Ob bewusst oder unbewusst, Lehrkräfte verhalten sich Mädchen und Jungen gegenüber im Unterricht verschieden. Auch die Kinder und Jugendlichen verhalten sich meist entsprechend der sozialen Rollen. Die Gefahr besteht, dass hierdurch Stereotypen verfestigt werden und damit Lernchancen vergeben werden.
In einer gendersensiblen Pädagogik steht daher vor allem die Stärkung der individuellen Kompetenzen im Zentrum, wobei darauf geachtet werden muss, jedem Geschlecht die gleichen Zugänge und Förderungen zugänglich zu machen.
Das eigene Verhalten reflektieren
Es fällt Lehrkräften nicht immer leicht, den Unterricht entsprechend gendersensibel zu gestalten. Der Ausgangspunkt für eine Veränderung ist die Reflexion des eigenen Verhaltens. Die 3-R-Methode aus Schweden bietet ein praktikables Vorgehen für einen solchen Reflexionsprozess und das Überdenken des eigenen Unterrichts. Die drei R stehen für Repräsentation, Ressourcen und Realität. Weitere Informationen zur 3-R-Methode.
Erlebnispädagogische Ansätze bieten Mädchen und Jungen die Möglichkeit, Angebote jenseits von Geschlechtsstereotypen wahrzunehmen. Mit einer fein abgestimmten allmählichen Anpassung der Inhalte an eher geschlechtsuntypische Aktivitäten, gelingt es, neue Erfahrungen zu sammeln. Auf Basis einer Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer entstand hierzu die Broschüre der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland Pfalz e.V. (LZG) „Erlebnisorientierten und geschlechtsbewussten Ansätzen in der Ganztagsschule“, die diesen Ansatz beispielhaft beschreibt.
Mehr Informationen zum Thema: Gender in der Ganztagsschule
Datum: 17.07.2014