Es gibt nicht das eine Rezept für die gute Ganztagsschule. Denn Ganztagsschulen sind ganz verschieden und haben unterschiedliche Voraussetzungen und Schwerpunkte. Die Schulen und Schulträger in den einzelnen Bundesländern entwickeln viele Ideen und Konzepte für ganztägige Angebote.
Eine gute Ganztagsschule erkennt man vor allem auch daran, dass sich die Menschen, die dort lernen und arbeiten, nicht mit dem Stand der Dinge zufrieden geben. Sie schauen vielmehr kontinuierlich danach, wo sie noch besser werden können.
Dafür möchte „Das 5×5 der guten Ganztagsschule“ des Programms „Ganztägig bilden“, vorher „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ Impulse geben. Es veranschaulicht fünf wichtige Entwicklungsfelder der Ganztagsschule: Lernkultur, Schulkultur, Lebensweltorientierung, Öffnung von Schule und Lernende Schule. Mit ihren jeweils fünf Unterkriterien sollen sie eine fachliche Orientierung für die Qualität an Ganztagsschulen bieten. Das 5×5 ist kein Postulat, sondern will Schulen dabei unterstützen, Veränderungsprozesse anzustoßen und die dafür nötigen Fragen zu entwickeln.
Lernkultur
- Leistungs- und Bildungsverständnis
- Persönlichkeitsentwicklung
- Lehr- und Lernformen
- Feedback
- Rhythmisierung
Schulkultur
- Miteinander
- Rituale und Regeln
- Anerkennung von Vielfalt
- Beteiligung
- Verantwortung
Lebensweltorientierung
- Lern- und Rückzugsräume
- Gesundheit
- Bewegung
- Berufs- und Lebensplanung
- Kulturelle Bildung
Öffnung von Schule
- Kooperationen
- Multiprofessionelle Teamarbeit
- Andere Lernorte
- Kommunikation
- Bildungslandschaften
Lernende Schule
- Vision
- Schulmanagement
- Qualifikation
- Reflexion
- Netzwerke
Bei jedem dieser Entwicklungsfelder können sich Schulen die Fragen stellen, die einen Veränderungsprozess beschreiben:
- Situationsanalyse
Wo stehen wir? - Zielklärung
Wohin wollen wir? - Lösung & Umsetzung
Wie können wir es realisieren? - Auswertung & Reflexion
Was haben wir erreicht und was ist noch zu tun?
Im Programm „Ganztägig bilden“, vormals „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“, werden Schulnetzwerke dabei unterstützt, Gestaltungsideen zu entwickeln und sich im Prozess der Konzeptentwicklung und -umsetzung gegenseitig als „kritische Freunde“ zu begleiten. Sechs Netzwerke, mit jeweils bis zu zehn Schulen aus unterschiedlichen Bundesländern, treffen auf diese Weise zusammen. Diese Vorgehensweise stärkt die Veränderungsarbeit in Schulen ganz erheblich. Aus diesen Netzwerken gehen Schulen hervor, die gelernt haben, ihre eigene Entwicklung zu verstehen und damit übertragbar zu machen.
09.05.2014
www.ganztaegig-lernen.de