Gendersensible Ganztagsangebote

Kinder beim Backen
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Ganztagsschulen haben einen Erziehungs- und Bildungsauftrag, der über das Unterrichten deutlich hinausgeht. Sie müssen Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße bei ihren Identitäts- und Sozialisationsprozessen unterstützen. Dies gilt nicht nur für den Unterricht, sondern auch für die außerunterrichtlichen Angebote.

Die Gestaltung von Arbeitsgemeinschaften und Kursen erfolgt in der Regel entlang vermuteteter und tatsächlicher Interessenlagen von Kindern und Jugendlichen. Viele Angebote sind daher geschlechterspezifisch ausgerichtet. Diese Palette gilt es um solche zu erweitern, die Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Geschlecht ansprechen. Dies ermöglicht ihnen neue Erfahrungen zu sammeln und Interessen jenseits von Geschlechtsrollenstereotypen zu entwickeln.

Geschlechtsspezifische Angebote festigen traditionelle Rollen

In der Studie  Ganztagsschulen unter genderspezifischen Aspekten mit besonderer Berücksichtigung nachmittäglicher Angebote für Jungen und Mädchen der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe kommt Christina Schenz bei einer Befragung von Schulleiterinnen und Schulleitern zu dem Ergebnis, dass diese von einem geschlechtsspezifischen Interesse bei den Mädchen und Jungen ausgehen, das den traditionellen Rollenvorstellungen entspricht. Die Nutzung der Angebote gibt dieser impliziten Annahme tatsächlich Recht. Schenz weist jedoch darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler sich entlang der von Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern erwarteten Geschlechterperformanz bewegen, weil sie deren Erwartung erfüllen wollen und  warnt, dass durch die Betonung der Geschlechtsunterschiede die Gefahr, dass sich Rollenbilder und die damit verbundenen Stereotypen weiter verfestigen und Mädchen und Jungen mögliche alternative Interessen nicht verfolgen. 

Ein Gender Mainstreaming-Konzept für die Schule

Die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule des Ennepe-Ruhr-Kreises hat einen besonderen Fokus auf Gender Mainstreaming gelegt. Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt der Bildungs– und Erziehungsarbeit. Darüber hinaus ist Schule für sie aber auch ein Ort zum Arbeiten und Lernen sowie Lebensort für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und auch für die anderen Personen, die an der Schule tätig sind.  In ihrem Gender-Mainstreaming-Konzept werden alle Aspekte des Schullebens in Bezug hierauf beleuchtet. öffnen

 

Mehr Informationen zum Thema: Gender in der Ganztagsschule

Datum: 29.07.2014