Initiativen wie „KINDER ZUM OLYMP“ haben deutlich gemacht, was für eine wichtige Rolle der kulturellen Bildung beim Gelingen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen spielt. Kulturelle Bildung trägt über das Fachliche hinaus wesentlich zur kognitiven und psychosozialen Entwicklung und zur Entwicklung der Persönlichkeit bei. Von vielen wird die Ganztagsschule als ein Chance gesehen kulturelle Bildung in der Schule zufrieden stellender zu verwirklichen, als dies bisher im engen Korsett von 45-Minuten-Einheiten möglich war. Deshalb hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, gefördert durch die PwC-Stiftung, ein Programm zur Förderung kultureller Bildung an der Ganztagsschule aufgesetzt, das im Schuljahr 2005/2006 begann, gute Initiativen zu fördern, anderen zum Start zu verhelfen und die gemeinsamen Erfahrungen publik gemacht hat. Das Themenatelier legt hierbei besonderes Augenmerk auf Kooperationen zwischen Schule und außerschulischem Partnern.
Schulen lernen von Schulen
Für den Zeitraum die Dauer des Schuljahres 2005/2006 wurden im Oktober 2005 fünf landesweite Projektverbünde ausgeschrieben. Dabei wurden in Sachsen Kooperationen im Bereich von Schule und Literatur, in Bremen im Bereich von Schule und Tanz, in Hamburg im Bereich von Schule und Theater, in Hessen im Bereich von Schule und Musik und in Berlin im Bereich von Schule und Museum/Medien berücksichtigt. Jeder Projektverbund bestand aus einem erfahrenen Mentorenprojekt, das eine Projektförderung und Prozessbegleitung erhiellt und den anderen Projekten Wissen und Erfahrungen beim Aufbau von tragfähigen, langfristigen Kooperationen im Bereich kultureller Bildung weitergegeben hat. Hinzu traten jeweils drei lernende Teilnehmerprojekte zum Themenschwerpunkt des Landes, zumeist mit weniger Erfahrung mit solchen Kooperationen. Auch Teilnehmerprojekte erhielten Projektförderung und Prozessbegleitung.
Während Mentorenprojekte vorausgewählt sind, konnten sich Schulen aus den genannten Ländern bis zum 15. November 2005 als Teilnehmerprojekt bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bewerben.
Imaginativ Lernen und die eigene Welt konstruieren – in Jena
Durch die Kooperation des Themenateliers mit der Imaginata e.V. für Imaginatives Lernen in Jena wurde die Qualität der Projektarbeit im Themenatelier sichergestellt. Die Imaginata führte im Rahmen der Laufzeit des Themenateliers zwei eintägige Veranstaltungen für alle teilnehmenden Projekte durch, auf denen Formen imaginativen, selbstgesteuerten Lernens erprobt und dazugehörige Konzepte durchleuchtet wurden.
Programmpräsentation
Die Ergebnisse der ersten Runde des Themenateliers „Kulturelle Bildung an der Ganztagsschule“ wurden im Sommer 2006 auf dem Portal von „Ideen für Mehr! Ganztägig lernen.“ als gute Praxis veröffentlicht.
Auf dem Ganztagsschulkongress am 22./23. September 2006 in Berlin war das Themenatelier mit einem Forum zur Umsetzbarkeit kultureller Bildung an der Ganztagsschule vertreten.
Die PwC-Stiftung im Profil
Die PwC-Stiftung will helfen, einen Beitrag zur Förderung der kulturellen Bildung in der nachwachsenden Generation zu leisten. Zu diesem Zweck unterstützt sie innovative Projekte, die den Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen der Jugend und dem Kulturbereich fördern und kulturelle Inhalte verstärkt in der Bildung verankern. Es geht darum das Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten eröffnet werden, im Rahmen ihrer persönlichen Entwicklung zusätzliche Impulse aus dem kulturellen Bereich zu bekommen. Sie sollen Historie und Gegenwart nationaler und weltweiter Kulturentwicklungen im Rahmen aktiver und innovativer Projektarbeit sowie im Kontakt zu Künstlern und Kultureinrichtungen kennen lernen und ein eigenes ausgeprägtes Profil im Sinne eines globalen, offenen, toleranten, breit gefächerten und verantworteten Denkens entwickeln können .
Die PwC-Stiftung unterstützt das Themenatelier: „Kulturelle Bildung an Ganztagsschulen“.
Fortführung des Themenateliers
Die Konzeption der Fortführung des Themenateliers „Kulturelle Bildung an Ganztagsschulen“ greift die bewährten Elemente aus dem Pilotjahr und das im ersten Jahr des Themenateliers Gelernte gleichermaßen auf und bezieht die Erkenntnisse aus den Gesprächen auf dem zweiten Netzwerktreffen des Themenateliers in Jena (21.-23. Juni 2006) mit ein.
Auch weiterhin ist das Themenatelier auf den Schwerpunkt der Entwicklung von Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Partnern im Bereich der kulturellen Bildung an Ganztagsschulen ausgerichtet. Der thematische Schwerpunkt im Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“ im Jahr 2007 wird auf der Entwicklung und Sicherung von Qualität an Ganztagsschulen liegen. 2006 lag dieser thematische Schwerpunkt bei Kooperationen. Gleichzeitig hat sich der Förderbedarf der Einzelprojekte im Hinblick auf die Entwicklung einer langfristigen und nachhaltigen Kooperation als groß erwiesen. Vier der bestehenden Länderateliers können mit ihren jeweiligen Schwerpunktthemenin hoher Qualität fortgeführt werden: Tanz in Bremen, Theater in Hamburg, Literatur in Sachsen und Museum in Berlin. Der Schwerpunkt Musik (bisher in Hessen) wird als Querschnittsthema in die Länderateliers in Bremen, Hamburg und Berlin integriert.
Die künftigen vier Länderateliers bestehen aus jeweils drei Projekten. Die formale Unterscheidung zwischen Mentoren- und Teilnehmerprojekten entfällt zugunsten einer gegenseitigen Beratung der Projekte im Themenatelier ohne zusätzliche Hierarchien. Um die Förderung zu erhalten, verpflichten die Projekte sich, an den landesbezogenen und länderübergreifenden Netzwerkveranstaltungen teilzunehmen und sich aktiv an einem PeerReview-Verfahren und Hospitationen zu beteiligen. Im PeerReview-Verfahren wertet das am Themenatelier teilnehmende Projekt ein aus dem eigenen Projektverbund stammendes Projekt anhand eines Qualitätsrasters aus – sozusagen als „kritischer Freund“ – und berät das Projekt in seiner weiteren Entwicklung. Gleichzeitig wird es selbst von einem wiederum anderen Projekt aus dem Themenatelier ausgewertet und beraten. Das hat nicht nur den Vorteil, dass die Qualität der eigenen Arbeit durch Reflexion und Anregungen verbessert werden kann, sondern auch, dass die Projekte im Themenatelier auf diese Weise bundesweit gezielt Kontkt zu anderen Projekten aufnehmen, um direkt von diesen zu lernen und um abseits der Gesamtveranstaltungen den Netzwerkgedanken zu verfolgen. Zudem solen die Projekte einen aktiven Beitrag zu einem Materialienbuch „Kooperationen in der kulturellen Bildung und Ganztagsschule“ leisten.
Veranstaltungen
Am 12./13. Januar 2007 findet in Berlin das erste Netzwerktreffen dieses Schuljahres statt. Weitere folgen im Juni 2007, im November 2007 und im Juni 2008.
An der Sommerveranstaltung im Juni 2007 nehmen auch jeweils bis zu drei Schüler bzw. Etern aus den Projekten teil. Die Sommerveranstaltung 2008 bringt Vertreter aller im Themenatelier (2005 bis 2008) geförderten Projekte zusammen – Lehrer, Partner, Eltern und Schüler.
Mit freundlicher Unterstützung der PwC-Stiftung
Büro des Themenateliers:
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“
Themenatelier „Kulturelle Bildung an der Ganztagsschule“
Melike Yar
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin
Fon: 030-257676-869
Fax: 030-257676-10
E-Mail: melike.yar[at]dkjs.de
Fotos: Sabine Schweder