SV-Workshop 1: Blick auf meine Ganztagsschule!
Foto: Piero Chiussi / Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Ganztagsschulkongress 2013 – SV-Workshop 1: Blick auf meine Ganztagsschule! Schülerinnen und Schüler ziehen Bilanz.

 

SV-Workshop 1

Blick auf meine Ganztagsschule! Schülerinnen und Schüler ziehen Bilanz.

Referentinnen und Referenten:

Workshop beim 10. Ganztagsschulkongress
Freitag, 06.12.2013, 13:30–15:30 Uhr, Raum B 04
Lucy Demers, LandesSchülerRat Sachsen; Raisa Spiller, Stadtschülerrat Dresden

Wie stehen eigentlich Schülerinnen und Schüler zu ihrer Ganztagsschule? Wo sehen sie Probleme und wie nehmen sie diese wahr? Wie können Kinder und Jugendliche sich noch besser an Veränderungen in ihrer Schule beteiligen?

Lucy Demers vom LandesSchülerRat Sachsen und Raisa Spiller vom Stadtschülerrat Dresden kennen die Perspektive von Schülerinnen und Schülern aus ihrer täglichen Arbeit. In ihrem Workshop laden sie dazu ein, die Sicht von Jugendlichen auf ihre Ganztagsschule genauer zu betrachten.

Zentrale Themen und Ergebnisse

Probleme in Bezug auf die Ganztagsangebote: Im Workshop wurden fünf Aspekte, die als Problemfelder in Bezug auf Ganztagsangebote an Schulen gesehen werden, ausgewählt und diskutiert.

1. Zeit

Aspekte:

  • Dauert der Unterricht durch Ganztagsangebote noch länger, v.a. in Sekundarstufe I und II?
  • Das Zeitmanagement ist wichtig
  • Leiden die, die vielseitig interessiert sind?
  • Der vorgegebene Zeitrahmen
  • Es bleibt keine Zeit für Vereine, wenn die Schülerinnen und Schüler bis 16 oder 17 Uhr in der Schule bleiben
  • Bedeutet Ganztagsschule mehr Stress?
  • Nicht nur Hausarbeiten kosten Zeit, auch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts

Lösungsansätze:

  • Das Weglassen von Hausaufgaben wäre sehr entlastend
  • Individuelle Lernzeiten sollten überall eingeführt werden
  • Schüler sollten in die Planung miteinbezogen werden
  • Vereine sollten auch in der Schule aktiv werden
  • Rhythmisieren

2. Partizipation

Aspekte:

  • Wie gelingt es, die Schülerinnen und Schüler an Entscheidungsprozessen zu beteiligen?
  • Haben sie die Möglichkeit, sich zu beteiligen?

Lösungsansätze:

  • Es könnte eine Planungs-/Steuergruppe aus Vertretern des beteiligten Personenkreises und eines Ganztagsrat von Schülerinnen und Schülern gebildet werden. Bei einer solchen Planungsgruppe wäre Transparenz sehr wichtig.
  • Regelmäßige Evaluationen
  • Die Schülerinnen und Schüler bieten eigene Angebote an: Der Raum hierfür muss auch gegeben werden! Die Schülerinnen und Schüler müssen unterstützt werden.

3. Zu wenig Zeit für Hobbys

Aspekte:

  • Nach einem langen Schultag haben die Schülerinnen und Schüler womöglich keine Lust mehr, Ganztagsangebote zu nutzen
  • Die Ganztagsangebote überschneiden sich mit den Vereinszeiten
  • Wie schafft man es, den schulischen Lernprozess in der Schule zu lassen?

Lösungsansätze:

  • Gelungene Rhythmisierung der Stundentafel
  • Einbindung der Vereine/externen Personen
  • Netzwerke knüpfen (z.B. zu Jugendzentren)
  • Wertschätzung und Anerkennung des Erarbeiteten (z.B. im Rahmen eines Kulturabends)
  • Die Struktur der Schule muss den Schülerinnen und Schülern nach Schulschluss “echte” Freizeit ermöglichen

4. Trennung Ganztagsangebote und Unterricht

Aspekte:

  • Bildung muss formelle und informelle Angebote umfassen: Das Gewicht liegt noch stark auf dem klassischen Unterricht
  • Eltern verstehen Schule noch sehr stark im klassischen Sinn

Lösungsmöglichkeiten:

  • Gebundene (!) Ganztagsschule
  • Schule muss ganzheitliche Bildung bieten!

5. Kaum Spaß/Entspannung

Aspekte:

  • Die Zeitstruktur der Schule bietet zu wenig Entspannungsmöglichkeiten
  • Die Schülerinnen und Schüler werden nicht nach Wünschen für Ganztagsangebote gefragt
  • Spaß sollte auch in den Lernangeboten geboten sein. Können Lernangebote Spaß machen?

Lösungsansätze:

  • Beteiligung beispielsweise durch OGV-Vertreter
  • Regelmäßige Evaluation durch die Schülerinnen und Schüler
  • Alle Beteiligten sollten ins Gespräch gezogen werden (Schülerinnen und Schüler, GTS-Koordinatoren, Kursleiter, Lehrkräfte, Eltern, Träger)
  • Bedarfsgerechte Räumlichkeiten sind wichtig
  • Finanzierung von (qualifizierten pädagogischen) Fachkräften
  • Hausaufgaben einsparen, um Zeit zu gewinnen

Statements und Zitate

  • Lucy Demers: “Ganztagsschule ist bei mir nur die Ausrede, dass der Unterricht bis spät nachmittags gehen kann.” 
  • Aus dem Publikum: “Hausaufgaben werden erwartet – v.a. von den Eltern.” 
  • Aus dem Publikum: “Wenn man die Ganztagsschule richtig baut, dann ist auch nach 16:00 komplett Schluss.”
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