Menschen, insbesondere Jugendliche, bewegen sich ständig in unterschiedlichen Lebenswelten, sei es die Familie, der Freundeskreis oder der Verein. Aber vor allem sind sie umgeben von der Lebenswelt Schule. Dass jede dieser Lebenswelten unterschiedliche Anforderungen stellt, kann auch zu Spannungen führen.
Meist gehen Erwachsene – auch Eltern und Lehrkräfte – davon aus, dass die Schule das „eigentliche“ Leben der Jugendlichen ausmacht. Schülerinnen und Schüler hingegen empfinden den Unterricht oft als langweilig und ihre Freizeit als spannend und aufregend.
Jede der Lebenswelten, in der sich Kinder und Jugendliche bewegen, stellt an sie andere Anforderungen: Es gelten verschiedene Ungangsformen und Regeln, die zum Teil im Kontrast zueinander stehen. Dies kann zu Spannungen führen, wenn Jugendliche von einer Lebenswelt in die andere wechseln. Denn Lebenswelten sind nicht vollständig voneinander abgegrenzt, sondern überlagern und beeinflussen sich in Teilen.
Besonders in der Lebenswelt Schule, dem Ort, an dem die Jugendlichen oft die meiste Zeit verbringen, kommen diese Spannungen dann zum Tragen. Welchen Stellenwert muss den unterschiedlichen Lebenswelten zum Beispiel im Unterricht zugestanden werden, und welche pädagogischen Aufgaben und unterrichtlichen Chancen entstehen aus dem Zusammenspiel von Schule und anderen Lebenswelten? Wie kann es gelingen, dass Spannungen nicht zu Krisen führen, sondern zu fruchtbaren Auseinandersetzungen?
Die unabhängige Expertenkommission „Anwalt des Kindes“ in Rheinland-Pfalz hat sich damit auseinandergesetzt, wie eine Schule beispielsweise ihre Attraktivität und damit auch die Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern so erhöhen kann, dass sie als anregende und interessante Lebenswelt wahrgenommen wird. Ihre Überlegungen hierzu hat die Expertenkommission in ihrer „Empfehlung 14 – Schule im Spannungsfeld von Lebenswelten“ zusammengefasst. Dokument öffnen
Dossier „
Jugendliche in der Ganztagsschule
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12.02.2013
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