Der PISA-Schock hat zu einem neuen Lernverständnis geführt. Lernen wird verstärkt als Konstruktion von Wissen verstanden und hat an vielen Orten zu einer Veränderung des Unterrichts geführt. Selbstverantwortung und Selbstbestimmung von Schülerinnen und Schülern gelten als Prinzipien, damit Lernen in Eigenverantwortung gelingt. Da Lernen jedoch immer im sozialen und kulturellen Kontext geschieht, bleiben Beziehungen für die Gestaltung des Unterrichts elementar.
Der Paradigmenwechsel in Bezug auf die Gestaltung von Unterricht hat seinen Höhepunkt erreicht. Dennoch befinden sich noch viele Lehrpersonen auf der Suche nach dem richtigen Maß wie die Individualisierung von Lernprozessen gelingen kann.
Die jetzige Generation der Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte finden sich in dieser Veränderungsphase in neuen und damit ungewohnten Rollen wieder. Diese zu verstehen und zu verinnerlichen stellt eine der großen Herausforderungen dieses Paradigmenwechsels dar.
Auch in den Stundenpläne innovativer Schulen zeigen sich diese Veränderungen. Fächerbezeichnungen treten immer mehr in den Hintergrund, statt ihrer finden sich Zeitblöcke mit Bezeichnungen wie „Lernteam“, „Individuelles Training“, „Wochenplanung“, „Werkstattunterricht“, „Aktiv“ oder „Gesamtlernsituation“. Dies bedeutet nicht, dass die fachlichen Inhalte zugunsten von Methoden aufgegeben wurden. Vielmehr ziehen sie sich nach wie vor als roter Faden durch die Curricula, aus denen Kompetenzraster abgeleitet werden. Der Unterricht erfolgt also nach wie vor nicht nach „Gusto“, sondern vielmehr mit „Plan“, allerdings unter dem Vorzeichen Individualisierung.
Bausteine individualisierten Lernens
Datum: 29.4.2015
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