Unklare oder sich verändernde Rahmenbedingungen verlangen von Schulen eine stetige Anpassung und eine Bereitschaft, eine lernende Gemeinschaft zu werden. Der professionelle Austausch und das Arbeiten in Netzwerken gehören mittlerweile zum Alltag von Lehrkräften und Schulleitungen. Eine der interessantesten Aufgaben von heutigen Ganztagsschulen ist es, die digitalisierte Lebenswelt aufzugreifen und Unterricht und Lernen zu verändern.
Mit dem Zugriff auf Wissen, Austausch, Anschauung, Gestaltung und Resonanz erweitern digitale Medien traditionelle Lernumgebungen für individualisiertes Lernen. Digitale Medien und das Internet als deren Leitmedium werden zur zentralen Ressource des Lernens. Die Potentiale, die sich aus den veränderten Rahmenbedingungen einer digitalisierten Lebenswelt ergeben, werden derzeit in einem von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung initiierten Netzwerk unter dem Titel „Lernen im digitalen Alltag“ im Rahmen des bundesweiten Schulentwicklungsprogramms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ bearbeitet.
Nach den folgenden Prinzipien unterstützt das Netzwerk die Professionalisierung von Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrern und deren außerschulische Partner:
- Authentizität und Anwendungsbezug
Der Austausch der Netzwerkschulen bezieht sich auf reale Problemstellungen vor dem Hintergrund authentischer Situationen. Komplexe Fragen einzelner Schulsysteme werden zum Ausgangspunkt der Auseinandersetzung. - Multiple Kontexte und Perspektiven
Die aus Einzelschulen dargestellten Probleme und Fragen werden aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der miteinander vernetzten Akteure aus Einzelsystemen unterschiedlich verortet und problematisiert. Die Auseinandersetzung aus unterschiedlichen Perspektiven führt in zahlreichen Fällen zum Auflösen von Entwicklungsblockaden. Diese Wirkung wird durch die Vernetzung unterschiedlicher Schularten und von Schulen aus unterschiedlichen Bundesländern verstärkt. - Soziale Arrangement
Die Interaktion mit anderen und das damit verbundene Tauschen und Weiterentwickeln von Wissen ist ein dynamischer, durch soziale Interaktion geförderter Prozess. Die Wissensentwicklung wird durch die Subjektivität und Aktivität des Einzelnen gefördert. - Unterstützung
Die Netzwerkschulen werden durch einen Ansatz zur systematischen Bewältigung von Veränderungen bei ihrer Problembearbeitung unterstützt.
Die Leitfragen wurden mit dem der Stiftung zugrunde liegenden Ansatz eines „Change Managements“ (DKJS) formuliert und gliederen sich nach den Phasen (1) Situationsanalyse (2) Zielklärung (3) Lösungsvarianten (4) Umsetzung (5) Auswertung und (6) Reflexion.
Das Netzwerk „Lernen im digitalen Alltag“ hat sich am 22.09.2014 erneut in Berlin getroffen. Informationen zum Netzwerk.
Datum:
29.09.2014
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