„Hilfsexpress“ Hilfsgüter nach Rumänien

Schüler/innen sammeln nicht nur Sachgüter, sondern engagieren sich in vielen Aktionen

Projektdaten

Klassenstufen:
übergreifend

Anzahl der Schüler/innen:
20

Anzahl der Lehrer/innen:
1

Fachbereiche:
keine Zuordnung

Wochenstunden:
wöchentlich

Das Projekt

Zu Beginn des Schuljahres fand, wie jedes Jahr, ein zweitägiges Klassensprecherseminar statt. Nachdem die Klassensprecher in ihr Amt eingeführt worden waren, teilten sich diese in diverse Gruppen auf. Vor Ort besprachen die Teilnehmer/innen der Arbeitskreise, was im Laufe des Schuljahres geplant und durchgeführt werden sollte. Folgende Arbeitskreise wurden für dieses Schuljahr gebildet, um den Schulalltag zu gestalten: AK Aktionen (Valentinstag, Unterstufenfasching etc.) AK Projekttag (Organisation des vorletzten Schultags) AK Tutoren (Betreuung der Schüler der 5. Klassen) AK Spenden (Unterstützung Hilfebedürftiger). Der Arbeitskreis Spenden hat sich vorgenommen, nicht nur Sachgüter zu sammeln, sondern einen Transport-Konvoi nach Rumänien direkt zu finanzieren. Daraus entstanden Umsetzungsstrategien, die zu echten (Lern)Herausforderungen wurden.

Der Auslöser

Wie hat alles mit dem Arbeitskreis Spenden angefangen? Seit vier Jahren, mit der Versetzung der derzeitigen Verbindungslehrerin an die Schule, finden regel- und planmäßige Aktionen statt, um die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich für hilfebedürftige Mitmenschen einzusetzen. Bereits im Schuljahr 2000/01 unterstützten die Schüler des Arbeitskreises durch Geldspenden eine Slumschule in Mexiko. Jetzt entschlossen sie sich für die Unterstützung von Not Leidenden in Rumänien. Dieser Ansatz war aufgrund der Bitte einer Familie Lindner in Braunau/Österreich (30 Kilometer von der Schule entfernt), die Hilfebedürftige in Rumänien bereits unterstützt, unseren Arbeitskreis und das Projekt „Hilfsgüter nach Rumänien“ zu fördern. Familie Lindner trug sich bereits mit dem Gedanken, die eigenständige Hilfsaktion zu stoppen, denn die finanziellen Probleme schienen in dieser Einzelaktion schier unüberwindbar. So kam sie an die Schule und berichtete in einer Klassensprecherversammlung mit Hilfe eines Films und sehr anschaulichen Postern über die Situation der Ärmsten der Armen in der Region von Sovata (Rumänien). Die anwesenden Schüler/innen waren zu Anfang sehr schockiert und betroffen und beschlossen einstimmig, für diese Menschen Hilfe zu organisieren. Die Leiterin des Arbeitskreises und ihre Schülerinnen und Schüler stellten einen Plan auf, wie und wann Aktivitäten stattfinden sollten. Die Teilnehmer des Arbeitskreises machten sich verantwortlich, um zahlreiche „Spenden-Events“ zu organisieren und die Mitschülerinnen und Mitschüler von der Notwendigkeit dieser Hilfsorganisation zu überzeugen.

Der Weg

Damit die Unterstützung möglichst vielfältig war, organisierten die Mitglieder des Arbeitskreises unter Mithilfe der Verbindungslehrerin folgende Projekte: 1. In der vorletzten Woche vor den Weihnachtsferien fanden jeden Tag Kuchen- bzw. Plätzchenverkäufe statt. Die Leckereien wurden im Vorfeld von verschiedenen Klassen freiwillig zu Hause vorbereitet und anschließend während der Pause verkauft. 2. Ebenso wurden „Gib mir den Rest“-Kassen beim Pausenverkauf aufgestellt („Kleinvieh macht auch Mist!“). Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien wurden die Schüler/innen aufgerufen, Geld für das Projekt zu spenden. Mit den Geldern wurden Transporte nach Rumänien finanziert. Zwei Flohmärkte, bei denen Schüler und Eltern günstig Kleidung erwerben konnten, wurden an den Elternsprechtagen organisiert. Zuvor hatten Helfer Kleidungsstücke, die sich schon seit Jahren im Schulhaus angesammelt hatten, gewaschen und gebügelt. Bis Ende Januar wurde in jeder Klasse eine Umzugskiste aufgestellt, damit die Schüler die von ihnen nicht mehr benötigte Kleidung sowie „alte“ Schulranzen und Schreibutensilien spenden konnten. 3. Für dieses Jahr ist noch geplant, dass unsere Schulband vor den Ferien ein kleines Konzert im Pausenhof gibt.

Probleme und Lösungen

Die Schülerinnen und Schüler sahen sich nur mit einem Problem konfrontiert: Die überaus großen Mengen an Sachspenden, die sich in den Klassenzimmern gestapelt hatten, mussten nach Braunau transportiert werden. Das Problem wurde allerdings schnell gelöst, indem sie Lehrkräfte und ihre Eltern für den Transport gewinnen konnten.

Blitzlicht

Als ein Beispiel für die großzügige Spendenbereitschaft soll eine Klasse der Unterstufe besondere Erwähnung finden: Als die Schüler von ihrem Klassensprecher über das Projekt informiert wurden, fanden sich am nächsten Tag über 30 Schulranzen und massenhaft Tüten voller Spielsachen, Kleidung und Schulmaterialien vor, sodass kaum Platz im Klassenzimmer war, um Unterricht zu halten.

Schule

Schulname
Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking

Schulart
Gymnasium

Schulanschrift
Wilhelm-Diess-Gymnasium Dr.-Karl-Weiß-Platz 2 94060 Pocking

E-Mail
schule@wdg-pocking.de

Anzahl der Schüler/innen
830

Anzahl der Lehrer/innen
56

Sonstiges pädogogisches Personal
-

Ansatz der Schule
Wir bieten als Ergänzung zur naturwissenschaftlich-technologischen und neusprachlichen Ausbildung ein reichhaltiges Zusatzangebot an. (siehe Unterricht – Bildungswege und Wahlkurse) Das Gymnasium ist auch Praktikumsschule für die Lehramtsstudenten der Universität Passau. Studienbegleitende Praktika finden statt für die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Geschichte, Erdkunde, katholische Religionslehre, Mathematik und Informatik.

Zeitstruktur
Vormittags- und Nachmittagsunterricht

Programme der Schule
G8 Das achtjährige Gymnasium

Wettbewerbe der Schule
Wettbewerb „Jugend übernimmt Verantwortung“ der Stiftung Brandenburger Tor 2004/2005

Sozialraum der Schule
keine Brennpunktschule

Zusammensetzung
Gymnasium

Besonderheiten

Referenzen

2. Platz im Wettbewerb „Jugend übernimmt Verantwortung“ der Stiftung Brandenburger Tor 2004/2005

Autoren

  • Hedwig Maskos