Ganztagsschule als Raum zum Erwachsenwerden

DKJS/D. Ibovnik
DKJS/D. Ibovnik

Bildungsprozesse von Jugendlichen werden durch ihre zunehmend informellen und ausdifferenzierten Lebenswelten gekennzeichnet. Neben der Familie gewinnen Medien, Vereine und Peers an Bedeutung. Ein Besuch der Ganztagsschule sollte adäquate Voraussetzungen für die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen bieten.

Die Verschränkung von formaler und informeller Bildung bedarf einer sinnvollen Verbindung von pädagogisch-konzeptioneller und organisatorischer Umsetzung. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat unter dem Titel „Bildungsprozesse zwischen Familie und Ganztagsschule“ Beiträge zusammengefasst, die diese Herausforderungen diskutieren und Anregungen bieten.

Peers in Netzwerken

Im Jugendalter nehmen Peer- und Freundschaftsbeziehungen einen immer größeren Platz im Beziehungsgefüge Heranwachsender ein. Die Akzeptanz von Gleichaltrigen (Peers) beiderlei Geschlechts zu gewinnen, wird zu einer zentralen Entwicklungsaufgabe. Beziehungen zu Gleichaltrigen tragen zur Orientierung und Stabilisierung bei und geben emotionale Geborgenheit.

Die Studie „Peers in Netzwerken“ (PIN) untersucht die Folgen der Ganztagsschule für die Peerbeziehungen, die Ausbildung der sozialen und emotionalen Kompetenzen, des Problemverhaltens sowie der Schulzufriedenheit. Zwei Kernfragen dieses Forschungsprojekts lauten:

  • Können Ganztagsschulen Strukturen anbieten, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, soziale Kontakte zu Gleichaltrigen herzustellen, die zu Hause oder in der Nachbarschaft nicht immer ohne weiteres möglich sind?
  • Wie verändert der Wandel der Schulorganisation die zeitlichen und räumlichen Lebensbedingungen der Jugendlichen in der Ganztagsschule? 

Forschungsbeauftragte: Leuphana Universität Lüneburg, Prof. Dr. Maria von Salisch, Dr. Rimma Kanevski, Dr. Annegret Schmalfeld, Maik Philipp

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05.02.2013