Künstlerinnen und Künstler verbringen 80% ihrer Arbeit mit Aufräumen. Sie üben das Wegwerfen von Klischees, Vorannahmen und lieb gewordenen Gewohnheiten. Damit öffnen sie kreative Prozesse. Ganztagsschule hat von ihrem Beginn an mit verschiedenen Vorstellungen von Schule aufgeräumt, um Neues zu schaffen: z. B. neue Zeitstrukturierungen oder Bildungspartnerschaften. Aufräumen kann also ein erster Schritt sein, um ein Konzept für alle, mit Freiräumen und Gemeinsamkeiten, Offenheit und Verlässlichkeit zu erarbeiten. Wie füllt man den aufgeräumten Platz?

Frei nach Saint-Exupéry: Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. Eine gemeinsame Vision zu entwickeln, kann das heißen. Alle zu fragen und zu hören, ist ein Wagnis: langwierig und aufwändig, aber auch bereichernd. Wie wird aus der Vision ein seetüchtiges Schiff? In einer ersten Phase zum Beispiel in einer Ideen-Werkstatt, in der gemeinsame Prototypen einer verzahnten, rhythmisierten Schule gebaut und der für gut befundene Prototyp weiterentwickelt wird. Hartmut Wedekind und Michael Schmitz fokussieren auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Schule – mit Blick auf die Risiken, Grenzen und Chancen. Sie stellen Formen und Methoden der Partizipation vor. Sie zeigen, was Partizipation zu leisten vermag: eine Schule zu entwickeln, „zum Nutzen und Wohle aller“, weisen aber auch darauf hin, dass Partizipation ein Lernprozess ist und kontinuierlich geübt werden muss. „Planning for Real“ ist eine Methode mit mittlerem Vorbereitungsaufwand und hoher Beteiligung, die es auch weniger wortgewandten Menschen erlaubt, Ideen einzubringen. Sie wurde in der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen erprobt und vom Deutschen Kinder- und Jugendhilfswerk veröffentlicht.

Methode: Planning for Real

Wedekind/ Schmitz: Wenn das Schule macht…