Ganztagsschule gemeinsam gestalten

Figuren halten sich an den Händen
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Ganztagsschule zu gestalten ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Der pädagogische Umgang mit mehr Zeit, bedeutet auch einen größeren Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen zu gestalten. Die besondere Herausforderung liegt darin, die sich verändernden Lebens- und Aufwuchsbedingungen, wie zum Beispiel die Digitalisierung des Alltags, zu berücksichtigen.

Die Digitalisierung des Alltags verändert zunehmend den Freizeitbereich der Menschen, aber auch die Lernkultur von Schule und zeigt hier bereits Auswirkungen: Herkömmlicher Unterricht wird von Schülerinnen und Schülern immer weniger akzteptiert.Das spüren vor allem Lehrerinnen und Lehrer: Um in eine neue Lernkultur und Auffassung von ganztägigem Lernen Hineinzuwachsen, bewähren sich Modelle von innerschulischer Kooperation.

Schriftenreihe des Netzwerk Bildung

Individuel Fördern mit multiprofessionellen Teams
Eine gute Ganztagsschule muss sich in ihr Umfeld und damit anderen Professionen öffnen und mit ihnen kooperieren. Mit dem Ausbau der Ganztagsschule hat sich das Lehrerbild grundlegend verändert. Die Zeiten, als Lehrer als Einzelkämpfer vor der Klasse standen, sind vorbei. Die pädagogischen Leitziele einer Ganztagsschule sind heute nur noch mit gut aufgestellten, multiprofessionellen Teams umsetzbar. öffnen

Diese beruhen auf dem Wissen über Projekt- und Veränderungsmanagement. Das Landesinstitut für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Baden-Württemberg definiert innerschulische Kooperation als „Management“ und unterstützt die Vorgänge durch Instrumente und Strukturangebote. Öffnen

Entwicklung schulischer Kooperationskultur

Kooperation bildet den Grundpfeiler, der die Ganztagsschule von den Angeboten, die Halbtagsschulen machen, abhebt. Multiprofessionelle Zusammenarbeit ist ein zentrales Merkmal der Ganztagsschule und beruht auf der darauf ausgerichteten Steuerung. Die Aufgabe der Schulleiterinnen und Schulleiter ist es, Rahmenbedingungen für Kooperationen zu gestalten und zu leiten.

Prof. Dr. Karsten Speck von Carl von Ossietzky Universität Oldenburg geht in seinem Vortrag auf dem Entwicklungskongress für Ganztagsschulen in Niedersachsen „Veränderungen gestalten“ (2011) folgenden Grundfragen nach:

  1. Welche Kooperation existiert bereits?

  2. Wie ermittelt man den realen Bedarf an Kooperation?

  3. Welche Kooperationspartner gibt es im Umfeld?

  4. Wie gewinnt man die richtigen Kooperationspartner?

  5. Welches Arbeits- bzw. Vertragsverhältnis ist korrekt?

  6. Wie baut man tragfähige Kommunikationsstrukturen mit Kooperationspartnern auf?

  7. Wie baut man bei unterschiedlichen Qualifikationen und Arbeitsverhältnissen eine Teamstruktur auf?

  8. Welche Möglichkeiten für professionsspezifische und gemeinsame Fortbildungen gibt es?

  9. Wie entwickelt man die Kooperation weiter?

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26.05.2015