierung der Servicearbeit.

Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium

SAG Thüringen Freiarbeit auch am Vormittag, so heißt es an einem Regelgymnasium in Meuselwitz. Nachdem Erfahrungen mit selbständigem Lernen in der Frei- und Wochenplanarbeit und der Beschreibung von kompetenzorientierten Lernzielen an der eigenen Schule vorliegen,  plant eine motivierte Gruppe von Kollegen die nächsten Schritte. Dazu gehört die Entwicklung von fächerverbindenden Pensen.  Da bei veränderten Lernformen unausweichlich auch andere Formen der Leistungsüberprüfung und – bewertung mitgedacht werden müssen, arbeitet die Schule schon längere Zeit an einer neuen Feedbackkultur. Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Grund- und Gemeinschaftsschule Boostedt

SAG Schleswig-Holstein Neues entwickelt sich an der Boostedter Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Grundlage von Bewährtem. Aus diesem Grunde soll die der Verbraucherlehre nahestehende NachmittagsAG „Kochen und Backen“ mit dem Fach verschmelzen. Theorie- und Praxislernen kommen mit diesem Ansatz in ein Gleichgewicht. Mit der Konzeption wird der vorgeschriebene zweistündige Fachunterricht mit optionalen Stunden des Ganztags sinnvoll aufgestockt. Die Verzahnung von Vor- und Nachmittag ist an der Schule keine Selbstverständlichkeit. Noch vor kurzem war der Vormittag überwiegend vom Nachmittag getrennt. Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Ernst-Moritz-Arndt-Schule

Schüler werden Betreuer von Lernumgebungen „Denken Sie doch mal an ganz andere Ziele. Lassen Sie ihre Schüler nicht nur Ergebnisse präsentieren, sondern ermuntern sie die, ihren Mitschülern die Lernerfahrungen zu ermöglichen, die sie selber hatten. Bewerten sie, wie ein Schülerteam eine Lernumgebung arrangiert“, empfahl Prof. Hartmut Wedekind von der Humboldt-Universität und seiner dort angesiedelten Grundschullernwerkstatt. „Mit diesem Hinweis veränderte sich mein Verständnis von Lernzielen um 180 Grad“, stellt eine Lehrerin aus einer der acht Schulen im „Labor Lernkultur“ fest. Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Sekundarschule Wanzleben

SAG Sachsen-Anhalt „Halt, ich will’s selbst erklären!“ Im September 2009 bewarb sich die Sekundarschule Wanzleben um die Teilnahme am Lernvorhaben „Labor Lernkultur“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Programms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ und wurde als einzige Schule im Land Sachsen-Anhalt auserwählt. Kernstück des Vorhabens ist die in der 9. Jahrgangsstufe eingeführte Projektwoche „Weimar“. Sie verbindet die Fächer Deutsch, Geschichte, Musik und Kunst und bezieht außerschulische Lernorte ein. Dabei werden auch der Umgang mit strukturiertem Feedback geübt und Erfahrungen mit seiner Wirkung  auf die Qualität der „Werkstücke“ gemacht.  Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen     

128. Mittelschule Dresden

SAG Sachsen Ganztagsschule = Lernen lernen Die Lern- und Arbeitseinstellung der Schülerschaft (oft wohnhaft in sozialen Brennpunktgebieten) ist durch erhebliche psychische Belastungen gekennzeichnet. Daraus resultieren mangelnde Lernmotivation und problematisches soziales Verhalten. In fast jeder Klasse ist mindestens ein Schüler, der in einer betreuten Wohngemeinschaft oder einer Pflegefamilie wohnt und somit meist einen staatlichen Vormund hat. Mit welchen Veränderungen im herkömmlichen Schulalltag reagiert diese Schule auf die besondere Unterstützungsbedürftigkeit ihrer Schüler zur Bewältigung ihrer Lebens- und Lernprobleme?  Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Hochwaldgymnasium Wadern

SAG Saarland Lehrerkooperation am Gymnasium Im Arbeitszimmer des Lehrerkollegiums am Hochwald-Gymnasium Wadern hängt neuerdings und bis Ende des laufenden Schuljahres, eine Mind-Map, die alle geplanten Unterrichtseinheiten, die Anteile der einzelnen Fächer und die Vernetzungen der Fächer untereinander aufzeigt. Neben den Lerninhalten gehen aus diesem Leitfaden auch die Lernformen hervor, die im Laufe der Projektarbeit den Schülern Gelegenheiten bieten, sich in eigenverantwortlichem selbstständigen Lernen zu erproben und über Dokumentation und Präsentation zur Reflexion ihrer Lernprozesse und Leistungen geführt zu werden. Die Schule ist eingebunden in das Labor Lernkultur.  Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Pestalozzischule Eisenberg

Bewegungspass für jedes Kind Durch die Anregung des Modellprojekts „Labor Lernkultur“ entwickelte eine Steuergruppe ein Konzept zur psychomotorischen Förderung von Schülerinnen und Schülern bis hin zu einer „Lernwerkstatt Psychomotorik“. Über dieses Konzept strebt man die Verbindung von Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung mit Lerninhalten aus  verschiedenen Fächern an.Alle Kinder werden einen Bewegungspass bekommen, der in das Portfolio kommt, in dem alle gelungenen „Werkstücke“ aus allen Unterrichtsfächern gesammelt werden. Sonja Student von der Serviceagentur Rheinland-Pfalz berät das Vorhaben vor Ort und moderiert die Anbindung an das bundesweite Netzwerk „Labor Lernkultur“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen

Gymnasium am Neandertal

SAG NRW Hausaufgaben im Ganztag? Wie gestaltet ein  Kollegium den Aufbau einer Lernkultur, in der die „Lehr“personen weniger lehren als vielmehr für die „intelligente“ Organisation von vielfältigen Lerngelegenheiten im Ganztag verantwortlich sind? „Für Hausaufgaben nach traditionellem Verständnis gelten im Ganztag andere Rahmenbedingungen“, erinnert Schulleiter Hans Gruttmann: Es dürfen keine Hausaufgaben von einem zum anderen Tag gestellt werden, ihr Gesamtumfang darf ein bis anderthalb Stunden Arbeitszeit am Tag nicht überschreiten.  Steckbrief öffnen Zielvereinbarung öffnen