Zwischen dem ersten und zweiten Treffen war es die Aufgabe der beteiligten Schulen, ein eigenes Entwicklungsvorhaben zu priorisieren und in die Netzwerkarbeit einzubringen. In dieser Zeit hatte die einzelne Schule Gelegenheit, sich ihrer Stärken bewusst zu werden, aber vor allem ein neues Kapitel eigener Schulentwicklung aufzuschlagen und per Zielvereinbarung sich selbst und dem Netzwerk ein Konzept vorzustellen.
Die Schulen des Netzwerkes 5 sind diejenigen, die sich zuerst wieder begegnen. Alle anderen fünf Netzwerke treffen sich zeitlich versetzt und an unterschiedlichsten Orten. Netzwerk 5, welches das Thema Veränderungsmanagement fokussiert, traf sich in Suhl im traditionsreichen Ringberghotel. In der Nähe liegt die ImPULS-Schule Schmiedefeld. Schulleiterin Kerstin Bergfeld und ihre Kollegin Sabine Schilling präsentieren als erste Schule ihr Haus den Netzwerkpartnern in Theorie und Praxis. Kollegiale Hospitationen sind ein wesentliches Element des zweiten und der noch folgenden Netzwerktreffen.
Ziele schärfen
In den zwei Tagen des zweiten Treffens werden zunächst die mitgebrachten Entwicklungskonzepte analysiert. Anhand der Zielvereinbarungen treten die Schulpraktiker in den sachlichen Austausch. Das Motto dieser zentralen Arbeitsphase: „Wir sind uns kritische Freunde“. Ergebnis dieses Peer-Review sind ergänzte und geschärfte Zielvorstellungen, die so in die Schule zurückgeführt werden, um dann in die Tat umgesetzt zu werden.
Diskussion auf Augenhöhe
Schulleiter der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim, Winfried Kretschmer, besucht dieses Netzwerk als Referent und beschreibt Wege, aber auch Irrwege, welche die Schule geht, wenn sie sich verändert. Seine Schule ist 2007 Haupt-Preisträger des Deutschen Schulpreises. Auf gleicher Augenhöhe diskutieren die Netzwerker und er Schritte und Stellschrauben von Schulentwicklung. In ähnlicher Form führt Kretschmer das Gespräch auch in Frankfurt/Main im Netzwerk 6.
Annemarie von der Groeben (Universität Bielefeld, ehemalige didaktische Leiterin der Laborschule Bielefeld) beteiligt sich an der Diskussion über Lernkultur im Netzwerk 2, ebenso Jörg Ramseger (Lehrstuhl für innovative Pädagogik an der FU Berlin) in den Netzwerken 1 und 3 in Berlin und Walter Schnitzpan, der Schulleiter der Gesamtschule „Albrecht Dürer“ in Weiterstadt, besucht als Referent das Netzwerk 4.
Hospitationspartner finden
Durch die Diskussion von Zielen und Wegen erkennen die Schulen Gemeinsamkeiten, aber vor allem Potentiale für eine netzwerkinterne Schulpartnerschaft. Das Format der Netzwerkbegleitung unterstützt den bilateralen Austausch, indem Hospitationsreisen an eine jeweils andere Schule unterstützt werden. Zwischen dem zweiten und dritten Treffen können sich diese gegenseitig besuchen und voneinander lernen. In Suhl haben sich die Schulen gefunden und mit Besuchsterminen die Heimreise angetreten.