Hände angefasst
DKJS / Dariusz Misztal

Schulkultur

Die Essenz der Schulkultur einer Ganztagsschule besteht darin, sie als „Lern- und Lebensort“ zu begreifen. Ein gutes Schulklima mag ein vergleichbar „weicher“ Indikator einer guten Ganztagsschule sein, gemessen an der Bedeutung für gelingende Schulentwicklung besitzt es jedoch einen hohen Stellenwert. Wenn Kinder und Jugendliche sich an ihrer Schule wohlfühlen, hat dies auch Einfluss auf ihren Lernerfolg.

Schule ist für Kinder und Jugendliche DER Ort der Begegnung mit Gleichaltrigen, sie ist ein wichtiger Ort des Miteinanders, um beziehungsreiches Lernen zu ermöglichen und sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens zu beteiligen. Wer sich aktiv einbringt, fühlt eine größere Verbundenheit, weiß um Verbindlichkeiten, Rechte und Pflichten. Beteiligung geht damit einher, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz. Besondere Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich auch, wenn sie sich an außerschulischen Lernorten engagieren.

Als eine der obersten Maxime für eine gute Schulkultur gilt die Anerkennung von Individualität und Vielfalt im wertschätzenden Umgang miteinander. Eine wichtige Bildungsaufgabe von Schule ist deshalb, Vielfalt anzuerkennen, sichtbar zu machen und den reflektierten Umgang mit unterschiedlichen Wertvorstellungen, der konstruktiven Interaktion und interkulturellen Handlungskompetenz zu fördern. Schulen sind Orte gelebter Vielfalt unserer Gesellschaft. Sichtbares Zeichen einer veränderten Schulkultur ist außerdem die Verankerung gemeinschaftsstiftender Rituale und Regeln im Schulalltag. Diese fördern Wertschätzung und Orientierung und schaffen damit eine für Lehrende und Lernende gleichermaßen wichtige, verbindliche und auf das Schulklima positiv einwirkende Schulkultur.