Jeder ist hier willkommen, ungeachtet seiner Herkunft, seiner Religion, ob er gehandicapt ist oder nicht. Etwa ein Drittel der Schülerschaft bedarf besonderer Unterstützung oder lebt in Situationen, die für sie eine Beeinträchtigung darstellen. Behinderung, Krankheit, schwierige familiäre Verhältnisse oder ein Trauerfall – die Schule hat den Anspruch, flexibel auf all die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Doch wie kann sie diesem Anspruch gerecht werden? Wie lassen sich schnell und unkompliziert individuelle Unterstützungspakete schnüren? Wie kann Kindern, die in irgendeiner Art und Weise benachteiligt sind, dennoch die Teilnahme am Regelunterricht ermöglicht werden? Um das zu realisieren, errichtete die Schule kurzerhand ein eigenes Fördernetzwerk.
Ein Netzwerk für jedes Kind
Die Idee war, den Schülerinnen und Schülern über ein schuleigenes Fördersystem direkte Hilfen anbieten zu können. Es sollte nicht an einzelne Kinder gebunden sein, damit flexibel und bedarfsorientiert reagiert werden kann. So baute sich der Schulcampus mit der Zeit ein beachtliches Netzwerk von pädagogischen Unterstützungsangeboten auf. Viele interne und externe Mitarbeitende müssen dafür sinnvoll eingebunden und koordiniert werden, damit das Netzwerk seine gewünschte Wirksamkeit entfalten kann. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter, die Schulbegleitung, der Diagnostische Dienst, (Schul)psychologinnen und -psychologen, Ambulante Hilfen, Therapeutinnen und Therapeuten und Ärztinnen bzw. Ärzte gehören dazu. Koordiniert wird das Netzwerk von der Sonderpädagogin der Schule, der damit eine Schlüsselrolle zukommt. Sie kennt sowohl die jeweiligen Ansprechpartner, als auch die Kinder und Jugendlichen. Bei ihr laufen die einzelnen Fäden zusammen, sie ist Mittlerin und Unterstützerin zugleich.
Parallel zum Aufbau der Förderstrukturen offenbarte sich der Bedarf an systematisierten Kommunikationsprozessen und klar verteilten Aufgabenbereichen. Alle an der Schule Beteiligten – auch die Schülerinnen und Schüler – verfügen über eine schulische E-Mail-Adresse, über die sie erreichbar sind. Gerade der Professionsmix hat zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit beigetragen. Das Zusammenwirken der unterschiedlichen Berufsgruppen gelingt, wenn sich alle Beteiligten als gleichberechtigte Partner begreifen und jede/ jeder sich über die jeweiligen Zuständigkeiten im Klaren ist. Die Koordinatorin des Netzwerks ist überzeugt, „in dem Moment, in dem man sich auf Augenhöhe begegnet, ist eigentlich egal, ob Du alt oder jung bist oder welche Profession Du hast.“
Jedes Kind bekommt ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes individuelles Unterstützernetzwerk.