Projektmanagement für Schulentwicklung

(c) DKJS / D. Ibovnik
DKJS/D. Ibovnik

Diese neuen Strukturen müssen ein hohes Maß an Flexibilität und – je nach Notwendigkeit – wechselnden Kompetenzen aufweisen. Im Sinne der Schaffung einer neuen Verantwortlichkeit für schulische Entwicklungsprozesse ist eine Arbeitsform in Projekten, die wechselnde Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten ermöglicht, sinnvoll.

Voraussetzungen für das Gelingen

Erfahrung und Forschung zeigen den Erfolg langfristig angelegter Initiativen zur Schulentwicklung mit einer klaren Zielorientierung, eindeutiger Prioritätensetzung, einem transparenten Projektmanagement sowie regelmäßigen Zwischenbilanzen zur Nachjustierung. Kleine Schritte sind kein Verrat am großen Ziel, sondern im Gegenteil notwendig, um viele Kollegen auf dem gemeinsamen Weg mitzunehmen: „Nicht die Radikalität, sondern die Kontinuität von Schulentwicklungsprozessen ist entscheidend für den Erfolg“ (Gerhard Eikenbusch).

Standards zur Orientierung

Der Begriff Standard vermittelt Assoziationen wie „Maß“ und „Norm“. Allerdings sollte man darunter Kriterien verstehen, an denen sich Schulentwicklungsprozesse orientieren bzw. ausrichten lassen. In einem Ratgeber für innere Schulentwicklung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, werden folgende Standards benannt: Schulentwicklung

  • betrifft die ganze Schule,
  • verbindet Unterrichtsentwicklung mit Organisations- und Personalentwicklung,
  • braucht klare Vereinbarungen und Zielformulierungen,
  • legt Wert auf Transparenz und Kommunikation,
  • ist dem ganzheitlichen Bildungsauftrag verpflichtet,
  • erfordert Projektmanagement,
  • gelingt nur in „stimmiger“ Atmosphäre,
  • muss gelernt werden,
  • sichert und überprüft ihre Ergebnisse.

Innere Schulentwicklung basiert auf Pionierarbeit. Dieser Begriff deutet darauf hin, dass jeweils neuer Raum erobert werden muss, dass gänzliche neue Erfahrungen gesammelt werden müssen. Einzelne Lehrerinnen und Lehrer sind somit die Träger von Prozesse, die den Schulalltag verändern. Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein Schulentwicklungsprozess mehrheitlich von der ganzen Schule getragen wird. Aus diesem Grunde muss die Schulleitung erkennen, wann im Schulalltag Innovationsbereitschaft vorliegt und wo eventuell Innovationen entstehen, ohne dass diese expliziert geplant wurden. Nicht selten löst die Beteiligung an einem Wettbewerb oder einer Initiative außerschulischer Bildungsinstitute einen Innovationsprozess aus.

Dann gilt es dieses Engagement zu befördern und im Kollegium breit, freundlich aber auch kritisch zu diskutieren und zu überlegen, ob sich weitere Kollegen und Bereiche der Schule anschließen.

(c) ganztaegig-lernen.de