Individualisiertes Lernen hat durch Blockunterricht oder durch individuelle Lernzeiten, die vor allem durch Rhythmisierung gewonnen wurden, Hochkonjunktur. Der hinter individualisiertem Lernen verborgene Anspruch ist Kompetenzlernen, was bedeutet, Schülerinnen und Schüler vom „Wissen“ zum „Können“ zu führen. Das ist pädagogische Arbeit ohne Gleichschritt. Denn jedes Kind lernt anders. Hierzu gibt es mittlerweile Unterstützung und erprobte Konzepte. Vor allem mit der Einführung von Kompetenzrastern wurde individualisiertes Lernen „schulfähig“.
In Deutschland war die Max-Brauer-Schule in Hamburg eine der ersten Schulen, die das erkannte und ein darauf aufbauendes Konzept entwickelte. Die Wirkung bei Schülerinnen und Schülern wurde unter anderem an der Entwicklung der Lesekompetenz gemessen. Jugendliche der Max-Brauer-Schule verlassen diese mit einem größeren Fach- und Selbstwissen.
Ein Blick auf den Stundenplan zeigt die umfänglichen Veränderungen auf. Statt Fächerkanon gibt es Lernbüro, Projektunterricht und Werkstattlernen. Die Schule hat Trends eingeleitet und ist bereit, anderen Bewährtes zu zeigen. Die ehemalige Schulleiterin Barbara Riekmann nutzt ihre Zeit im Ruhestand, um aufzuklären und die Ideen zu verbreiten. Ein Gespräch
Kombination Lernbüro und Fachunterricht
An der Oberschule an der Julius-Brecht-Allee in Bremen hat man die Ideen aufgegriffen und mit traditionellen Unterrichtsformen gekoppelt. Hauptfächer werden nicht ausschließlich im Lernbüro vermittelt. „50 zu 50“ ist die Formel. Mathematik wird in zwei Unterrichtsstunden auf herkömmliche Weise unterricht, in den verbleibenden Stunden wird im Lernbüro entlang von Kompetenzrastern gelernt. Blick auf einen Studenplan.
Ein Lernbüro anlegen
Das Konzept Lernbüro breitet sich aus. Das Landesinstitut für Schulentwicklung Baden-Württemberg hat für alle Hauptfächer den Grundstein gelegt und Raster, wie Lernweglisten entwickelt. Man wartet auf die Fortsetzung für Klasse 7-10.
Datum: 19.01.2015
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