Am Geschwister-Scholl-Gymnasium gibt es eine differenzierte Struktur der Kooperation, Kommunikation und Partizipation im Bereich der Schulentwicklung. Ziel ist es, das Vorgehen bei der Initiierung, Planung, Umsetzung und Evaluation von Schulentwicklungsvorhaben für alle am Ganztag Beteiligten transparent zu machen und diese in die jeweiligen Prozesse einzubinden.
So entwickeln die Kolleginnen und Kollegen auf den jährlich stattfindenden Planungstagungen das Konzept des gebundenen Ganztags kontinuierlich weiter. Dabei geht es insbesondere um die konzeptionelle Gestaltung der freien Lernzeiten im Ganztag und die Fortschreibung der „Dienstleistungskoffer für den gebundenen Ganztag“, in denen das Ganztagskonzept als Praxiswissen und Handreichung aufgearbeitet wird.
Dienstleistungskoffer: ein nach Jahrgangsstufen differenziertes Serviceangebot
Den „Dienstleistungskoffer für den gebundenen Ganztag“ gibt es in zwei Varianten, nämlich jeweils für die Klassenstufen 5/6 und für die Klassenstufen 7-9.
Die Differenzierung der „Dienstleistungskoffer“ nach Jahrgangsstufen trägt dem Anspruch Rechnung, auf die Bedarfe der älter werdenden Schülerinnen und Schüler einzugehen. Geht es in der fünften und sechsten Klasse noch mehr um das Einüben und Internalisieren von Arbeitstechniken und die Heranführung der Kinder an Rituale und Regeln, so stehen in den darauffolgenden Klassenstufen verstärkt die Einführung des Prinzips der „blauen Lernzeit“ und die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten des eigenverantwortlichen Lernens im Vordergrund. In den „Blauen Lernzeiten“ lernen die Jugendlichen selbstständig darüber zu entscheiden, was sie zu welchem Zeitpunkt in welchem Lernarrangement lernen möchten.
Gefüllt sind die „Dienstleistungskoffer“ mit einem Service-Paket, das über Festlegungen und Verbindlichkeiten informiert, wie EVA-Nachmittage, Klassenrituale, „Warm up und Cool down“ und ähnliches. Angereichert wird dies mit Praxistipps und Material für die pädagogische Arbeit, basierend auf den Erfahrungen der Lehrkräfte im Ganztag. Auch Aspekte der systematischen Kompetenzentwicklung finden sich in den Koffern, etwa LEA, ein Konzept der Lern- und Arbeitstechniken.
Alljährlich werden die „Dienstleistungskoffer“ über ein schulinternes Feedbacksystem überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Dabei werden alle Beteiligten eingebunden, die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeitenden.
Auf sämtliche Materialen und Inhalte aus den Koffern können die Mitarbeitenden auch auf der schuleigenen Cloud zurückgreifen, zu der jeder Mitarbeitende einen Zugang erhält.
Feedback erwünscht
In erster Linie richtet sich das Angebot der „Dienstleistungskoffer“ an alle am Ganztag Beteiligten, also Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Fachpersonal.
Die kontinuierliche (Weiter-)Entwicklung des pädagogischen Konzepts des gebundenen Ganztags hat das Ziel, die Chancen, die dieser bietet, optimal zu nutzen. Viele Ansätze haben sich in den vergangenen Jahren bewährt, wie z. B. die „blaue Lernzeit“.
Dennoch sind das Konzept sowie der damit verbundene Dienstleistungskoffer flexibel: Durch die regelmäßigen Evaluationen und Feedbacks werden sie permanent fortgeschrieben bzw. ergänzt.
Wichtig ist denjenigen, die die Koffer zusammengestellt haben, dass die aufgeführten Instrumente im Schulalltag Verwendung finden und die Bedingungen für die gemeinsame Arbeit am Ganztag verbessern. Im Vorwort der Dienstleistungskoffer wird es auf den Punkt gebracht: „Wir wünschen uns, dass der Koffer individuell genutzt wird, dass er die Teamarbeit befruchtet und dass die Erfahrungen, die im gebundenen Ganztag (…) gesammelt werden, in die Weiterentwicklung dieses Serviceangebotes einfließen.“