Vorhang auf für Toleranz!

Die Schüler/innen der Stadtteilschule Arheilgen lernen zwei Theaterbetriebe kennen und erfahren dabei, wie man Stücke über Toleranz und Zivilcourage professionell in Szene setzt

Projektdaten

Klassenstufen:
5-10

Anzahl der Schüler/innen:
ca. 70

Anzahl der Lehrer/innen:
3

Fachbereiche:
Deutsch, Musik, Kunst, Sport, Ethik, Arbeitslehre

Wochenstunden:
1

Das Projekt

In dem Projekt mit dem freien Theaterlabor haben die Jugendlichen die Möglichkeit, mit professionellen Schauspielern Szenen zu entwickeln, die bei offiziellen Anlässen über die Schule hinaus aufgeführt werden, wie bei der Veranstaltung zum Tag des Grundgesetzes, dem Antirassismustag oder der Interkulturellen Woche. Daraus entwickelte sich eine feste Theatergruppe, die bei öffentlichen Veranstaltungen des „Weltoffenen Darmstadt“ regelmäßig auftritt. Das Besondere an dem Projekt mit dem Staatstheater ist das intensive Erleben des gesamten Theaterbetriebs, einschließlich der konkreten Arbeit in den Werkstätten über einen Zeitrahmen von einem Schuljahr: die zu den Theaterstücken passenden Masken schminken, im Malsaal malen, mit Tänzern tanzen, Instrumente und die eigene Stimme ausprobieren. Die älteren Schüler/innen können so auch Ausbildungsmöglichkeiten kennen lernen.

Der Auslöser

Das freie Theaterlabor Darmstadt und die Stadtteilschule Arheilgen arbeiten im Programm „Weltoffenes Darmstadt“, eingebunden in die Initiative „Weltoffenes Deutschland“. Darüber entstand die inhaltliche Zusammenarbeit. Der Deutsche Bühnenverein sieht eine Aufgabe der Theaterpädagogik in der Zusammenarbeit mit Ganztagsschulen. Daraus zog das Staatstheater Darmstadt als bundesweit erstes Theater die Konsequenz, ein Pilotprojekt zu initiieren. Theater und Schule wollen so junge Menschen verstärkt für die Kultur öffnen.

Der Weg

Zunächst gab es Gespräche zwischen den jeweiligen Intendanten der Theater und unserer Schulleiterin. Anschließend wurden Absprachen zwischen Lehrkräften und Theaterkolleg/innen getroffen, weiterhin musste geplant werden, wie diese Absprachen ausgeführt werden sollten. Die Höhepunkte schließlich waren selbst gestaltete oder besuchte Aufführungen, die in den Schülergruppen vor- und nachbereitet wurden.

Probleme und Lösungen

Der spontane Betrieb eines Theaters mit seinen unregelmäßigen Dienstzeiten ist nicht immer leicht mit den festen Stundenplänen einer Schule in Einklang zu bringen. Hier war ein flexibles, oft kurzfristiges Umplanen von beiden Seiten nötig. Vor Auftritten sind zusätzliche Proben in der häufig verplanten Freizeit der Schüler/innen nötig. Wer allerdings einmal „Theaterblut“ geleckt hat, entwickelt erstaunliche Energien. Bei jüngeren Schüler/innen ist der wöchentliche Weg zu einem außerschulischen Lernort mitzubedenken.

Blitzlicht

Momente des Staunens – ich öffne eine drei Meter hohe Tür, wir malen gemeinsam ein sieben Meter langes Bild, eine Mitschülerin verwandelt sich in der Maske in eine alte Frau, ein Schauspieler hatte drei Rollen in drei Kostümen in einem Stück, und wir haben es nicht gemerkt, Intendant und Schauspieler sitzen mit uns im Kreis auf dem Fußboden.

Schule

Schulname
Stadtteilschule Arheilgen

Schulart
Kooperative Gesamtschule

Schulangebote
teilgebunden

Schulanschrift
Stadtteilschule Arheilgen Grillparzerstraße 33 64291 Darmstadt Tel. 06151-13 29 44

E-Mail
Sts-Arheilgen@t-online.de

Anzahl der Schüler/innen
630

Anzahl der Lehrer/innen
48

Sonstiges pädogogisches Personal
Schulsozialarbeiterin, externe Fachkräfte für Arbeitsgemeinschaften

Ansatz der Schule
Durchlässigkeit zwischen Schulzweigen; Ganztagsschule nach Maß; Integrationsklassen; Gewaltprävention, interkulturelle Projekte; Themenprojektwochen, Erlebnispädagogik; soziales Lernen

Zeitstruktur
7.50–13 Uhr: 6 Unterrichtsstunden, 2 Pausen 13–16 Uhr: Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Kurse

Programme der Schule
Comenius; eigenverantwortliches Lernen nach Dr. Klippert; Energiesparprogramm; Anti-Rassismus-Tag

Wettbewerbe der Schule
Känguru; Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels; Planspiel Börse; überregionale Sportveranstaltungen; „Bürgerschaftliches Engagement“ Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb

Sozialraum der Schule
randstädtisch, teilweise ländlich

Zusammensetzung
Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf; geringer Migrationshintergrund

Besonderheiten
Zusammenarbeit im Stadtteil; Arbeitskreis mit Grundschulen; Schulcafeteria; regelmäßige Autorenlesungen

Referenzen

Das Projekt wurde als gutes Praxisbeispiel auf dem 1. Ganztagsschulkongress 2004 vorgestellt. Die Nominierung der Schule erfolgte durch das Ministerium des Landes.<?xml:namespace prefix = o ns = „urn:schemas-microsoft-com:office:office“ />

Autoren

  • Margit Meier-Böse
  • Silke Schulze
  • Petra Veith