Individualisiertes Lernen unter den Bedingungen von mehr Zeit, mehr Raum und vielfältigen Kooperationen macht die Besonderheit der Ganztagsschule aus. Das motiviert Kinder und Jugendliche, sich intensiv und auf unterschiedlichste Arten mit den Lerninhalten zu beschäftigen – und das nicht nur im Unterricht, sondern den ganzen Tag. Wie das gelingen kann, ist sehr individuell. Facettenreiche Lernsettings am Vor- und am Nachmittag und eine Feedbackkultur ermutigen und bestärken Kinder und Jugendliche darin, selbstständig zu lernen, sich Ziele zu setzen und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Beste Voraussetzungen, sich zu einer resilienten Persönlichkeit zu entwickeln. Gute Beispiele, wie eine veränderte Zeitstruktur ein verändertes Lernen ermöglicht, wie multiprofessionelles Arbeiten Lehrkräfte entlasten kann oder wie die Abschaffung der Hausaufgaben zu Lernzeiten führt, gibt es an vielen Orten. Wie diese aussehen und wie Lehrkräfte Unterstützung auf dem Weg zu einer neuen Lernkultur erfahren, ist Thema der Monate September und Oktober.
Lernen ist das große Vergnügen, sich Neues aneignen zu dürfen und zu können, neue Kompetenzen zu erwerben, dabei eine Selbstbestärkung zu erfahren, auch einen Stolz auf neu Angeeignetes, auf neu Verstandenes, auf neu Beherrschtes – das Vergnügen, die Welt immer besser zu verstehen. Das ist Lernen! Auf diese Weise beschreibt Prof. Dr. Jörg Ramseger, Professor für Schulpädagogik und Leiter der Arbeitsstelle Bildungsforschung Primarstufe an der Freien Universität Berlin, Lernen. weiterlesen
Schülerinnen und Schüler lernen nicht nur in Schule und Unterricht. Ihre Lebenswelt bietet unzählige Formen und Anlässe zu lernen: in der Familie, bei der Bewegung in Natur oder Stadt, im Verein und beim freiwilligen Engagement und vor allem auch im Zusammensein mit Freunden. Dieses nicht zielgerichtete bzw. freiwillige Lernen wird auch als informelles Lernen bezeichnet und nimmt im Vergleich zu schulischem oder anderem institutionellen Lernen, entlang der Lebensspanne betrachtet, einen sehr großen Zeitraum ein. Dass dieses Lernen wertvoll und unersetzlich ist für die Entwicklung der Persönlichkeit von Kinder und Jugendlichen, ist unbestritten. weiterlesen
Die Hausaufgabe gehört scheinbar fest zur Schule, genauso wie Tafel und Kreide. Mit der Entwicklung der Qualität von Ganztagsschule gerät vor allem die Hausaufgabe auf den Prüfstand. Grund dafür ist, dass der ganze Tag in Schule bei der Heimkehr zu Ende gehen sollte und nicht durch weitere Aufgaben verlängert wird. Das entlastet nicht nur Kinder, sondern vielmehr auch die Eltern. Bei einem Infragestellen der Hausaufgabe geht es darüberhinaus um Chancengerechtigkeit. weiterlesen
Digitale Medien sind mittlerweile Leitmedien. Sind diese Teil der Lernumgebung, verändern sich Lernprozesse. Austausch und Eigenständigkeit werden gefördert: zum einen in der privaten Lebenswelt und zum anderen im Unterricht. Stationenlernen, Projektlernen, Lernen in individualisierten Lernarrangements beruht in vielen Fällen auf erweiterten Lernumgebungen. weiterlesen
Bildungserfolg findet im Klassenraum statt. Individualisiertes Lernen ist dafür mittlerweile zentrales Prinzip und die Lehrerinnen und Lehrer die wichtigsten Mitspieler. Von ihnen wird die Lernkultur bestimmt. Die Kunst des Lehrerseins zeigt sich in einer Balance zwischen Wissensvermittlung und Subjektorientierung, aber auch zwischen institutionellen Anforderungen und pädagogischen Ansprüchen. weiterlesen
Schule ist, dass mit ihr Heranwachsende die Fähigkeit entfalten ihre wahren Ziele zu verwirklichen, neue Denkformen gefördert und gemeinsame Hoffnungen freigesetzt werden und Kinder lernen, miteinander zu lernen. Diese Ansprüche sind immer akut und müssen tatsächlich verwirklicht werden. Es geht um die Frage: Wie kann individualisiertes Lernen gelingen und was ist realistisch und machbar? Denn jedes Kind hat nur eine Schulzeit. weiterlesen
Unterschiede zwischen Heranwachsenden als pädagogische Chancen verstehen, ist ein zentraler Anspruch guter Ganztagsschulen. Allerdings müssen diese Chancen durch einen pädagogisch durchdachten Schulalltag genutzt werden. Eine anspruchsvolle und erfahrungsintensive Lernkultur beruht auf pädagogischer Vielfalt und meint vor allem, ein Lernen zu entwickeln, bei dem Schülerinnen und Schüler unterstützt werden, selbstständig zu werden. weiterlesen
Lernen in der Ganztagsschule sollte sich durch Wertschätzen, durch selbstgesteuertes und kooperatives Lernen auszeichen. Die mittlerweile bewährte Lehrerrollen bezieht sich dabei auf Aufgaben der Lernkoordination, -organisation, -kontrolle und -reflexion. Die „Neukonzeption“ bezieht sich auf Ansprüche der Gesellschaft. Jugendliche, die heute die Schule verlassen, sollen sich vor allem auf neue Fragen einstellen und dabei gewohnte Denkmuster durchbrechen können. weiterlesen
Die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern und die Vermeidung von herkunftsspezifischer Chancenungleichheit stellen zentrale Entwicklungsmotive und Ziele des Ganztagsschulausbaus dar. Die Umsetzung individueller Fördermaßnahmen setzt jedoch eine Veränderung bzw. Erweiterung der schulischen Lernkultur voraus. öffnen