Wie Ganztagsschulen lernen können

Magnetbuchstaben und -zahlen
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Nicht nur Schülerinnen und Schüler lernen, die Schulen als Organisationen ebenso. Wenn Schulen sich dabei als professionelle Lerngemeinschaften oder als lernende Organisationen verstehen, können Sie sich von Überholtem befreien. Schulen lernen so gut wie ihre Lehrerinnen und Lehrer bereit sind zu lernen. Und dies gelingt unter anderem durch Vernetzung mit anderen Schulen.

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung initiiert im Rahmen ihres Programms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ Schulnetzwerke, die von pädagogischen Leitungen und professionellen Moderatoren unterstützt werden. Die Netzwerkschulen können so ihre Gestaltungsideen entwickeln und sich in Prozessen von Konzeptentwicklung und -umsetzung beraten und begleiten lassen. Jeweils bis zu zehn Schulen aus unterschiedlichen Bundesländern treffen auf diese Weise zusammen. Nicht erst in der Evaluation zeigte sich, dass diese Vorgehensweise die Veränderungsarbeit in Schulen tatsächlich unterstützt. Aus diesen Netzwerken gehen Schulen hervor, die in ihrer Positionen als kritische FreundeGelegenheit haben, die Veränderungen an anderen Schulen zu reflektieren und auch ihre eigene Entwicklung zu verstehen und damit übertragbar zu machen. Den einzelnen Veränderungsprozessen werden auf gemeinsamen Treffen zentrale Leitfragen vorangestellt,die es en Schulen ermöglicht, sich zu reflektieren, zu vergleichen und zu lernen.

Informationen zu den Netzwerken.

Leitfragen für eine vernetzte Bearbeitung von „Qualität im Alltag“

 

Situationsanalyse

  • Wie sieht die Situation derzeit aus?
  • Wo ist Verbesserungsbedarf?
  • Sind bei der Analyse alle zentralen Akteure beteiligt?

Zielklärung

  • Welche Ziele wollen wir konkret erreichen?
  • Was soll am Ende anders/besser sein?
  • Was wollen wir mit dem Qualitätsprozess erreichen?

Lösungsvarianten

  • Was sind mögliche Lösungen für das Problem?
  • Wie sehen die einzelnen Lösungsschritte aus?
  • Wer soll alles mit einbezogen werden?

Umsetzung

  • Wie sehen die einzelnen Schritte aus?
  • Wer ist an der Umsetzung beteiligt?
  • Wie sieht der Maßnahmenplan aus?

Auswertung

 

  • Wurden die formulierten Ziele erreicht?
  • Was davon wurde (nicht) erreicht?
  • Welche Ergebnisse liegen vor?

Reflexion

  • Was haben wir aus dem Prozess gelernt?
  • Was hat sich an der Schule verändert?
  • Wie soll es weitergehen?

Die Leitfragen wurden mit dem der Stiftung zugrunde liegenden Ansatz eines „Change Managements“ (DKJS, 2008) formuliert. Sie ermöglichen nicht nur die Bewältigung von Veränderungen, sondern öffnen den Blick auch auf die Möglichkeiten selbständiger Systemveränderung.

 

Ideen für mehr Vernetzung

 

 

Die Serviceagentur Hessen hat Erfahrungen aus interschulischen Lernprozessen zusammengetragen. Vor dem Hintergrund eines Qualitätsrahmens werden die Möglichkeiten und Chancen von Hospitationen vorgestellt.

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Der Hospitationsplaner der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ist mittlerweile ein Standardwerk für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Hospitationen.

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56 Ganztagsschulen gehören dem zweiten bundesweiten Netzwerk im Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“ an. Ein Interview mit Programmleiterin Maren Wichmann auf www.ganztagsschulen.org.