Vortrag anlässlich der Abschlussveranstaltung des Programm „Lebenswelt – Jugend leistet sich Gesellschaft“, welches durch die Jacobs Foundation, unter dem Dach der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, getragen wurde. „Lebenswelt“ hieß das Programm. Warum „Lebenswelt“? Und warum dieser Untertitel „Jugend leistet sich Gesellschaft“?
Nichts kann doch natürlicher und selbstverständlicher sein als die Lebenswelt – die gesellschaftliche Umwelt, in der das Leben von Kindern und Jugendlichen sich entfaltet. Braucht man dafür Projekte, die in diese gleichsam natürliche Lebenswelt eingreifen? Ja, die brauchen wir tatsächlich. Denn die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen viele Kinder und Jugendliche gleichsam von Haus aus aufwachsen, die sind nicht so, wie ein natürlich gestaltetes Leben es vorgeben würde, und vor allem nicht so, wie eine kindergerechte Gesellschaft es erfordert. Deshalb heißt es hier nicht, die Gesellschaft leistet sich Verhältnisse für Kinder und Jugendliche, die ihnen angemessen und bekömmlich sind, Verhältnisse, die eine gute Entwicklung für sie verbürgen. So müsste es eigentlich sein.
Vielmehr heißt es: „Jugend leistet sich Gesellschaft“, weil wir durch Anstrengungen und Bemühungen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und mit Hilfe der nachdenklichen und freigiebigen Sponsoren der Jacobs Foundation Projekte auf die Beine stellen konnten, die den Kindern und Jugendlichen in einem zwar beschränkten, aber doch deutlich spürbaren Maße die Gesellschaft zu bieten versucht, die Verhältnisse einzurichten sich bemüht und die Bedingungen zu schaffen sich anstrengt, die ihre Lebenswelt gesünder machen und entwicklungsförderlicher gestalten will, als dies von Haus aus, das heißt vor allem: von ihren gesellschaftlichen Verhältnissen aus, bei allzu vielen Kindern und Jugendlichen der Fall ist.